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Der Goldene Kreis Islands – Golden Circle

Es ist an der Zeit, unseren letzten Tag auf der Rundreise zu verbringen. Wir werden heute nach Reykjavík zurückkehren. Hierbei werden wir die Route Nr. 1 verlassen und durch den „Goldenen Kreis“ fahren.

Route nach Reykjavík © OpenStreetMap contributors🔗

Der „Goldene Kreis“ oder auch „Golden Circle“ ist die meistbesuchte Rundtour Islands. Die Rundtour liegt nur 30 Minuten von Reykjavík entfernt und liegt in einem Gebiet, welches viele atemberaubende Höhepunkte rund um Kultur, Geschichte, Natur und Geologie anbietet.

Ein geheimer Juwel – Die Domkirche von Skálholt

Wir starten unsere Tour von Hvolsvöllur aus und biegen nach etwa 30 km auf die Route 30 ab, um zu unserem ersten Ziel, der Domkirche von Skálholt, zu gelangen. Von 1056 bis 1785 war Skálholt ein wichtiger Ort für Kultur und Politik auf Island, da hier der Bischof seinen Sitz hatte. 

Die heutige Domkirche von Skálholt wurde erst 1956 erbaut. Diese Kirche befindet sich jedoch an einem geschichtsträchtigen Ort, da hier zuvor bereits zehn Kirchen gestanden haben. Daher finden sich unmittelbar neben der Domkirche auch archäologische Ausgrabungen von alten Gebäuden, wie das Haus eines Lehrers.

Domkirche von Skálholt in Renovierung
Domkirche von Skálholt

Die Domkirche ist in der Regel von 9 bis 18 Uhr geöffnet. In ihrem Innern präsentiert sie sich zeitgemäß mit Sitzgruppen. Die skandinavischen Länder haben bei der Errichtung des heutigen Doms Geschenke gegeben. So kommen Dachziegel, Fliesen und die Kirchentüren aus Norwegen, das Taufbecken von den Färöern und die Orgel, die Mosaikfenster und das Mosaik im Altarchor aus Dänemark. Die Kirche ist weiß gestrichen, was die bunten Mosaikfenster gut zur Geltung bringt. Das Dach besteht aus Holz, was dem Innenraum ein warmes Licht verleiht und ihn dadurch gemütlich macht.

Leider wurde die Domkirche bei unserem Besuch renoviert. Aufgrund des regnerischen Wetters sind wir jedoch nicht allzu lange draußen.

Ein wahrer Geheimtipp für Gemüse-Liebhaber

Nach unserem Besuch in der Domkirche fahren wir nur 10 km weiter nach Reykholt. Dort machen wir einen Ausflug zum Gemüsehof Friðheimar🔗. Der Gemüsehof ist ein Familienbetrieb, der sich hauptsächlich auf den Anbau von Gemüse in Gewächshäusern spezialisiert hat. Die Familie bietet neben dem Gemüseanbau auch regelmäßige Vorführungen mit isländischen Pferden an. 

Wir wollen uns heute den Gemüseanbau genauer ansehen, da dieser im kargen und kalten Island nicht häufig anzutreffen ist. Die Isländer verwenden zunehmend die Erdwärme, um ihre Gewächshäuser zu beheizen. Der Gemüsehof Friðheimar verfügt über eine Fläche von rund 5.000 Quadratmetern für den Anbau von Tomaten und Gurken. Bei einer Temperatur von 25 Grad wachsen hier Tomatenpflanzen bis zu 8 Meter hoch und werden täglich von Erntehelfern gepflückt.

Eine Reihe vom 8 m hohe Tomatenpflanzen in einem Gewächshaus
Tomatenzucht beim Gemüsehof Fridheimar

In einem der Gewächshäuser befindet sich ein Restaurant, das leckere Gerichte rund um die Tomate bzw. Gurke anbietet. Unsere Healthy Mary, ein Getränk aus grünen Tomaten und Ingwer, ist ein wahrer Booster für das Immunsystem und sehr lecker. In einem Shop können zudem eigene Produkte, wie Soßen, Pesto und Tomaten erworben werden. Ein Zwischenstopp auf dem Gemüsehof hat sich auf jeden Fall gelohnt.

Zwei Bilder mit einem Saft aus grünen Tomaten, Ingwer und Honig. Ein Viertel Gurkenstück dient zum umrühren.
Healthy Mary

Gullfoss – ein absolutes Muss für Naturliebhaber

Nach der Healthy Mary geht es für uns weiter zu unserem nächsten Ziel, dem Gullfoss. Der Gullfoss ist nur 28 km vom Gemüsehof Friðheimar entfernt und gehört zu den bekanntesten Wasserfällen von Island.

Gullfoss bedeutet „goldener Wasserfall“. Leider können wir ihn nicht im Sonnenschein oder in der Abendsonne erleben, aber selbst mit starker Bewölkung und Nieselregen finden wir ihn traumhaft schön und beeindruckend.

Beim Gullfoss stürzt das Wasser des Gletscherflusses Hvitá über zwei Stufen, die im 90-Grad-Winkel zueinander stehen, insgesamt 32 m in die Tiefe. Das Wasser passiert bei der ersten Stufe 11 m und bei der zweiten Stufe 12 m Höhenunterschied und stürzt in die Schlucht Hvitárgljúfur. Der Fluss hat die Schlucht geschaffen, indem er sie schleift. Er benötigte ungefähr 10.000 Jahre, um die derzeitige Ausdehnung der Schlucht zu bewältigen.

Wasserfall Gullfoss, der sich im Süden von Island befindet
Gullfoss

Rund um den Gullfoss sind gut ausgebaute Wege angelegt worden. Ein Weg führt direkt an den Gullfoss heran, sodass wir den Wasserfall hautnah erleben und den Wasserdampf, der in der Luft schwebt, spüren können. Aber es lohnt sich auch, die anderen Wege zu gehen. Auf diese Weise können wir den Gullfoss aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten. Nach der spektakulären Besichtigung des Gullfoss kehren wir in das Restaurant, das am Parkplatz gebaut wurde, ein. 

Nachdem wir uns einigermaßen getrocknet und aufgewärmt haben, fahren wir zur nächsten Sehenswürdigkeit des Golden Circle.

Im Land der Geysire

Das Thermalfeld Haukadalur mit seinen bekannten Geysiren ist lediglich 10 km vom Gullfoss entfernt. Das Thermalgebiet Haukadalur hat im Gegensatz zum Geothermalgebiet Námaskarð eine üppige Vegetation. Ein schwefeliger Geruch dringt gelegentlich durch unsere Nasen, aber er ist nicht so stark wie einst im Solfatarenfeld (oder wir sind abgehärtet;)).

Wiesen, Lupinen und Bäume im Thermalgebiet Haukadalur
Vegetation im Thermalgebiet Haukadalur

Die Schilder weisen auf die hohe Hitze der unterschiedlichen Wasserquellen hin, die mitunter bis zu 100 Grad heiß sein können.

Heiße Wasserquellen im Thermalgebiet Haukadalur
Heiße Wasserquellen im Thermalgebiet Haukadalur

Haukadalur besteht aus Schlammpools, Fumarolen und Heißwasserquellen sowie Springquellen, kurz Geysiren. Der bekannteste Geysir ist der Stóri-Geysir oder auch der „Große Geysir“. Dieser ist seit dem Jahr 2000 durch ein Erdbeben unregelmäßig wieder aktiv.  Es ist ihm möglich, Fontänen bis zu einer Höhe von 122 Metern zu erzeugen. Leider bleibt er während unseres Besuchs dauerhaft inaktiv. 

Der Große Geysir
Der Große Geysir

Sein kleiner Bruder, der Geysir Strokkur oder auch das Butterfass, schießt regelmäßig Wasserfontänen empor. Er schießt alle fünf bis fünfzehn Minuten Fontänen hoch, die bis zu 30 m hoch sind.

Wasserfontäne des Strokkur-Geysirs
Wasserfontäne des Strokkur-Geysirs

Springquellen entstehen, weil die flüssige Lava nahe genug an der Erdoberfläche liegt. Sie erhitzt die Steine und bringt somit das Wasser zum Kochen. Der Strokkur und die anderen Geysire im Gebiet Haukadalur bekommen ihr Wasser vom Gletscher Langjökull. So werden die Quellen mit heißem Wasser versorgt.

Im Geysirschacht und im Becken befindet sich das Wasser wie in einer Säule. Sie erzeugt durch ihr Gewicht Druck auf das erhitzte Wasser.  Der Wasserdruck verhindert, dass das Wasser in der porösen Schicht bei 100 Grad sieden kann. Es muss heißer werden, bis erste Dampfblasen entstehen können.  Das Wasser wird so lange weiter erhitzt, bis es so heiß ist, dass es trotz des Wasserdrucks siedet. So entstehen in der Tiefe Wassertemperaturen von über 120 Grad. Die Wassersäule im Schacht wird durch die Dampfbläschen leicht angehoben. Dadurch wird das Wasser über den Quellbeckenrand geschwappt. 

Durch die geringere Wassermenge im Quellschacht verringert sich auch der Wasserdruck. Jetzt ist die Temperatur des heißen Wassers zu hoch. Der Dampf steigt zügig auf und treibt das Wasser aus dem Schacht nach oben. Hierbei wird es hoch in die Luft gerissen. Nach dem Ausbruch fließt das Wasser wieder in den Schacht und der Prozess beginnt erneut.

Wir können uns nicht sattsehen an den Wasserfontänen. Nur schweren Herzens trennen wir uns von dem Geysir. 

Þingvellir Nationalpark – Geschichte und Geologie in einem Freiluft-Seminar

Unser nächstes Ziel ist Þingvellir. Wir fahren über die Route 36 zur Þingvellir-Ebene. Es wird immer grüner und waldiger. Von verschiedenen Parkbuchten aus können wir den größten See Islands, den Þingvallavatn, bewundern. Er hat eine Fläche von ungefähr 83 Quadratkilometern und eine Tiefe von mehr als 100 Metern. Im See gibt es einige kleine Inseln. Diese Inseln sind vulkanischen Ursprungs.

Der Goldene Kreis - Þingvellir Nationalpark mit dem Þingvallavatn ist eine der schönsten Sehenswürdigkeiten im Golden Circle
Þingvellir Nationalpark mit dem Þingvallavatn

Der Þingvellir (oder auch Thingvellir) Nationalpark besteht seit 1930 und ist seit 2004 Welterbe der UNESCO. Dieser Ort ist für die Isländer ein ganz besonderer Ort mit großer historischer und geologischer Bedeutung. 

Historisch: Im Jahr 930 fand das erste Althing, eine Versammlung für Rechtssprechung und Gesetzgebung in Þingvellir, statt. Das Parlament ist das älteste der Welt!

Geologisch: Hier trifft die eurasische Kontinentalplatte auf die amerikanische Kontinentalplatte. Der Nationalpark ist aufgrund der Kontinentalverschiebungen von kilometerlangen Rissen und Verwerfungen geprägt. Die größte Verwerfung ist Almannagjá, die Almännerschlucht, die sich über etwa 5 Kilometer erstreckt. Aufgrund der beiden Kontinentalplatten ist das Gebiet häufig von Erdbeben betroffen.

Der Þingvellir Nationalpark
Der Þingvellir Nationalpark

Neben der Almannagjá-Schlucht ist die Silfra-Spalte bei den Besuchern sehr beliebt. Diese Spalte ist ebenfalls aufgrund der Kontinentalverschiebung entstanden. Hier gibt es die Möglichkeit, zwischen den beiden Kontinentalplatten im glasklaren (aber auch kalten) Wasser zu tauchen. 

Zahlreiche Wanderwege führen durch den Nationalpark, und Informationstafeln verdeutlichen die Bedeutung des betreffenden Ortes.  Neben mehreren Parkmöglichkeiten und den Attraktionen von Þingvellir befindet sich hier auch ein multimediales Informationszentrum, das sämtliche Details zu diesem sagenhaften und bedeutsamen Ort vermittelt.

In der Nähe des Multimedia-Informationszentrums gibt es eine Plattform, die uns einen fantastischen Ausblick auf Þingvellir und dessen Nationalpark bietet.

Einer der Wege führt direkt an der Almannagjá-Schlucht, der Almännerschlucht, vorbei. Ihre steilen Basalthänge erreichen eine Höhe von bis zu 40 Metern. Hier sehen wir deutlich, wie die beiden Kontinentalplatten auseinanderdriften.

Der Lögberg war der Ort, an dem der Gesetzessprecher seine Rede hielt. Jeder, der etwas wollte, konnte das an diesem Ort vor der Versammlung sagen. Heute befindet sich hier zum Gedenken eine Steintafel und ein Fahnenmast.

Almannagjá-Schlucht und der Lögberg
Almannagjá-Schlucht und der Lögberg

Der Fluss Öxará ist von den Althinggründern künstlich umgeleitet worden, um den Versammlungsplatz Þingvellir mit Trinkwasser zu versorgen. Von dem Hauptfluss fließt ein Teil des Wassers in das Wasserbecken Drekkingarhylur. Was hier friedlich und romantisch aussieht, hat eine düstere Geschichte, denn hier wurden einst zum Tode verurteilte Frauen ertränkt.

Von der Almannagjá-Schlucht aus führt uns ein Weg über den Fluss Öxará zur Þingvallakirkja. Jedes Althing fand hier mit einem Gottesdienst statt. Dennoch war die Kirche auch ein Ort, der für die Versammlungen bei schlechtem Wetter genutzt wurde. So wurden die Versammlungen an Regentagen in ihre Räume verlegt, sodass statt am Lögberg nun die Gesetze in der Kirche vorgetragen wurden.

Þingvallakirkja - Kirche in Þingvellir
Þingvallakirkja

Das fünfgiebelige Haus Þingvallabær befindet sich nur wenige Meter von der Þingvalakirkja entfernt. Das Haupthaus ist noch heute das Sommerhaus des Premierministers. Außerdem befinden sich in Þingvallabær Räumlichkeiten der Nationalparkverwaltung sowie des Pfarrers inklusive Unterkunftsmöglichkeiten für Gäste, die bei besonderen Anlässen eingeladen sind.

Das fünfgiebelige Haus Þingvallabaer
Þingvallabaer

Wir verbringen einige Stunden bei Þingvellir. Wir haben Glück, dass sich das Wetter verbessert hat und wir diesen Ort trockenen Fußes erkunden können.

Bye Bye Rundreise – Willkommen Reykjavík

Dann ist es so weit: Wir vollenden unsere Rundtour und fahren wieder in das rund 40 km entfernte Reykjavík. Es ist ungewohnt für uns, wieder im städtischen Verkehr zu sein. 

In Reykjavík sind wir erneut im Hotel Lotus🔗 untergebracht. Wir sind sehr erfreut, die gastfreundliche Inhaberin wiederzusehen und ihr von unseren Erlebnissen zu erzählen. Bei unserem Einchecken werden wir von ihr mit der Unterbringung in einer Deluxe-Suite mit Balkon überrascht. Ein perfekter Abschluss eines einmaligen Urlaubs.

Deluxe Suite im Hotel Lotus
Deluxe Suite im Hotel Lotus
Modernes Badezimmer im Hotel Lotus
Modernes Badezimmer

Das Hotel Lotus liegt in der Nähe vom Stadtzentrum von Reykjavík. Wir entscheiden uns, zu Fuß in die Innenstadt zu gehen und die Atmosphäre von Reykjavík zu genießen. Am Ende des Tages fallen wir müde und erschöpft ins Bett.


Anbei eine Karte von Reykjavik mit der Kennzeichnung unseres Hotel Lotus. Zum Rein- und Rauszoomen einfach auf die Karte klicken.


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