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Inhalt des Artikels
- Goðafoss – Der Wasserfall der Götter
- Der Mývatn-See: Mücken, Mücken und noch mehr Mücken
- Skútustaðagígar, die Pseudokrater
- Die Halbinsel Kálfaströnd
- Dimmuborgir, die dunklen Burgen
- Grjotagjá, die Felsspalte
- Námaskarð, ein Geruchserlebnis
- Die gewaltige, Wassermassen des Dettifoss
- Entspannung pur im Mývatn Nature Baths
Wir verbringen insgesamt zwei Nächte in dem Guesthouse Brekka, sodass wir am Tag 6 eine Tagestour planen können.
Ein neuer Tag, ein neues Ziel. Unser heutiges Ziel ist es, das Mývatn-Gebiet zu besuchen.
Nach einem leckeren Frühstück packen wir unsere Taschen und fahren los. Die Sonne verspricht uns einen schönen Tag.
Unsere Tagestour:
Goðafoss – Der Wasserfall der Götter
Unser erstes Etappenziel liegt am Rand des Mývatn-Gebiets. Da wir bei unserer gestrigen Fahrt nach dem See Ljósavatn von der Ringstraße Nr. 1 auf die Route 85 nach Húsavík abgebogen sind, haben wir den Goðafoss nicht gesehen. Das wollen wir nun nachholen.
Vom Guesthouse Brekka sind es etwa 28 km bis zum Wasserfall Goðafoss. Für diese Strecke wählen wir die Route 845 in Richtung Süden, bis wir auf die Ringstraße Nr. 1 gelangen. Diese Route führt uns gut 10 km in Richtung Westen.
Von der Ringstraße aus werden uns Schilder zu einem großen, kostenfreien Parkplatz gelotst, der speziell für die Besucher des Goðafoss gebaut wurde. Von hier aus sind gut ausgebaute Wanderwege erreichbar, die es ermöglichen, den Goðafoss sowohl von der linken als auch von der rechten Seite zu besichtigen. Eine Brücke verbindet beide Uferseiten des Flusses Skjálfandafljót, der bei den Klippen des Goðafoss etwa 12 m tief fällt und das bei einer Breite von gut 30 m.
Der Goðafoss ist einer der berühmtesten Wasserfälle Islands und hat auf uns eine sehr beeindruckende Wirkung. Das Wasser stürzt kraftvoll die Klippen hinab und fließt mit hoher Geschwindigkeit um die Kurven des Flussbetts.
Goðafoss bedeutet Wasserfall der Götter. Der Wasserfall erhielt, der Legende nach, seinen Namen im Jahre 1000 erhalten haben, als ein Gode der Region seine alten Götterstatuen in das herabstürzende Wasser geworfen hatte, nachdem auf dem Þingvellir beschlossen wurde, dass das Christentum die neue Staatsreligion Islands sein sollte.
Durch die Sonnenstrahlen und den Wasserdampf erleben wir einen wunderschönen Wasserfall mit einem Regenbogen.
Der Mývatn-See: Mücken, Mücken und noch mehr Mücken
Nach unserem Besuch des Goðafoss fahren wir nun direkt zum Mývatn-See, was übersetzt Mückensee bedeutet. Sein Name sagt bereits alles über ihn aus! Noch bevor wir den See sehen können, bemerken wir Radfahrer, die von einer Vielzahl kleiner schwarzer Mücken umhüllt sind.
Dieser See befindet sich in einer langgestreckten tektonischen Dehnungszone, was sowohl auf vulkanische Aktivitäten als auch auf geologische Verwerfungen schließen lässt. Der Mývatn-See ist vor gut 3.500 Jahren entstanden und befindet sich in einer riesigen Lavalandschaft. Der See wird von mehreren heißen Quellen gespeist, weshalb er im Winter nie ganz zufriert. Aufgrund der besonderen Wasserzusammensetzung und -temperatur ist er ein beliebter Lebensraum von vielen Pflanzen, Wasservogelkolonien und Insekten (vorrangig leider auch Mücken). Sie alle finden einen günstigen Lebensraum vor, weshalb der See nicht nur bei Geologen, sondern vor allem auch bei Ornithologen beliebt ist.
Es handelt sich bei den Mücken um sogenannte Zuckmücken. Das ist eine Mückenart, die zwar nicht sticht, jedoch in jede Körperöffnung, die sich ihr bietet, fliegt. In den warmen Monaten Juni bis August schwirren sie millionenfach durch die Luft. Aus diesem Grund sollte man einen Schutz für Augen, Nasen, Ohren und Mund haben. Es empfiehlt sich, einen Mückenschutz zu tragen.
Skútustaðagígar, die Pseudokrater
Im Süden des Sees liegen die Skútustaðagígar, die Pseudokrater. Sie sind vor mehreren tausend Jahren entstanden, als gewaltige Gasexplosionen in der Lava diese Krater entstanden ließen. Sie besitzen keine unterirdischen Kanalsysteme, die mit Vulkanen verbunden sind. Ebendarum werden sie Pseudokrater genannt.
Wir erreichen die Pseudokrater über die Route Nr. 848. Die Skútustaðagígar sind in einem umzäunten Gebiet gelegen. Sie sind öffentlich zugänglich. Ein Parkplatz befindet sich direkt an dem umzäunten Gelände. Anlegte Sandwege verbinden die Pseudokrater und ermöglichen es uns, sie zu erreichen und mithilfe von angelegten Stufen zu besteigen. Von oben erhalten wir einen schönen Ausblick auf den See und können sogar die rauchenden Säulen des geothermischen Gebiets auf der anderen Uferseite sehen.
Die Pseudokrater sind mit Gras und Moosen bewachsen und bieten daher Schafen Nahrung und Schutz. Trotz der Millionen von Mücken, die uns umschwirren, ist es ein faszinierendes Gebiet. Wir fühlen uns, als würden wir auf einem grünen Mond spazieren gehen. Mit einem guten Moskitonetz ausgestattet, lassen sich bei den Pseudokratern viele Vogelarten genau beobachten.
Nachdem wir unseren Spaziergang beendet haben, fahren wir zu unserem nächsten Ziel.
Die Halbinsel Kálfaströnd
Die Halbinsel Kálfaströnd befindet sich ebenfalls am Südufer vom Mývatn-See, nur 7 km von den Skútustaðagígar entfernt. Auf der Fahrt zur Halbinsel erblicken wir viele Lavagesteine, die einst riesige Lavaströme darstellten und nun über tausende Jahre erkaltet und bewachsen sind. Die Stromform ist noch heute zu erkennen. Das Gestein verleiht diesem Teil des Sees eine einzigartige Stimmung.
Um auf die Halbinsel zu kommen, müssen wir sehr aufmerksam sein, denn die Beschilderung ist nicht eindeutig. Letztlich haben wir Glück und sehen den schmalen sandigen Weg, der uns auf die Halbinsel und zum Parkplatz führt.
Wir machen einen weiteren Spaziergang und wollen Kálfaströnd für uns entdecken. Wir sind erstaunt: Die Insel ist mit vielen Pflanzen bewachsen und es gibt sogar Sträucher. Sie ragt in den Mývatn-See hinein. Daher ist die Halbinsel ebenfalls ein idealer Platz, um Vögel zu beobachten. Neben den vielen Pflanzen und Vögeln gibt es hübsche Teiche und interessante Lavaformationen, die bewachsen sind. Diese Landschaft ist ein Kontrast zu der Mondlandschaft, die wir bei den Pseudokratern erlebt haben.
Die Halbinsel Kálfaströnd ist für Naturliebhaber ein Muss.
Dimmuborgir, die dunklen Burgen
Das nächstgelegene Ziel ist das 5 km entfernte Dimmuborgir. Das Gebiet befindet sich am Ostufer des Mývatn-Sees. Neben dem großen Parkplatz befindet sich ein Besucherzentrum und Toiletten.
Dimmuborgir ist für Isländer ein mystisches Gebiet, in dem Trolle und Elfen leben sollen. Dies ist ein unverwechselbares, dunkles Lavafeld mit einzigartigen Lavaformationen, die teilweise in die Höhe ragen. Die Formationen sind mehrere Tausend Jahre alt. Ihre Form ähnelt der von Wesen, Köpfen, Drachen und Fabelwesen. Es gibt zudem Lavapfeiler und Hohlräume an verschiedenen Stellen. Die bekannteste Formation ist die Kirkjan, was übersetzt Kirche bedeutet. Sie ist ein hübsch anzusehende Grotte.
Der Besuch im Lavafeld lässt uns zwar keine Elfen und keine Trolle begegnen, aber dennoch vermittelt die Atmosphäre eine mystische Stimmung in uns.
In dem Gebiet Dimmuborgir gibt es verschiedene, nach Farben markierte Wege, die wir nicht zu verlassen haben, um die Vegetation zu schützen, die sich ihren Lebensraum auf dem Lavagestein hart erkämpft hat.
Jede Farbe steht für eine bestimmte Länge des Pfades. Wir bemerken, dass die Markierung nicht vollständig ist, genauer gesagt nicht durchgängig. Trotzdem finden wir den Ausgang wieder und stärken uns im Besucherzentrum mit einer Suppe und einem Lachsbrot. Mit der Bezahlung unseres Mittagessens erhalten wir die Möglichkeit, die ansonsten kostenpflichtigen Toiletten zu benutzen.
Grjotagjá, die Felsspalte
Nach der Stärkung geht es weiter. Die Grotte Grjotagjá befindet sich 6 km von dem Gebiet Dimmuborgir entfernt und liegt östlich des Mývatn-Sees. Wir verlassen die Route Nr. 848 und nehmen die Route Nr. 860, die uns zu einem kleinen Parkplatz vor der Grjotagjá führt.
Die Grjotagjá ist eine Grotte mit einem unterirdischen See, der früher für viele Jahre ein Badesee war, bevor er aufgrund geothermischer Aktivitäten zu warm zum Baden wurde. Heutzutage ist er auf Privatgelände und ist zum Baden gesperrt.
Der Besuch der Grotte ist nur von zwei Personen möglich. Der Pfad, der in die Grotte führt und wieder heraus, ist schmal. Die Grotte ist klein, aber schön anzusehen. Das Wasser hat eine schöne, klare Blautönung. Die Höhle, die im Vergleich zu anderen Naturphänomenen des Mývatn-Gebiets eher unscheinbar wirkt, ist weltbekannt, da sie bei der Serie „Games of Thrones“ als Drehort diente. In der Serie haben Computeranimationen ihr reales Aussehen sehr verändert. Dennoch ist sie eine Pilgerstätte geworden.
Wir sind erleichtert, dass zu unserer Zeit nicht viele Touristen die Grotte besucht haben und wir deshalb nicht lange warten mussten, um in die Grotte zu gelangen.
Oberhalb der Grotte befindet sich eine Verwerfungsspalte zwischen der amerikanische und eurasischen Kontinentalplatten. Diese Spalte ist tief und zeigt uns die gewaltige Kraft der Erde.
Námaskarð, ein Geruchserlebnis
Wir fahren weiter auf der Route Nr. 860, biegen in Richtung Egilsstaðir ab und kommen dadurch automatisch wieder auf die Ringstraße Nr. 1. Plötzlich ist ein Schwefelgeruch in der Luft zu spüren. An manchen Stellen der Bergoberfläche kommt Dampf hervor. Wir befinden uns nun in einem Geothermalgebiet des Krafla-Vulkansystems. Dieses Gebiet gilt als das weltweit aktivste vulkanische Gebiet.
Die Berge um uns herum sind karg und haben ein weiß-gelb-rötliches Gestein. Vor uns taucht plötzlich ein türkisfarbener See auf, der „Blue Lake“ genannt wird und in dieser Landschaft stark hervorsticht und dadurch unwirklich erscheint. Der See dampft vor Hitze.
Das Geothermiekraftwerk Bjarnarflag befindet sich direkt am See. Es wandelt die aus der Erde stammende Hitze in elektrische Energie um. Ein überirdisches Rohrsystem leitet das Wasser vom See zu einem gegenüberliegenden Berg, an dem das Mývatn Nature Baths liegt, welches unser Tagesabschlussziel werden soll.
Zunächst jedoch fahren wir die Ringstraße Nr. 1 weiter, die uns über den Bergrücken Námafjall führt. Auf der anderen Seite des Bergrückens verstärkt sich der Schwefelgeruch. Wir durchfahren eine Landschaft, die von gelber und oranger Farbe gekennzeichnet ist und sehen die vielen dampfenden Quellen des Námaskarð, ein Solfatarenfeld. Ein großer Parkplatz befindet sich direkt an der Ringstraße Nr. 1.
Kaum haben wir die Autotür geöffnet, riechen wir einen eindringlichen Schwefelgeruch, einen Geruch nach faulen Eiern. Auf dem Solfatarenfeld Námaskarð wurde einst lange Zeit Schwefel abgebaut.
Das gesamte Gebiet wirkt durch seine Farbgebung giftig und unnatürlich. Doch in dieser giftig erscheinenden Umgebung vermag die Kraft der Natur Leben zu erschaffen.
Wir durchqueren das Solfatarenfeld. Es gibt hier viele Schlammbecken, in denen es kocht, brodelt und zischt. In diesem Hochtemperaturgebiet gibt es Thermalquellen, Schlammtöpfe und Solfatare, mit ihren 100 °C bis zu 250 °C heißen Fumarolen (Dampfaustrittsstellen). In den Schlammtöpfen brodelt und blubbert eine kochend heiße blau-graue Tonmasse, die bis zu 300 °C Celsius erreichen kann.
Námaskarð zeigt uns auf, wie sehr die Erde unter Druck steht und wie aktiv das Element Erde sein kann. Es ist sehr beeindruckend, das hautnah zu erleben, aber Vorsicht ist geboten, denn der austretende Dampf kann einem die Haut verbrennen.
Hier ein weiterer Eindruck:
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Die gewaltige, Wassermassen des Dettifoss
Wir sind ein wenig von dem Geruch betäubt und steigen wieder in unseren Wagen, um zu unserem nächsten Ziel, den Wasserfall Dettifoss, zu fahren. Wir wollen ihn unbedingt live erleben, weil er einer der größten und faszinierendsten Wasserfälle Europas ist. Er liegt etwa 70 km von Námaskarð entfernt.
Die Fahrt führt uns an eine kahle Landschaft vorbei, die uns an eine Sandwüste erinnert. Sie besteht aus feinen Sand und groben Steinbrocken. Manchmal tauchen Offroad-Wege auf, die aufgrund der Jahreszeit noch gesperrt sind. Zudem gibt es Wanderwege und in regelmäßigen Abständen aufgestapelte Steinhaufen als Wegmarken.
Wir genießen diese menschenleere Landschaft. Mittlerweile sind wir an einem Punkt im Urlaub angekommen, an dem wir die Vielfalt der isländischen Naturgewalten sehen, erleben und genießen, diese Erlebnisse und Eindrücke aber kopftechnisch gar nicht so recht verarbeiten können. Ich bin froh, dass ich diese in meinem Reisetagebuch aufschreibe.
Während wir uns noch mit dem Erlebten auseinandersetzen, machen wir einen Fehler und verpassen die Abfahrt auf die ursprünglich geplante Route 862, mit der wir den Dettifoss von der Westseite her anfahren können. Stattdessen biegen wir 10 km später auf die Route 864 ab. Sie führt uns auch direkt zum Dettifoss, allerdings auf der Ostseite und ist eine Offroad-Strecke.
Die Straße wird nach einigen Kilometern sandiger. Es ist geboten 60 km/h zu fahren, denn neben dem feinen Sand fliegen viele Steinbrocken beim Fahren gegen den Unterboden des Autos. Es ist wichtig, nicht zu langsam zu fahren, um Steine vom Fahrzeug wegfliegen zu lassen. Die Fahrt ist staubig, aufregend und für unseren kleinen Wagen eine wirkliche Herausforderung, da wir an einigen Stellen auf dem Sand driften.
Wir befinden uns inmitten einer Geröllwüste, die der Mondlandschaft ähnelt. Es ist staubig und trocken. Wir sind glücklich, als wir nach einer uns endlos scheinenden Zeitspanne das Parkplatzschild sehen. Der Weg ist hier geteert und führt uns steil hinunter zur Parkfläche. Unser Auto ist stark verschmutzt und anstatt seines ursprünglichen Grau-Metallic ist es sandfarben geworden. Wir nehmen uns eine kurze Verschnaufpause.
Ein Weg führt uns vom Parkplatz zu einer basalt- und steinreichen Schlucht. Der Weg führt uns am Rand einer tiefen Schlucht entlang, die uns an den Gran Canyon erinnert. Der Fluss Jökulsá á Fjöllum („Gletscherfluss aus den Bergen“) fließt hier längs durch die Berge.
Er befördert gigantische Mengen des eiskalten Schmelzwassers des Vatnajökulls, sowie Tonnen an Geröll und Steinen, in Richtung des Nordatlantik. Es ist der größte Strom in Island und fließt über mehrere Abbruchkanten. Die höchste Abbruchkante ist der Dettifoss.
Wir hören das Rauschen des Dettifoss, noch bevor wir ihn sehen können. Auf der Ostseite haben wir die Gelegenheit, die Wassermassen direkt zu erreichen. Der Wasserdampf ist in der Luft und es erscheint ein kleiner Regenbogen.
An der Felskante des Dettifoss stürzen Wassermassen in einer Gesamtbreite von 100 m insgesamt 44 m tief hinab in die steilwandige Schlucht. Jede Sekunde stürzen hier etwa 200 m³ Wasser mit Geröll in die Tiefe. Ich fühle mich hier, wo so viel Energie fließt, verglichen mit der enormen Kraft und Energie, die hier vorherrscht, winzig und unwichtig.
Wir genießen noch eine Weile dieses Schauspiel, bevor wir wieder zum Auto gehen. Mittlerweile ist es Abend geworden, und aufgrund der noch bevorstehenden Offroad-Strecke, die wir zurückfahren müssen, löse ich Thies vom Fahren ab, nichts ahnend, dass unsere Abfahrt vom Parkplatz eine ungeahnte Herausforderung wird.
Die geteerte Zufahrt zum Parkplatz ist sehr steil angelegt. Eine Alternative gibt es für diese Zufahrt nicht. Nur über diesen steilen Weg können wir auf unsere Route kommen. Ich habe auf dem Parkplatz nicht genügend Platz, um mit dem Auto Schwung zu holen. Es bleibt mir nichts anderes übrig, als das Gaspedal durchzutreten. Das Auto fährt die Steigung hoch. Anfangs zügig und kraftvoll zur Hälfte hin bleibt es jedoch stehen. Thies beschließt, zu Fuß hinaufzugehen, damit das Auto mit dem geringsten Gewicht anfahren kann.
Seine Idee ist mit Erfolg gekrönt. Ich fahre langsam an und bin erleichtert, dass das Auto auch die andere Hälfte des Hangs hinaufkommt. Nun sind wir beide fix und fertig und wünschen uns nichts sehnlicher als Entspannung.
Entspannung pur im Mývatn Nature Baths
Nach unserem ersten Offroad-Erlebnis fahren wir die Ringstraße Nr. 1 in umgekehrter Richtung zurück zu den Mývatn Nature Baths🔗. Wir möchten uns an diesem Ort entspannen und den Tag in Ruhe verstreichen lassen.
Das Mývatn Nature Baths bezieht das mineralhaltige Wasser aus dem „Blue Lake“, von wo aus es über ein Rohrsystem direkt zum Bad transportiert wird. Es stammt aus einer Tiefe von 2.500 m und hat eine Temperatur von 130 °C.
Im Kraftwerk Bjarnarflag wird das Wasser heruntergekühlt und kommt mit ca. 100 °C im Mývatn Nature Baths an. Dieses Wasser wird hier aufbereitet, sodass wir in 36 – 40 C warmes Wasser schwimmen können. Nach diesem ereignisreichen Tag genießen wir die Wärme und lassen uns vom Wasser tragen. Vom Beckenrand aus bietet sich uns ein herrlicher Blick auf die umliegenden Berge. Trotz meiner Befürchtungen ist der Schwefelgeruch des Wassers beim Baden nicht so intensiv wie auf dem Solfatarenfeld. Ich habe allerdings die Erfahrung gemacht, dass es nicht ratsam ist, den Kopf unter das Wasser zu tauchen, da der Schwefelgeruch trotz Haarewaschens sich für mehrere Tage an den Haaren hält.
Das Wasser ist mineralhaltig und eignet sich daher gut für Hautprobleme, wie auch für die Atemwege. Neben der großen Badelagune, in der es auch eine Bar gibt, bietet das Mývatn Nature Baths auch Dampfbäder an. In den Duschkabinen werden Duschgel, Shampoo und Conditioner kostenfrei zur Verfügung gestellt. Es ist möglich, Badetücher gegen einen Aufpreis zu mieten.
Der Eintritt zum Schwimmvergnügen kostet pro Person 5.900 ISK (Juni 2022). Zusätzlich zu Handtüchern können wir auch Getränkeoptionen für die Bar in der Badelagune an der Kasse wählen. Nach gut drei Stunden verlassen wir entspannt das Bad wieder und stärken uns in dem Café des Bades. Neben Getränken, Salaten, belegten Broten und Backwaren werden auch warme Mahlzeiten angeboten. Vom Café aus können wir direkt auf die Badelagune und die tolle Umgebung blicken, die allmählich von der untergehenden Sonne rötlich-orange gefärbt wird.
Entspannt und glücklich kehren wir zurück zu unserer Unterkunft.
Anbei eine Karte vom Gebiet des Mývatn-Sees. Zum Rein- und Rauszoomen einfach auf die Karte klicken.