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Die Bildbearbeitung ist ein essenzieller Schritt, um deine Fotos zu perfektionieren und ihnen Deinen ganz persönlichen Stil zu verleihen. Gerade als Anfänger kann die Vielzahl an Werkzeugen und Begriffen in Programmen wie Lightroom und Photoshop verwirrend sein. In diesem ausführlichen Artikel lernst Du die Grundlagen der Farbkorrektur kennen, erfährst, wie Du die wichtigsten Werkzeuge effektiv einsetzt, und bekommst wertvolle Tipps zur Entwicklung Deines eigenen Bildlooks.
Grundbegriffe der Farbkorrektur: Weißabgleich, Farbton, Sättigung, Kontrast

Farbkorrektur bezieht sich auf die Anpassung der Farbstimmung und der Helligkeit in einem Bild, um eine natürliche oder künstlerische Wirkung zu erzielen. Die wichtigsten Grundbegriffe, die Du dafür kennen solltest, sind Weißabgleich, Farbton, Sättigung und Kontrast.
Der Weißabgleich ist zentral, um Farbverfälschungen zu vermeiden. Er sorgt dafür, dass Weiß tatsächlich weiß aussieht, egal ob du bei Tageslicht oder unter Kunstlicht fotografierst. Dabei stellst Du die Farbtemperatur (kälter oder wärmer) und die Tönung (grün oder magenta) ein.


Der Farbton beeinflusst die Grundfarbe und bestimmt, wie beispielsweise ein Rot eher orange oder pink wirkt. Mit dem Farbtonregler kannst Du daher die Farbstimmung gezielt verändern.
Die Sättigung gibt an, wie intensiv oder gedeckt die Farben erscheinen. Erhöht man die Sättigung, wirken die Farben kräftiger und lebendiger, verringert man sie, erscheinen die Farben dezenter oder fast monochrom.
Der Kontrast steuert den Unterschied zwischen hellen und dunklen Bereichen. Ein hoher Kontrast lässt das Bild kraftvoller erscheinen, kann aber Details in Lichtern oder Schatten verschlucken. Ein niedriger Kontrast wirkt flacher und weicher.
Werkzeuge in Lightroom und Photoshop: Regler und Filter
Lightroom und Photoshop bieten dir eine Vielzahl an Werkzeugen, um Farben und Bildwirkung präzise zu steuern. Beide Programme arbeiten mit Reglern, Filtern und Maskierungen.
In Lightroom findest du die wichtigsten Werkzeuge im Bereich ‚Entwickeln‘. Hier kannst du direkt mit Reglern für Weißabgleich, Belichtung, Kontrast, Lichter, Tiefen, Weiß und Schwarz arbeiten.
Der HSL-Tab (Hue, Saturation, Luminance) ermöglicht dir, einzelne Farben gezielt zu verändern – etwa die Sättigung von Rot zu erhöhen oder den Blauton zu verändern.
Photoshop bietet ähnliche Funktionen über Einstellungsebenen wie Farbton/Sättigung, Gradationskurven und selektive Farbkorrektur. Außerdem hast Du hier mit Masken die Möglichkeit, Korrekturen nur auf bestimmte Bildbereiche anzuwenden.
Zusätzlich kannst Du in beiden Programmen Filter nutzen, zum Beispiel Verlaufs- oder Radialfilter, um Effekte gezielt in Bildbereichen einzusetzen.
Presets und Vorgaben: Weshalb und wie man sie nutzt

Presets, auch Vorgaben genannt, sind vordefinierte Kombinationen von Einstellungen, die Du mit einem Klick auf mehrere Bilder anwenden kannst. Sie helfen Dir, Zeit zu sparen und einen konsistenten Stil über Deine Bilder hinweg zu halten.

Viele Presets kannst Du kaufen oder gratis herunterladen, Du kannst aber auch Deine eigenen erstellen, indem Du Deine Lieblingsanpassungen speicherst.
Der clevere Umgang mit Presets besteht darin, sie als Ausgangspunkt zu nutzen und jedes Bild zusätzlich individuell anzupassen, statt sie ungeprüft zu übernehmen.
Stilentwicklung: Wie man eigenen Bildlook erstellt und wiederholt

Dein persönlicher Bildstil entsteht durch Wiederholung und Variation. Experimentiere mit Farbton, Sättigung und Kontrast, bis Du eine visuelle Sprache findest, die zu Dir passt.
Halte Deine Entscheidungen in Presets fest und verfeinere sie mit der Zeit. So bewegst Du Dich von zufälliger Bearbeitung zu bewusstem Stil.
Ein einheitlicher Stil zahlt sich aus – gerade wenn Du Deine Bilder präsentierst oder verkaufst. Er erhöht den Wiedererkennungswert und macht Deine Arbeit professioneller.
Häufige Fehler bei der Farbkorrektur und wie man sie vermeidet
Einer der häufigsten Fehler ist eine zu starke Sättigung, die Bilder unnatürlich wirken lässt. Weniger ist oft mehr! Teste Dir daher immer verschiedene Stufen und entscheide Dich für die subtilste.
Ein falscher Weißabgleich kann zu Farbstichen führen. Nutze die Pipetten-Funktion, um eine neutrale Farbe im Bild zu wählen, oder passe die Temperatur manuell an.
Übertriebener Kontrast kann Details in den hellen oder dunklen Bereichen verlieren lassen. Kontrolliere Dein Histogramm, damit keine wichtigen Bildinformationen verloren gehen.
Inkonsistente Bearbeitung über eine Serie hinweg erzeugt einen unruhigen Look. Nutze Presets sinnvoll und passe sie an jedes Bild an.
Praxisübungen und Beispielbilder zum Vergleich vor/nach Bearbeitung
Übung 1: Um Deine Farbkorrektur-Fähigkeiten zu schulen, ist Übung entscheidend. Öffne ein RAW-Bild und experimentiere mit verschiedenen Weißabgleichseinstellungen – etwa kühler und wärmer.
Übung 2: Probiere aus, die Sättigung einzelner Farben zu verändern, ohne das gesamte Bild zu beeinflussen. Achte auf den Einfluss auf die Stimmung.
Übung 3: Nutze ein Preset als Startpunkt und passe Helligkeit und Farbton individuell an. Vergleiche immer das Original mit dem bearbeiteten Bild.
So lernst Du durch Feedback und Vergleich Deine Bearbeitungen ständig zu verbessern.
Viel Erfolg und Freude beim Bildbearbeiten mit Lightroom und Photoshop!
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