☛ Enthält Werbung
☛ Auf dieser Seite befinden sich externe Links, die Euch auf andere Webseiten weiterleiten. Diese haben wir gesondert mit einem 🔗 gekennzeichnet, sodass Ihr diese von anderen Links unterscheiden könnt. Bitte beachte, dass der folgende Link eine Webseite öffnet, für deren Inhalt wir nicht verantwortlich sind und auf die unsere Datenschutzbestimmung keine Anwendung findet.
Inhalt des Artikels
- Ein Start mit Umständen
- Auf in die Berge und runter zur Küste
- Willkommen in Álfaborg, dem Reich der Elfen
- Puffins, die lustigen Gesellen in Island
Ein Start mit Umwegen
Es ist der achte Tag unseres Abenteuers auf Island. In unserem Cottage verbringen wir eine erholsame Nacht.
Das Frühstück gibt es im Haupthaus des Hotels Eyvindará. Deshalb machen wir uns auf den Weg dorthin. Die Lupinen, Gräser und Bäume sind feucht, da es über Nacht geregnet hat. Der Himmel ist wolkenverhangen. Glücklicherweise erreichen wir den Frühstücksraum trocken.
Das Hotel bietet uns ein umfangreiches Frühstücksbuffet sowie ein Waffeleisen an. So können wir uns selbst frische Waffeln backen.
Vom Frühstücksraum aus haben wir einen Blick auf die Veranda und den großen Garten des Hotels. Über den Bäumen erhebt sich ein Regenbogen.
Bereits am Vorabend haben wir geplant, heute zu einem der verborgensten Orte Islands zu fahren, zum Fjord Borgarfjörður Eystri, der als einer der schönsten Fjorde Islands gilt. Hier wollen wir eine echte Elfenburg besuchen.
Nach unserem Frühstück beginnt es zu regnen. Wir packen trotzdem frohen Mutes unsere Sachen, denn bisher hat sich das Wetter immer zu unseren Gunsten entwickelt, nichts ahnend, dass der heutige Tag es anders mit uns meint.
Für uns ist es sinnvoll, die Route 94 zu nehmen, um zum Borgarfjörður Eystri zu kommen. Heute hat Thies Fahrdienst und so kommt es, dass ich Thies um einen Stopp nicht weit vom Hotel bitten muss, denn das Wolkenspiel am Himmel ist beeindruckend.
Nach der ersten Fotoserie geht es weiter, doch als wollte das Schicksal uns nicht zum Ziel bringen, taucht plötzlich eine Baustelle auf. Die Route 94 wird derzeit instand gesetzt. Es wäre grundsätzlich kein Problem, die Baustelle zu passieren, da wir langsam auf der aufgeschütteten Erde weiterfahren könnten. Die Bauarbeiten befinden sich jedoch noch in einem frühen Stadium, sodass der Übergang zwischen der alten und neuen Straße noch sehr steil ist. Unser Auto würde auf dem Boden aufsetzen. Daher lautet das Kommando: Zurück zum Ausgangsort!
Die alternative Route zur Route 94, die 925, befindet sich auf der anderen Seite des Lagarfljót. Wir fahren daher am Hotel vorbei, durch Egilsstaðir zurück zur Route 1. Nachdem wir den Flughafen hinter uns gelassen haben, überqueren wir den Lagarfljót und kommen zum Forellensee Urriðavatn und dem Vök Bad. Genau hier zweigt die Route 925 von der Route 1 ab. Unser Weg führt direkt an dem See Urriðavatn vorbei. Immer wieder tauchen kleine Waldgebiete auf. Für uns ist dies ein ungewöhnliches Bild, da wir Island bislang eher baumlos kennengelernt haben.
Nach einigen Kilometern taucht erneut eine Baustelle auf, die jedoch für uns befahrbar ist. Um am Baufahrzeug vorbeizukommen, müssen wir lediglich den äußeren Straßenrand überfahren. Alles ist gut und wir kommen unbeschadet durch die Baustelle. Nach dem sanierten Straßenstück sehe ich in einem Waldgebiet ein isländisches Rentier. Das Tier ist hellbraun, mit einem kleinen Geweih auf dem Kopf. Bedauerlicherweise gibt es für uns keine Parkmöglichkeit. Deswegen fotografiere ich ein Foto vom Rentier in meinem Herzen.
Die Gegend um die Route 925 ist menschenleer. Es tauchen nur wenige Einzelhöfe vor uns auf. Auf der rechten Seite der Route 925 liegt der Lagarfljót, dessen milchig dunkelgrüne Farbe sich kaum von der Farbe des regnerischen Himmels abhebt.
Auf in die Berge und runter zur Küste
Nach 25 km biegen wir auf die Route 944 ab, die uns direkt am E-Werk Lagarfossvirkjun vorbei auf das andere Ufer des Lagarfljót führt.
Nach weiteren 10 km verlassen wir die Route 944 und fahren auf die Route 94, die teilweise einspurig ist. Kurz bevor der Lagarfljót in das Meer mündet, führt uns die Route 94 in die Berge. Der Anstieg ist steil. Während des Aufstiegs haben wir einen fantastischen Blick auf den schwarzen Strand und die Stelle, an der der Lagarfljót in das Meer fließt. Das milchige Wasser des Sees vermischt sich mit dem klaren Wasser des Meeres zu einem schönen Farbenspiel.
Die Route 94 führt uns über den Pass Vatnsskarð Eystra durch die Berge. Je höher wir kommen, desto regnerischer und trüber wird es. Schließlich bleibt uns nur noch eine Sicht von wenigen Metern, was das Fahren sehr beschwerlich macht, zumal hier Schafe und Wanderer die Straße überqueren könnten. Zum Teil verlieren wir den Blick auf die Bergwände.
Nach endlosen 4 km wird die Sicht endlich besser. Wir verlassen die Nebelwand in den Bergen und fahren bergab. Die schlechte Wetterlage verleiht der Landschaft einen mystisch-düsteren Charakter. Wir sind dankbar, dass uns kein Schaf oder Wanderer auf der Haube sitzt.
Nach einer kurzen Zeit führt uns die Route 94 an die Ostküste Islands. Bevor wir den Fjord Borgarfjörður Eystri sehen können, umfahren wir ein kleines Kap, das zwischen der Bucht Njardvík und dem Borgarfjörður Eystri liegt. Nach 8 km erscheint der kleine Fischerort Bakkagerði, der malerisch zwischen Gebirgszügen mit Rhyolith-Bergen und dem Fjord liegt.
Die Region am Borgarfjörður Eystri gehört zu den ältesten geologischen Gebieten Islands. Dies könnte auch der Grund dafür sein, dass in Bakkagerði neben den 100 Einwohnern ein großes Volk von Elfen lebten soll.
Willkommen in Álfaborg, dem Reich der Elfen
Álfaborg heißt die Stadt der Elfen, die aus einem rund 30 m hohen Basalthügel besteht, der neben einem Zeltplatz in Bakkagerði zu finden ist. Nicht weit von Álfaborg entfernt gibt es eine Parkmöglichkeit für uns.
In Island werden Elfen auch als verborgenes Volk bezeichnet, weil es nahezu unmöglich ist, sie zu sehen. Ihre Häuser (innerhalb der Felsen) sollen denen in Island des 19. Jahrhunderts ähneln, nur ein wenig schöner. Der Name „Álfaborg“ bedeutet „Palast der Elfen“ und ist der Wohnsitz der Elfenkönigin Borghildur. Wir sind gespannt, ob wir jemanden aus dem verborgenen Volk kennenlernen werden. Das Wetter ist leider unfreundlich und es regnet in Strömen. Trotz alledem lassen wir uns nicht entmutigen.
Ein schmaler Weg führt uns hoch zum Gipfel von Álfaborg, der einen tollen Ausblick auf den Ort und den Fjord bietet.
Álfaborg ist seit 1976 aufgrund des dort lebenden Elfenvolkes ein naturgeschütztes Gebiet. Die Elfen freuen sich über Besucher, solange diese ihren Wohnsitz respektieren. Daran halten wir uns selbstverständlich und bleiben stets auf dem Weg. Zwischen den Felsen wachsen unterschiedliche Bodenpflanzen, die kleinen Vorgärten der Elfen sein könnten. Bedauerlicherweise treffen wir keine Elfen, dennoch denken wir an sie und verneigen uns zumindest gedanklich vor der Elfenkönigin Borghildur.
Álfaborg ist nicht nur ein mystischer Ort, der ein Elfenvolk beherbergen soll, sondern auch ein Ort, der verliebten Paaren Glück bringen kann:
Puffins, die lustigen Gesellen in Island
Nachdem wir bei der Elfenkönigin waren, fahren wir zur Insel Hafnarhólmi, die rund 5 km entfernt liegt. Die Insel ist dank Aufschüttungen mit der Straße verbunden und ein Paradies für Vogelbeobachter, da sie der Lebensraum zahlreicher Seevögel ist. In diesem Gebiet nisten oft viele verschiedene Möwenarten und Eiderenten.
Eine Vogelart hat mein Herz sofort erobert: die Papageientaucher oder Puffins, wie sie auch genannt werden. Sie sind das Maskottchen von Island und wirklich entzückend! Über eine Treppe gelangen wir zu zwei Beobachtungsplattformen, von denen aus wir die Vögel genau beobachten können. Einige Puffins haben keine Scheu vor Besuchern und sind sehr fotogen.
Aufgrund des starken Regens müssen wir unsere Vogelbeobachtung unterbrechen und gehen hinüber zum Hafnarhús Café, welches sich direkt am Hafen befindet. Hier können wir uns mit einer heißen Suppe und einem Veggie Stew aufwärmen. Im Trockenen können wir aufgrund der großen Panoramafenster des Cafés den Blick auf den Fjord und den Hafen genießen. Mit der Zeit bessert sich das Wetter.
Ich nutze die trockene Wetterperiode, um erneut zu den Puffins zu gehen. Während wir aßen, legte ein Hapag-LLoyd-Schiff, das Rundtouren um Island anbietet, vor dem Hafen an. Allmählich füllen sich die Beobachtungsplattformen mit den Schiffsreisenden, die in jeweils kleinen Gruppen mit Motorbooten an Land transportiert werden. Ich bin froh, dass ich die Puffins eine Weile vorher nur für mich hatte.
Nach dem zweiten Besuch der Insel genießen wir im Café selbst gebackene Tortenstücke, die uns über das schlechte Wetter hinwegtrösten. Da wir und die Kameraausrüstung durchnässt sind und der Wind kalt weht, machen wir uns auf den Heimweg nach Egilsstaðir.
Bevor wir jedoch den Ort Bakkagerði endgültig verlassen, kommen wir nicht umhin einen Stopp beim Holzhaus Lindarbakki zu machen. Das fast völlig von Torf und Grassoden geschützte Haus wurde 1899 erbaut und sieht urgemütlich aus. So habe ich mir die Häuser der Elfen vorgestellt, nur in kleinerem Format. Bedauerlicherweise ist es geschlossen.
Deshalb fahren wir zurück zu unserem Hotel, wo wir unsere Sachen zum Trocknen aufhängen und die morgige Route planen.
Abends entscheiden wir uns erneut, zur Askur Pizzeria zu gehen, da die frisch zubereitete Steinofenpizza einfach köstlich ist. Wir lassen den Tag Revue passieren und in einem Punkt sind wir uns sicher: Egal, wie trüb das Wetter heute auch war, die Papageientaucher waren heute unser Sonnenschein, denn sie haben uns schlichtweg die Feuchtigkeit vergessen lassen.
Anbei eine Karte von der Küste des Fjords Borgarfjörður. Zum Rein- und Rauszoomen einfach auf die Karte klicken.