Autor: Isabell (Seite 4 von 6)

#7 Ab ins Abenteuer: Unsere 10 unbezahlbaren Erfahrungen auf dem Roadtrip gen Osten Islands

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Pure Energie – Die Kraft des Wassers

„Zwischen Himmel und Erde ist Wasser.“

Michelle A. Gilders, Fotografin

Wir verlassen heute unsere Unterkunft im Guesthouse Brekka und fahren zu unserem nächsten Abenteuer unserer Rundreise nach Egilsstaðir, der größten Stadt des östlichen Teils Islands. Vor uns liegt eine Gesamtstrecke von 200 Kilometern.

Karte mit der geplanten Fahrroute nach Egilstadir
Route nach Egilsstaðir © OpenStreetMap contributors🔗

Bevor wir uns endgültig aus dem Norden Islands verabschieden, haben wir beschlossen, die beiden Sehenswürdigkeiten Dettifoss und Selfoss zu besuchen; diesmal jedoch über die asphaltierte Route 862 und nicht Offroad wie am Vortag. Wir kommen erneut an dem Mývatn Nature Baths vorbei, in dem wir uns gestern Abend herrlich entspannen konnten, und dem Solfatarenfeld Námaskarð.

Gut ausgeruht und voller Tatendrang gelingt es uns diesmal, rechtzeitig auf die Route 862 abzubiegen. Die Straße ist mit Asphalt belegt, wodurch sie deutlich komfortabler zu befahren ist als die Route 864. Wir fahren zu einem großen Parkplatz, der über eine öffentliche Toilette für Besucher verfügt. Obwohl es noch früh am Morgen ist, sind hier bereits einige Touristen unterwegs. 

Steinlandschaft auf der Westseite des Wasserfalls Dettifoss
Steinlandschaft auf der Westseite des Dettifoss

Die Landschaft auf der Westseite des Dettifoss besteht aus Lava, Steinen und Felsen. Wir folgen zu Fuß den Wegweisern, die uns zu den Wasserfällen führen. Zuerst wollen wir zum etwa 1 km vom Dettifoss entfernten Selfoss wandern.

Steinlandschaft mit Schneefeld auf der Westseite des Wasserfalls Dettifoss
Steinlandschaft auf der Westseite des Dettifoss

Der Selfoss ist die Vorstufe zum Dettifoss, die der Fluss Jökulsá á Fjöllum passiert. Hier stürzt das Wasser in einer Höhe von etwa 12 Metern in die Tiefe. Es ist uns möglich, direkt zur Felskante zu gehen, müssen jedoch teilweise durch Wasser gehen. Deswegen empfehle ich wasserdichte Schuhe zu tragen. 

Isländischer Wasserfall Selfoss
Wasserfall Selfoss

Der Fluss Jökulsá á Fjöllum stürzt beim Selfoss in einem leichten Bogen über zahlreiche Wasserfälle und erinnert mich daher an den Goðafoss. Insgesamt ist der Selfoss ruhiger als der Dettifoss, aber das Wasser fließt nach dem Fall kraftvoll und wild in Richtung des Dettifoss. Ich setze mich an die Felskante und lasse die Aussicht auf den Selfoss auf mich wirken. Wir haben die Westseite des Selfoss bis auf zwei weitere Besucher für uns allein. Nach einer Weile machen wir uns auf den Weg zum Dettifoss.

Abenteuer pur: Dettifoss mit der Schlucht und Menschen, die direkt an der Kante der Schlucht stehen und den Wasserfall fotografieren.
Dettifoss

Der Jökulsá á Fjöllum fließt wild und kraftvoll in den Dettifoss hinein und stürzt hier 43 m tief. Auch heute sind wir von der beeindruckenden Kraft des Wasserfalls und der atemberaubenden Aussicht auf ihn zutiefst beeindruckt.

Dettifoss frontal
Dettifoss

Von der Westseite des Dettifoss aus haben wir einen besseren Blick auf die gesamte Breite des Wasserfalls und können ihn von verschiedenen Aussichtspunkten aus betrachten. Allerdings sind die Wege am Westufer mit Zäunen eingefasst, sodass wir nicht so nahe an die Wasserkante gelangen können wie am Ostufer. Aufgrund der Windrichtung erhalten wir mehr von dem spritzenden Sprühwasser ab als gestern. Dank des sonnigen Wetters und des Wasserdampfes des Wasserfalls entsteht ein wunderschöner Regenbogen über der Schlucht. 

Wasserfall mit Regenbogen - Der Dettifoss von der Westseite aus in der ganzen Breite fotografiert
Westseite des Dettifoss

Wir wandern entlang der Schlucht und entfernen uns von der Abbruchkante des Dettifoss. Eine speziell für Rollstuhlfahrer konzipierte Rampe ermöglicht es auch eingeschränkten Menschen, diesen tollen Ausblick auf die fallenden Wassermassen zu genießen.

Wasserfall Dettifoss
Wasserfall Dettifoss

Wir nutzen die zahlreichen Aussichtspunkte, um viele Fotos zu machen. Je weiter wir uns vom Wasserfall entfernen, desto mehr Feuchtigkeit nehmen wir durch den Wasserdampf auf. Es freut uns, dass es heute sonnig und warm ist. Dies verhindert, dass die Feuchtigkeit uns stört.

Leise verabschieden wir uns von dem Dettifoss und blicken ihm noch einmal voller Bewunderung nach. Seine Kraft und seine Energie sind einzigartig.  

Abenteuer W: Vom Wasser zur Wüste zur Waffel

Wir setzen unsere Reise in östlicher Richtung fort und fahren auf der Route 1 teilweise durch eine steinige Wüste. Wir sind erstaunt, dass inmitten der Steinwüste plötzlich ein Weg zu einem Kreuz auftaucht. Der Weg ist mit einer Parkmöglichkeit ausgestattet. 

Isländische Steinwüste mit Bergen und Schneefeldern als Horizontlinie
Steinwüste

Die Parkmöglichkeit befindet sich an den Koordinaten 65.56587200475342 – 16.02860808380776 und ist ca. 11 Kilometer von der Brücke auf der Ringstraße Nr. 1 über den Jökulsá á Fjöllum entfernt. Dies weckt unsere Neugierde und veranlasst uns, anzuhalten.

Auf der weiten Ebene gibt es nur Sand, Steine und Berge. Anhand von Informationstafeln erfahren wir, dass die Sandwege, die durch diese Steinwüste führen, einst alte Handelsrouten waren. 

Isländische Steinwüste mit einer nie enden wollenden Weite
Steinwüste mit alten Handelswegen

Wir sind die einzigen Personen hier.  Die Landschaft strahlt in der Sonne Ruhe und Harmonie aus. Das Kreuz, welches ein Denkmal für einen im Schneesturm verstorbenen Wanderer ist, erinnert uns jedoch daran, dass die Natur Islands auch wild, unberechenbar und tödlich sein kann.

Steinkreuz als Denkmal für einen im Schneesturm verstorbenen Wanderer
Steinkreuz als Denkmal für einen im Schneesturm verstorbenen Wanderer

Nach dem kurzen Erkundungsspaziergang setzen wir unsere Fahrt fort.  Wir machen nach 17 Kilometern noch einmal einen weiteren Halt. Das Restaurant Beitarhúsið ist plötzlich auf der rechten Seite aufgetaucht. Die Mittagszeit ist bereits angebrochen, und das Holzhaus mit Grasdach wirkt einladend auf uns. 

In dem Restaurant betreten wir eine gemütliche Gaststube. Wir verpflegen uns mit einer köstlichen Waffel und einem starken Kaffee, bevor wir unsere Reise fortsetzen.

Die Landschaft wird zunehmend bergiger, je weiter wir nach Osten vordringen. In den Bergen gibt es immer wieder Abschnitte mit Schneefeldern und kleinen Flüssen.

Wasser widersteht nicht. Wasser fließt.

Nach einer längeren Fahrt durch die Berge führt uns die Ringstraße entlang des Gletscherflusses Jökulsá á Brú. Der Fluss ist 150 Kilometer lang, wovon 25 Kilometer im Hálslón-Stausee aufgestaut werden. Dieser See ist der größte Stausee des Kárahnjúkar-Kraftwerks, das wir am Nachmittag besuchen wollen. 

Wir erkennen am Straßenrand einen gut besuchten Parkplatz, der etwa 50 Kilometer vor unserem Ziel, der Stadt Egilsstaðir, liegt. Nach kurzer Zeit, können wir feststellen, warum hier so viele Menschen angehalten haben. Ein Wasserfall mit mehreren Kaskaden, dessen Wasserlauf wunderschön aussieht, zieht die Aufmerksamkeit auf sich. Wir entscheiden uns ebenfalls, hier einen weiteren Halt zu machen. 

Von dem Parkplatz aus führt uns ein kleiner Weg den Hang hinauf, direkt vor den imposanten Wasserfall Rjúkandafoss. Hier stürzt der Fluss Ysta-Rjúkandi, der vom Berg Sandfell entspringt, insgesamt 139 m tief und schließlich im Jökulsá á Brú mündet. Die Aussicht auf den Wasserfall und die Umgebung ist atemberaubend. 

Nach dem spontanen Ausflug fahren wir weiter. Wir sehen Gruppen von Menschen, die auf dem Jökulsá á Brú eine Rafting-Tour unternehmen. Die Berghänge im Umkreis sind steil und teilweise mit Schnee bedeckt. 

Egilsstaðir, die größte Stadt Ostislands

Etwa 23 Kilometer vor Egilsstaðir zweigt die Route Nr. 1 vom Jökulsá á Brú ab.  Nach einer Fahrt von ungefähr 18 Kilometern erreichen wir den Forellensee Urriðavatn. Hier befindet sich das Vök Bad🔗. Es hat seinen Namen erhalten, da der See heiße Quellen besitzt, sogenannte Vöks. Die heißen Quellen werden aufbereitet und in die Becken des Bades geleitet, wo man bei bis zu 41 Grad Celsius entspannt baden kann.

Nach weiteren zwei Kilometern erreichen wir den See Lagarfljót, an dem unter anderem Egilsstaðir liegt. Die Straße führt uns direkt am internationalen Flughafen Egilsstaðir vorbei, der als Ausweichflughafen für Keflavik dient.

Kurze Zeit später kommen wir endlich in Egilsstaðir an. Die größte Stadt im Osten Islands hat rund 2.500 Einwohner. Es gibt mehrere Tankstellen, Supermärkte, ein Einkaufszentrum und Restaurants. Dies ist ein wahrer Kontrast zu dem Gebiet um den Mývatn-See. 

Hier befindet sich unser nächstes Hotel, das familiengeführte Eyvindará🔗. Das Hotel liegt nur zwei Kilometer vom Stadtzentrum entfernt und ist in einem Waldgebiet gelegen, was für Island sehr ungewöhnlich ist.

Wir erhalten ein kleines Holzhaus, das inmitten von Lupinen liegt. Es ist mit eigenem Bad, einer Veranda mit Tisch und Stühlen und einer kleinen, voll ausgestatteten Küchenzeile ausgestattet.  Wir sind sofort von dem Cottage begeistert. Zusätzlich bietet das Hotel zwei hoteleigene Whirlpools an, die ganzjährig geöffnet sind.

Unsere Unterkunft in Egilsstaðir
Unsere Unterkunft im Hotel Eyvindará

Aufgrund des guten Wetters beschließen wir, das Gebiet am Lagarfljót zu besuchen und das Kárahnjúkar-Kraftwerk zu besichtigen. Also fahren wir auf der Route 931, die entlang des Ostufers des Sees Lagarfljót verläuft.

Islands Loch Ness

Der See Lagarfljót ist auch unter dem Namen Lögurinn bekannt. Er ist ungefähr 30 Kilometer lang und 3 Kilometer breit.  Seine Länge und Breite erinnern eher an einen breiten Fluss. Sein Wasser ist grün und milchig, was daran liegt, dass viele Flüsse zusammen mit dem Gletscherfluss Jökulsá í Fljótsdal hier münden. Das Besondere am Lagarfljót ist, dass hier ein Seeungeheuer lebt, das Erzählungen zufolge groß und freundlich gesinnt ist.  Außerdem scheint es scheu zu sein, denn wir haben es nicht gesehen.

See Lagarfljót mit Brücke und den umliegenden Bergen
See Lagarfljót

Je weiter wir fahren, desto waldreicher wird das Gebiet. Das größte und älteste Waldgebiet Islands, der Hallormsstaður, erstreckt sich hier. Die ältesten Bäume des Waldes sind über 100 Jahre alt und erreichen eine Höhe von bis zu 12 m. Das Waldgebiet umfasst insgesamt 740 Hektar und ist ein beliebtes Ausflugsziel.

Hoch hinauf – Islands größter Staudamm

Wir fahren auf der Route 931 über eine Brücke zu dem anderen Seeufer. Kurz nach dem Ende der Brücke biegen wir auf die Hochlandpiste F910 ab. Aufgrund der Errichtung des Kárahnjúkar-Kraftwerks wurde diese Piste ausgebaut, um den Transport von Baumaterial zur Baustelle des Kraftwerks zu ermöglichen. Deshalb konnten wir auch mit unserem Auto diese Tour machen.

Wir schlängeln uns den Berg hinauf, indem wir uns in Serpentinen bewegen. Bei dieser Strecke überwinden wir eine Gesamthöhe von 720 m, was eine Steigung von 8 bis 10 % erfordert. 

Serpentinenstraße, die ins Hochland hinaufführt, mit Blick auf das Tal mit dem See Lagarfljót
Serpentinenstraße ins Hochland mit Blick aufs Tal

Oben angekommen wirkt die Landschaft im Gegensatz zur abwechslungsreichen Gegend des Lagarfljóts vergleichsweise langweilig. Hier ist vorwiegend eine feuchte Sumpfwiesenlandschaft zu sehen, die trist erscheint. 

Asphaltierte Straße mit feuchter Sumpfwiesenlandschaft -Es ist das Hochland, in das wir fahren, um zum Kraftwerk zu kommen. Im Hintergrund sind schneebedeckte Bergspitzen zu sehen, an denen Wolken hängen.
Isländisches Hochland

Die F910 führt uns 56 Kilometer durch das Hochland bis zum Kárahnjúkar-Damm. Der Damm ist mit einer Länge von 700 Metern und einer maximalen Höhe von 198 Metern eines der größten Bauwerke Islands und das Kárahnjúkar-Kraftwerk eines der größten Wasserkraftwerke Europas.

Stromhaus des Kárahnjúkar-Kraftwerks inmitten der öden Hochlandschaft
Kárahnjúkar-Kraftwerk
Fotografie vom Hálslón-Stausee, einem Stausee am Kraftwerk. Er bedeckt eine weite Fläche von dem Gebiet des Hochlands
Hálslón-Stausee

Das Wasser der Flüsse Jökulsá á Brú und Jökulsá í Fljótsdal wird in drei Stauseen (Hálslón, Ufsalón und Keldulón) gespeichert. Von hier aus wird es über ein Tunnelsystem zum Kraftwerk geführt. Das Kraftwerk leistet jährlich 4800 GWh. Dies ist eine beträchtliche Leistung. Der Strom wird zur Aluminiumproduktion in Reyðarfjörður verwendet. 

Kárahnjúkar-Damm von der Seite des Wasserreservoirs aus fotografiert
Kárahnjúkar-Damm
Kárahnjúkar-Damm von der Schluchtseite aus fotografiert
Kárahnjúkar-Damm

Die Errichtung des Kraftwerks ist noch heute ein Thema in Island. Der Stausee Hálslón bedeckt eine Fläche von 57 Hektar der Landschaft. Zudem wurde die Schlucht Dimmugljúfur teilweise beschädigt.

Breite und tiefe Kárahnjúkar-Schlucht mit Berg im Hintergrund
Kárahnjúkar-Schlucht

Das Wetter ist in den Hochlagen sehr kalt.  Die Flüsse, die das Hochland durchfließen, sind stellenweise gefroren, obwohl wir Juni haben. Schneefelder liegen direkt an der Straße. 

Isländisches Hochland mit schneebedeckten Bergen und der asphaltierten Straße
Isländisches Hochland
Wolken hängen am Berggipfel des isländischen Hochlands fest.
Wolken am Berggipfel im Hochland

 Wir freuen uns daher, zum Lagarfljót zurückzukehren. Nachdem wir die Serpentinen hinter uns gelassen haben, können wir den Hengifoss in seiner ganzen Pracht bewundern. Der Wasserfall hat eine Höhe von 118 Metern und gehört zu den drei höchsten Wasserfällen Islands. Wir überqueren erneut die Brücke, um wieder an das Ostufer des Lagarfljót zu gelangen. 

Unsere nächste Zwischenstation ist der Wald Hallormsstaður. Wir unternehmen einen kleinen Spaziergang durch den Wald und genießen die Abwechslung Bäume zu sehen.

Ein seltener Anblick im kargen Island – Der Wald Hallormsstaður
Laubbäume im Wald Hallormsstaður

Viel Zeit bleibt uns jedoch nicht, da sie bereits sehr fortgeschritten ist. Deshalb beschließen wir, nach einer kleinen Runde zur Askur Pizzeria weiterzufahren. Die Pizzeria ist ein beliebter Treffpunkt.  Wir können den Bäckern bei der Herstellung der Steinofenpizzen zusehen. Die Pizzen sind frisch zubereitet und köstlich. Wer in Egilsstaðir ist und den Charme einer Sportbar zu schätzen weiß, dem können wir die Pizzeria wärmstens empfehlen.

Es sind zwei Übernachtungen in Egilsstaðir geplant und so freuen wir uns auf den morgigen Tagesausflug im Osten Islands. 


Anbei eine Karte von Egilsstaðir. Zum Rein- und Rauszoomen einfach auf die Karte klicken.


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#6 Der Mývatn-See – ein absolutes Überraschungshighlight

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Inhalt des Artikels


Wir verbringen insgesamt zwei Nächte in dem Guesthouse Brekka, sodass wir am Tag 6 eine Tagestour planen können.

Ein neuer Tag, ein neues Ziel. Unser heutiges Ziel ist es, das Mývatn-Gebiet zu besuchen.

Nach einem leckeren Frühstück packen wir unsere Taschen und fahren los. Die Sonne verspricht uns einen schönen Tag.

Unsere Tagestour:

Karte mit Tagesetappen im Mývatn-Gebiet
Tagesetappen im Mývatn-Gebiet © OpenStreetMap contributors🔗

Goðafoss – Der Wasserfall der Götter

Unser erstes Etappenziel liegt am Rand des Mývatn-Gebiets. Da wir bei unserer gestrigen Fahrt nach dem See Ljósavatn von der Ringstraße Nr. 1 auf die Route 85 nach Húsavík abgebogen sind, haben wir den Goðafoss nicht gesehen. Das wollen wir nun nachholen.

Vom Guesthouse Brekka sind es etwa 28 km bis zum Wasserfall Goðafoss. Für diese Strecke wählen wir die Route 845 in Richtung Süden, bis wir auf die Ringstraße Nr. 1 gelangen. Diese Route führt uns gut 10 km in Richtung Westen.

Von der Ringstraße aus werden uns Schilder zu einem großen, kostenfreien Parkplatz gelotst, der speziell für die Besucher des Goðafoss gebaut wurde. Von hier aus sind gut ausgebaute Wanderwege erreichbar, die es ermöglichen, den Goðafoss sowohl von der linken als auch von der rechten Seite zu besichtigen. Eine Brücke verbindet beide Uferseiten des Flusses Skjálfandafljót, der bei den Klippen des Goðafoss etwa 12 m tief fällt und das bei einer Breite von gut 30 m.

Goðafoss von der Ostseite
Goðafoss von der Ostseite

Der Goðafoss ist einer der berühmtesten Wasserfälle Islands und hat auf uns eine sehr beeindruckende Wirkung. Das Wasser stürzt kraftvoll die Klippen hinab und fließt mit hoher Geschwindigkeit um die Kurven des Flussbetts.

Der Fluss Skjálfandafljót mit dem Goðafoss im Hintergrund
Der Fluss Skjálfandafljót mit dem Goðafoss im Hintergrund
Der Fluss Skjálfandafljót
Fluss Skjálfandafljót

Goðafoss bedeutet Wasserfall der Götter. Der Wasserfall erhielt, der Legende nach, seinen Namen im Jahre 1000 erhalten haben, als ein Gode der Region seine alten Götterstatuen in das herabstürzende Wasser geworfen hatte, nachdem auf dem Þingvellir beschlossen wurde, dass das Christentum die neue Staatsreligion Islands sein sollte.

Goðafoss von der Wasserkante
Goðafoss

Durch die Sonnenstrahlen und den Wasserdampf erleben wir einen wunderschönen Wasserfall mit einem Regenbogen.

Goðafoss mit Regenbogen
Goðafoss mit Regenbogen

Der Mývatn-See: Mücken, Mücken und noch mehr Mücken

Nach unserem Besuch des Goðafoss fahren wir nun direkt zum Mývatn-See, was übersetzt Mückensee bedeutet. Sein Name sagt bereits alles über ihn aus! Noch bevor wir den See sehen können, bemerken wir Radfahrer, die von einer Vielzahl kleiner schwarzer Mücken umhüllt sind.

Dieser See befindet sich in einer langgestreckten tektonischen Dehnungszone, was sowohl auf vulkanische Aktivitäten als auch auf geologische Verwerfungen schließen lässt. Der Mývatn-See ist vor gut 3.500 Jahren entstanden und befindet sich in einer riesigen Lavalandschaft. Der See wird von mehreren heißen Quellen gespeist, weshalb er im Winter nie ganz zufriert. Aufgrund der besonderen Wasserzusammensetzung und -temperatur ist er ein beliebter Lebensraum von vielen Pflanzen, Wasservogelkolonien und Insekten (vorrangig leider auch Mücken). Sie alle finden einen günstigen Lebensraum vor, weshalb der See nicht nur bei Geologen, sondern vor allem auch bei Ornithologen beliebt ist.

Es handelt sich bei den Mücken um sogenannte Zuckmücken. Das ist eine Mückenart, die zwar nicht sticht, jedoch in jede Körperöffnung, die sich ihr bietet, fliegt. In den warmen Monaten Juni bis August schwirren sie millionenfach durch die Luft. Aus diesem Grund sollte man einen Schutz für Augen, Nasen, Ohren und Mund haben. Es empfiehlt sich, einen Mückenschutz zu tragen.

Skútustaðagígar, die Pseudokrater

Im Süden des Sees liegen die Skútustaðagígar, die Pseudokrater. Sie sind vor mehreren tausend Jahren entstanden, als gewaltige Gasexplosionen in der Lava diese Krater entstanden ließen. Sie besitzen keine unterirdischen Kanalsysteme, die mit Vulkanen verbunden sind. Ebendarum werden sie Pseudokrater genannt.

Skútustaðagígar sind Pseudokrater
Skútustaðagígar

Wir erreichen die Pseudokrater über die Route Nr. 848. Die Skútustaðagígar sind in einem umzäunten Gebiet gelegen. Sie sind öffentlich zugänglich. Ein Parkplatz befindet sich direkt an dem umzäunten Gelände. Anlegte Sandwege verbinden die Pseudokrater und ermöglichen es uns, sie zu erreichen und mithilfe von angelegten Stufen zu besteigen. Von oben erhalten wir einen schönen Ausblick auf den See und können sogar die rauchenden Säulen des geothermischen Gebiets auf der anderen Uferseite sehen.

Sicht auf die Pseudokrater am Mývatn-See
Sicht auf die Skútustaðagígar am Mývatn-See

Die Pseudokrater sind mit Gras und Moosen bewachsen und bieten daher Schafen Nahrung und Schutz. Trotz der Millionen von Mücken, die uns umschwirren, ist es ein faszinierendes Gebiet. Wir fühlen uns, als würden wir auf einem grünen Mond spazieren gehen. Mit einem guten Moskitonetz ausgestattet, lassen sich bei den Pseudokratern viele Vogelarten genau beobachten. 

Blick vom Pseudokrater auf den Mývatn-See
Blick vom Pseudokrater auf den Mývatn-See

Nachdem wir unseren Spaziergang beendet haben, fahren wir zu unserem nächsten Ziel.

Die Halbinsel Kálfaströnd

Die Halbinsel Kálfaströnd befindet sich ebenfalls am Südufer vom Mývatn-See, nur 7 km von den Skútustaðagígar entfernt. Auf der Fahrt zur Halbinsel erblicken wir viele Lavagesteine, die einst riesige Lavaströme darstellten und nun über tausende Jahre erkaltet und bewachsen sind. Die Stromform ist noch heute zu erkennen.  Das Gestein verleiht diesem Teil des Sees eine einzigartige Stimmung.

Erkalteter Lavazug am Mývatn-See
Erkalteter Lavazug am Mývatn-See

Um auf die Halbinsel zu kommen, müssen wir sehr aufmerksam sein, denn die Beschilderung ist nicht eindeutig. Letztlich haben wir Glück und sehen den schmalen sandigen Weg, der uns auf die Halbinsel und zum Parkplatz führt. 

Wir machen einen weiteren Spaziergang und wollen Kálfaströnd für uns entdecken. Wir sind erstaunt: Die Insel ist mit vielen Pflanzen bewachsen und es gibt sogar Sträucher. Sie ragt in den Mývatn-See hinein. Daher ist die Halbinsel ebenfalls ein idealer Platz, um Vögel zu beobachten. Neben den vielen Pflanzen und Vögeln gibt es hübsche Teiche und interessante Lavaformationen, die bewachsen sind. Diese Landschaft ist ein Kontrast zu der Mondlandschaft, die wir bei den Pseudokratern erlebt haben.

Landschaft der Halbinsel Kálfaströnd
Landschaft der Halbinsel Kálfaströnd

Die Halbinsel Kálfaströnd ist für Naturliebhaber ein Muss. 

Dimmuborgir, die dunklen Burgen

Das nächstgelegene Ziel ist das 5 km entfernte Dimmuborgir. Das Gebiet befindet sich am Ostufer des Mývatn-Sees. Neben dem großen Parkplatz befindet sich ein Besucherzentrum und Toiletten.

Dimmuborgir, eine mystische Landschaft mit Lavagestein
Dimmuborgir, eine mystische Landschaft mit Lavagestein

Dimmuborgir ist für Isländer ein mystisches Gebiet, in dem Trolle und Elfen leben sollen. Dies ist ein unverwechselbares, dunkles Lavafeld mit einzigartigen Lavaformationen, die teilweise in die Höhe ragen. Die Formationen sind mehrere Tausend Jahre alt. Ihre Form ähnelt der von Wesen, Köpfen, Drachen und Fabelwesen. Es gibt zudem Lavapfeiler und Hohlräume an verschiedenen Stellen. Die bekannteste Formation ist die Kirkjan, was übersetzt Kirche bedeutet. Sie ist ein hübsch anzusehende Grotte.

Der Besuch im Lavafeld lässt uns zwar keine Elfen und keine Trolle begegnen, aber dennoch vermittelt die Atmosphäre eine mystische Stimmung in uns.

Felsformation, in Form eines Steinbogens
Steinbogen

In dem Gebiet Dimmuborgir gibt es verschiedene, nach Farben markierte Wege, die wir nicht zu verlassen haben, um die Vegetation zu schützen, die sich ihren Lebensraum auf dem Lavagestein hart erkämpft hat.

Dünne Erdschicht auf Felsen, in der die Vegetation halt findet
Dünne Bodenschicht, die die Vegetation auf der Oberfläche hält

Jede Farbe steht für eine bestimmte Länge des Pfades. Wir bemerken, dass die Markierung nicht vollständig ist, genauer gesagt nicht durchgängig. Trotzdem finden wir den Ausgang wieder und stärken uns im Besucherzentrum mit einer Suppe und einem Lachsbrot. Mit der Bezahlung unseres Mittagessens erhalten wir die Möglichkeit, die ansonsten kostenpflichtigen Toiletten zu benutzen.

Grjotagjá, die Felsspalte

Nach der Stärkung geht es weiter.  Die Grotte Grjotagjá befindet sich 6 km von dem Gebiet Dimmuborgir entfernt und liegt östlich des Mývatn-Sees. Wir verlassen die Route Nr. 848 und nehmen die Route Nr. 860, die uns zu einem kleinen Parkplatz vor der Grjotagjá führt.

Die Grjotagjá ist eine Grotte mit einem unterirdischen See, der früher für viele Jahre ein Badesee war, bevor er aufgrund geothermischer Aktivitäten zu warm zum Baden wurde. Heutzutage ist er auf Privatgelände und ist zum Baden gesperrt.

Grotte Grjotagjá
Grotte Grjotagjá

Der Besuch der Grotte ist nur von zwei Personen möglich. Der Pfad, der in die Grotte führt und wieder heraus, ist schmal. Die Grotte ist klein, aber schön anzusehen. Das Wasser hat eine schöne, klare Blautönung. Die Höhle, die im Vergleich zu anderen Naturphänomenen des Mývatn-Gebiets eher unscheinbar wirkt, ist weltbekannt, da sie bei der Serie „Games of Thrones“ als Drehort diente. In der Serie haben Computeranimationen ihr reales Aussehen sehr verändert.  Dennoch ist sie eine Pilgerstätte geworden.

Wir sind erleichtert, dass zu unserer Zeit nicht viele Touristen die Grotte besucht haben und wir deshalb nicht lange warten mussten, um in die Grotte zu gelangen.

Oberhalb der Grotte befindet sich eine Verwerfungsspalte zwischen der amerikanische und eurasischen Kontinentalplatten. Diese Spalte ist tief und zeigt uns die gewaltige Kraft der Erde. 

Verwerfungsspalte bei Grjotagjá
Verwerfungsspalte bei Grjotagjá

Námaskarð, ein Geruchserlebnis

Wir fahren weiter auf der Route Nr. 860, biegen in Richtung Egilsstaðir ab und kommen dadurch automatisch wieder auf die Ringstraße Nr. 1. Plötzlich ist ein Schwefelgeruch in der Luft zu spüren. An manchen Stellen der Bergoberfläche kommt Dampf hervor. Wir befinden uns nun in einem Geothermalgebiet des Krafla-Vulkansystems. Dieses Gebiet gilt als das weltweit aktivste vulkanische Gebiet.

Die Berge um uns herum sind karg und haben ein weiß-gelb-rötliches Gestein. Vor uns taucht plötzlich ein türkisfarbener See auf, der „Blue Lake“ genannt wird und in dieser Landschaft stark hervorsticht und dadurch unwirklich erscheint. Der See dampft vor Hitze. 

Das Geothermiekraftwerk Bjarnarflag befindet sich direkt am See.  Es wandelt die aus der Erde stammende Hitze in elektrische Energie um. Ein überirdisches Rohrsystem leitet das Wasser vom See zu einem gegenüberliegenden Berg, an dem das Mývatn Nature Baths liegt, welches unser Tagesabschlussziel werden soll. 

Geothermalgebiet des Krafla-Vulkansystems, dem Blue Lake und dem Geothermiekraftwerk Bjarnarflag
Geothermalgebiet des Krafla-Vulkansystems, dem Blue Lake und dem Geothermiekraftwerk Bjarnarflag

Zunächst jedoch fahren wir die Ringstraße Nr. 1 weiter, die uns über den Bergrücken Námafjall führt. Auf der anderen Seite des Bergrückens verstärkt sich der Schwefelgeruch. Wir durchfahren eine Landschaft, die von gelber und oranger Farbe gekennzeichnet ist und sehen die vielen dampfenden Quellen des Námaskarð, ein Solfatarenfeld. Ein großer Parkplatz befindet sich direkt an der Ringstraße Nr. 1.

Solfatarenfeld mit Fumerolen
Solfatarenfeld mit Fumerolen
Das Solfatarenfeld Námaskarð
Das Solfatarenfeld Námaskarð

Kaum haben wir die Autotür geöffnet, riechen wir einen eindringlichen Schwefelgeruch, einen Geruch nach faulen Eiern. Auf dem Solfatarenfeld Námaskarð wurde einst lange Zeit Schwefel abgebaut.

Schwefelabbaubecken im Solfatarenfeld
Schwefelabbaubecken im Solfatarenfeld

Das gesamte Gebiet wirkt durch seine Farbgebung giftig und unnatürlich. Doch in dieser giftig erscheinenden Umgebung vermag die Kraft der Natur Leben zu erschaffen.

Wir durchqueren das Solfatarenfeld. Es gibt hier viele Schlammbecken, in denen es kocht, brodelt und zischt. In diesem Hochtemperaturgebiet gibt es Thermalquellen, Schlammtöpfe und Solfatare, mit ihren 100 °C bis zu 250 °C heißen Fumarolen (Dampfaustrittsstellen). In den Schlammtöpfen brodelt und blubbert eine kochend heiße blau-graue Tonmasse, die bis zu 300 °C Celsius erreichen kann.

Kochender Schlammtopf
Kochender Schlammtopf

Námaskarð zeigt uns auf, wie sehr die Erde unter Druck steht und wie aktiv das Element Erde sein kann. Es ist sehr beeindruckend, das hautnah zu erleben, aber Vorsicht ist geboten, denn der austretende Dampf kann einem die Haut verbrennen.

Hier ein weiterer Eindruck:

Geothermie bei Námaskarð

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Die gewaltige, Wassermassen des Dettifoss

Wir sind ein wenig von dem Geruch betäubt und steigen wieder in unseren Wagen, um zu unserem nächsten Ziel, den Wasserfall Dettifoss, zu fahren. Wir wollen ihn unbedingt live erleben, weil er einer der größten und faszinierendsten Wasserfälle Europas ist. Er liegt etwa 70 km von Námaskarð entfernt.

Die Fahrt führt uns an eine kahle Landschaft vorbei, die uns an eine Sandwüste erinnert. Sie besteht aus feinen Sand und groben Steinbrocken. Manchmal tauchen Offroad-Wege auf, die aufgrund der Jahreszeit noch gesperrt sind. Zudem gibt es Wanderwege und in regelmäßigen Abständen aufgestapelte Steinhaufen als Wegmarken.

Wir genießen diese menschenleere Landschaft. Mittlerweile sind wir an einem Punkt im Urlaub angekommen, an dem wir die Vielfalt der isländischen Naturgewalten sehen, erleben und genießen, diese Erlebnisse und Eindrücke aber kopftechnisch gar nicht so recht verarbeiten können. Ich bin froh, dass ich diese in meinem Reisetagebuch aufschreibe.

Während wir uns noch mit dem Erlebten auseinandersetzen, machen wir einen Fehler und verpassen die Abfahrt auf die ursprünglich geplante Route 862, mit der wir den Dettifoss von der Westseite her anfahren können. Stattdessen biegen wir 10 km später auf die Route 864 ab. Sie führt uns auch direkt zum Dettifoss, allerdings auf der Ostseite und ist eine Offroad-Strecke.

Die Straße wird nach einigen Kilometern sandiger. Es ist geboten 60 km/h zu fahren, denn neben dem feinen Sand fliegen viele Steinbrocken beim Fahren gegen den Unterboden des Autos. Es ist wichtig, nicht zu langsam zu fahren, um Steine vom Fahrzeug wegfliegen zu lassen. Die Fahrt ist staubig, aufregend und für unseren kleinen Wagen eine wirkliche Herausforderung, da wir an einigen Stellen auf dem Sand driften.

Steinwüste beim Dettifoss
Steinwüste beim Dettifoss

Wir befinden uns inmitten einer Geröllwüste, die der Mondlandschaft ähnelt. Es ist staubig und trocken. Wir sind glücklich, als wir nach einer uns endlos scheinenden Zeitspanne das Parkplatzschild sehen. Der Weg ist hier geteert und führt uns steil hinunter zur Parkfläche. Unser Auto ist stark verschmutzt und anstatt seines ursprünglichen Grau-Metallic ist es sandfarben geworden. Wir nehmen uns eine kurze Verschnaufpause.

Ein Weg führt uns vom Parkplatz zu einer basalt- und steinreichen Schlucht.  Der Weg führt uns am Rand einer tiefen Schlucht entlang, die uns an den Gran Canyon erinnert. Der Fluss Jökulsá á Fjöllum („Gletscherfluss aus den Bergen“) fließt hier längs durch die Berge.

Felsschlucht mit dem Fluss Jökulsá á Fjöllum
Felsschlucht mit dem Fluss Jökulsá á Fjöllum

Er befördert gigantische Mengen des eiskalten Schmelzwassers des Vatnajökulls, sowie Tonnen an Geröll und Steinen, in Richtung des Nordatlantik. Es ist der größte Strom in Island und fließt über mehrere Abbruchkanten. Die höchste Abbruchkante ist der Dettifoss.

Basaltartige Felswände am Dettifoss
Basaltartige Felswände am Dettifoss

Wir hören das Rauschen des Dettifoss, noch bevor wir ihn sehen können.  Auf der Ostseite haben wir die Gelegenheit, die Wassermassen direkt zu erreichen. Der Wasserdampf ist in der Luft und es erscheint ein kleiner Regenbogen. 

Ein V in Form von Wasserdampf über der Schlucht beim Dettifoss
Nebel-V über der Schlucht

An der Felskante des Dettifoss stürzen Wassermassen in einer Gesamtbreite von 100 m insgesamt 44 m tief hinab in die steilwandige Schlucht. Jede Sekunde stürzen hier etwa 200 m³ Wasser mit Geröll in die Tiefe. Ich fühle mich hier, wo so viel Energie fließt, verglichen mit der enormen Kraft und Energie, die hier vorherrscht, winzig und unwichtig.

Am Rand des Dettifoss
Am Rand des Dettifoss

Wir genießen noch eine Weile dieses Schauspiel, bevor wir wieder zum Auto gehen. Mittlerweile ist es Abend geworden, und aufgrund der noch bevorstehenden Offroad-Strecke, die wir zurückfahren müssen, löse ich Thies vom Fahren ab, nichts ahnend, dass unsere Abfahrt vom Parkplatz eine ungeahnte Herausforderung wird.

Die geteerte Zufahrt zum Parkplatz ist sehr steil angelegt. Eine Alternative gibt es für diese Zufahrt nicht. Nur über diesen steilen Weg können wir auf unsere Route kommen. Ich habe auf dem Parkplatz nicht genügend Platz, um mit dem Auto Schwung zu holen.  Es bleibt mir nichts anderes übrig, als das Gaspedal durchzutreten. Das Auto fährt die Steigung hoch. Anfangs zügig und kraftvoll zur Hälfte hin bleibt es jedoch stehen. Thies beschließt, zu Fuß hinaufzugehen, damit das Auto mit dem geringsten Gewicht anfahren kann.  

Seine Idee ist mit Erfolg gekrönt. Ich fahre langsam an und bin erleichtert, dass das Auto auch die andere Hälfte des Hangs hinaufkommt. Nun sind wir beide fix und fertig und wünschen uns nichts sehnlicher als Entspannung. 

Entspannung pur im Mývatn Nature Baths

Nach unserem ersten Offroad-Erlebnis fahren wir die Ringstraße Nr. 1 in umgekehrter Richtung zurück zu den Mývatn Nature Baths🔗. Wir möchten uns an diesem Ort entspannen und den Tag in Ruhe verstreichen lassen.

Das Mývatn Nature Baths bezieht das mineralhaltige Wasser aus dem „Blue Lake“, von wo aus es über ein Rohrsystem direkt zum Bad transportiert wird. Es stammt aus einer Tiefe von 2.500 m und hat eine Temperatur von 130 °C.

Im Kraftwerk Bjarnarflag wird das Wasser heruntergekühlt und kommt mit ca. 100 °C im Mývatn Nature Baths an. Dieses Wasser wird hier aufbereitet, sodass wir in 36 – 40 C warmes Wasser schwimmen können. Nach diesem ereignisreichen Tag genießen wir die Wärme und lassen uns vom Wasser tragen. Vom Beckenrand aus bietet sich uns ein herrlicher Blick auf die umliegenden Berge. Trotz meiner Befürchtungen ist der Schwefelgeruch des Wassers beim Baden nicht so intensiv wie auf dem Solfatarenfeld. Ich habe allerdings die Erfahrung gemacht, dass es nicht ratsam ist, den Kopf unter das Wasser zu tauchen, da der Schwefelgeruch trotz Haarewaschens sich für mehrere Tage an den Haaren hält. 

Das Mývatn Nature Bath
Das Mývatn Nature Bath

Das Wasser ist mineralhaltig und eignet sich daher gut für Hautprobleme, wie auch für die Atemwege. Neben der großen Badelagune, in der es auch eine Bar gibt, bietet das Mývatn Nature Baths auch Dampfbäder an. In den Duschkabinen werden Duschgel, Shampoo und Conditioner kostenfrei zur Verfügung gestellt. Es ist möglich, Badetücher gegen einen Aufpreis zu mieten.

Der Eintritt zum Schwimmvergnügen kostet pro Person 5.900 ISK (Juni 2022). Zusätzlich zu Handtüchern können wir auch Getränkeoptionen für die Bar in der Badelagune an der Kasse wählen. Nach gut drei Stunden verlassen wir entspannt das Bad wieder und stärken uns in dem Café des Bades. Neben Getränken, Salaten, belegten Broten und Backwaren werden auch warme Mahlzeiten angeboten. Vom Café aus können wir direkt auf die Badelagune und die tolle Umgebung blicken, die allmählich von der untergehenden Sonne rötlich-orange gefärbt wird.

Entspannt und glücklich kehren wir zurück zu unserer Unterkunft.

Landschaftsfotografie auf ein isländisches Tal in dem unsere Unterkunft, das Guesthouse Brekka sich befindet
Tal, indem sich unser Guesthouse Brekka befindet

Anbei eine Karte vom Gebiet des Mývatn-Sees. Zum Rein- und Rauszoomen einfach auf die Karte klicken.


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#5 Húsavík – das Mekka der Wale

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Inhalt des Artikels


Vom grandiosen Sonnenuntergang noch berauscht, wachen wir am nächsten Morgen auf. Über Nacht ist es zu einem Wetterumschlag gekommen. An den Berghängen hängt ein feuchter Dunst, und es nieselt ein wenig. Trotz des unfreundlichen Wetters, das uns heute Morgen begrüßt hat, sind wir optimistisch, denn wir sind als Norddeutsche gut für Regentage wie diesen gewappnet.

Außerdem gilt die isländische Wetterregel:

„Wenn dir das Wetter nicht gefällt, dann warte fünf Minuten!“

Isländisches Sprichwort

Unsere erste Schwefeldusche

Nach dem Aufstehen nehmen wir unsere erste Dusche, die nach Schwefel riecht. Ungewöhnlich ist dieses für Island aufgrund der Wassergewinnung keineswegs. Der Schwefelgeruch entsteht, wenn das Wasser warm aus der Leitung kommt. Wenn man das Wasser von heiß auf kalt umstellt, verschwindet der Geruch. Auch wenn der Geruch gewöhnungsbedürftig ist, gilt, dass das Wasser immer trinkbar ist, unabhängig davon, ob es warm oder kalt aus der Leitung kommt. Die Wasserqualität in Island ist hervorragend.

Während des Frühstücks erfahren wir von unserem Reiseveranstalter, dass sich unsere nächste Unterkunft krankheitsbedingt geändert hat. Wir sind zu einer anderen Unterkunft umgebucht worden, die zum Glück in der Nähe der ursprünglichen liegt. Dies ist für uns von Vorteil, da wir unseren Tagesablauf nicht ändern müssen. Schließlich wollen wir heute in Húsavík unsere erste gebuchte Aktivität unternehmen, nämlich Wale beobachten. Dies ist unser erster geplanten Erlebnistour-Aufenthalt auf unserer Reise.

Die Qual der Wahl zum Wal

Vom Hótel Sveinbjarnargerdi aus gibt es zwei Möglichkeiten, um nach Húsavík zu kommen:

Variante 1:

Wir fahren die Route Nr. 83, an der das Hotel liegt, in Richtung Laufás weiter. Nach 2 km biegen wir auf die Route Nr. 84 ab, die uns nach ca. 13 km auf die Ringstraße Nr. 1 führt. Nach ca. 15 km, kurz hinter dem Ljósavatn biegen wir auf die Route Nr. 85 ab, die uns direkt nach Húsavík führt. Diese Variante ergibt eine Gesamtstrecke von 75 km.

Variante 1 für Húsavík
Variante 1 für die Fahrt nach Húsavík © OpenStreetMap contributors🔗

Variante 2:

Wir fahren die Route Nr. 83 in Richtung Akureyri bis zum Kreisverkehr, der uns wieder auf die Ringstraße Nr. 1 führt. Diese würde uns in Richtung Húsavík durch einen kostenpflichtigen (!) Tunnel führen. Diese Variante ergibt eine Gesamtstrecke von 80 km.

Variante 2 für Húsavík
Variante 2 für die Fahrt nach Húsavík © OpenStreetMap contributors🔗

Auf dem Weg nach Húsavík

Wir entscheiden uns für die erste Variante, und fahren um die Berge herum. Das Wetter ist regnerisch und trüb. Es klart sich jedoch für isländische Wetterverhältnisse typisch schnell wieder auf, als wir auf der Route Nr. 84 den ersten Berg umfahren.

Auf der anderen Seite des Berges erstreckt sich ein schönes Tal mit einem einzelnen Hof und dem Fluss Fnóská. Der Fluss hat in seiner Mitte viele kleine Inseln, die vielen Vögeln Lebensraum bieten. Wer also Naturliebhaber ist und Freude an der isländischen Landschaft, dem können wir die Routenvariante 1 sehr empfehlen.

Wir fahren an dem See Ljósavatn vorbei, nachdem wir die Ringstraße Nr. 1 von Norden her kommend befahren haben. Nach dem See biegen wir auf die Route 85 in Richtung Húsavík ab. Wir fahren durch eine ländliche Gegend, die sich ca. 18 km vor Húsavík in eine mystisch aussehende moosbewachsene Lavalandschaft verwandelt. Dann kommen wir direkt auf Húsavík zu.

Húsavík, was übersetzt „Häuserbucht“ bedeutet, ist eine traditionsreiche, hübsche Hafenstadt. Sie ist ein uraltes Siedlungsgebiet, welches 874 n. Chr. entstand. Aufgrund ihrer geografischen Lage gilt Húsavík als Hauptstadt für Walbeobachtungen.

Boote im Hafen der Stadt Húsavík. Im Hintergrund sind schneebedeckte Berge.
Der Hafen von Húsavík

Húsavík, ein Mekka für Wale

Die Hafenstadt liegt an der Bucht Skjálfandi. Skjálfandi bedeutet übersetzt „die Zitternde“. Aufgrund der zahlreichen unterirdischen Erdbeben, die anlässlich der tief im Meer liegenden aktiven Vulkanzone entstehen, erhielt die Bucht diesen Namen. Doch die Erdbewegungen am mittelatlantischen Rücken sind nicht die Ursache, warum die Wale hier so zahlreich erscheinen.

Es ist das Plankton, das die Wale anlockt. Die Skjálfandi-Bucht gehört zur Grönlandsee und erhält Süßwasser von zwei großen Flüssen, dem Quellfluss Laxá í Aðaldal und dem Gletscherfluss Skjálfandafljót. Die U-Form der Bucht begünstigt eine Anreicherung von Nährstoffen, was in Folge zu einer Anreicherung von Plankton führt. Dieses lockt vor allem im Sommer eine Vielzahl und Artenreichtum von Walen an.

Ganzjährig können Buckelwale, Grindwale, Minkwale, Orcas, Delfine und Seevögel beobachtet werden. Der Zeitraum von Juni bis September bietet sich besonders für Beobachtungen an. Die Wahrscheinlichkeit ist am höchsten, dass Wale zu sehen sind. Sie ist so groß, dass Besucher kostenfrei an einer weiteren Beobachtungstour teilnehmen können, falls kein Wal zu sehen sein sollte.

Ein malerischer Stadtkern

Unsere gebuchte Tour wird um 12:30 Uhr beginnen. Wir haben etwas mehr Zeit eingeplant, sodass wir die Stadt Húsavík näher kennenlernen können. Der Hafen ist der zentrale Punkt der Stadt. Hier finden wir auch die Büros der verschiedenen Anbieter von Whale Watching. Es gibt eine Vielzahl an Restaurants und Übernachtungsmöglichkeiten für Touristen sowie ein Souvenirshop und einzelne Geschäfte.

Die historische Húsavíkurkirkja befindet sich gegenüber dem Hafen, eine im Jahr 1907 erbaute Holzkirche. Von außen ist sie mit ihrem Turm wunderschön anzusehen. Mit ihrem Inneren überrascht sie uns mit ihrer eleganten Schlichtheit und einer schönen alten Orgel. Sie ist zu jeder Tageszeit zu besichtigen, was absolut empfehlenswert ist.

Künstliche Haifischflosse als Symbol für Húsavik und im Hintergrund eine isländische Kirche, die Húsavíkurkirkja
Húsavíkurkirkja

Húsavík bietet neben einem Walzentrum🔗 auch ein Museum der Stadtgeschichte und ihrer Entwicklung an. Die beiden Einrichtungen sind fußläufig vom Hafen zu erreichen.

Die Aussicht auf den Hafen und die Skjálfandi-Bucht ist atemberaubend, auch weil im Hintergrund noch schneebedeckte Berge zu sehen sind. Wir sind froh, dass sich das Wetter positiv entwickelt hat und können unsere Bootstour kaum erwarten.

Auf den Spuren der Wale

Es ist endlich so weit. Wir werden mit dem Anbieter North Sailing🔗 eine dreistündige Walbeobachtungstour auf einem traditionellen Eichenboot unternehmen. Zuerst werden wir mit warmen Overalls ausgestattet, die uns vor Kälte und Nässe schützen und im Falle einer Mann-über-Bord-Situation auch das Leben retten sollen. Wir hoffen, dass es nicht zu einem derartigen Ereignis kommt.

Foto von unserem Ausflugsschiff am Steg
Unser Ausflugsboot mit Schutzanzügen

Nachdem unser Boot den Hafen hinter sich gelassen hat und wir die Skjálfandi-Bucht in Richtung Grönland verlassen, werden wir von unserem englischsprachigen Guide in die Verhaltensregeln während der Tour eingewiesen. Wir erfahren außerdem alles über die Lebensweise und die Nahrungsweise der Wale.

Blick vom Wasser aus auf die Stadt Húsavík
Blick vom Wasser aus auf die Stadt Húsavík

Nach einer Stunde ist es dann tatsächlich so weit. Wir hören das erste Mal den Atem eines Wales. Es folgt eine Zeit, die für mich zu den eindrucksvollsten und erlebnisreichsten zählt, die ich je erlebt habe. Es erscheinen nacheinander drei Buckelwale, die begleitet wurden von Delfinen. Zunächst sehen wir sie von weit her und bewegen uns dann mit vorgegebenem Abstand hinterher. Dann plötzlich ändern alle drei Wale ihre Richtung und kommen direkt auf unser Boot zu. Es ist unbeschreiblich, drei Buckelwale so nahe erleben zu dürfen.

Hier ein kleiner Eindruck:

Buckelwale in freier Natur

Das Video wird von YouTube eingebettet und erst beim Klick auf den Play-Button geladen. Es gelten die Datenschutzerklärung von Google🔗.

Wir verbringen eine Stunde mit den Walen. Diese Zeit verfliegt zwar viel zu schnell, bleibt jedoch unvergesslich, da sie mit diesen stillen und sanften Meeresriesen verbunden ist. Obwohl wir gerne länger geblieben wären, ist es gut, dass die verschiedenen Anbieter von Walbeobachtungen strikte Verhaltensanweisungen haben und einhalten, sodass die Wale nicht durch zu viele Besucher/Boote gestresst werden.

Während unserer Rückfahrt in den Hafen erhalten wir eine warme Schokolade mit Zimtgebäck. Während wir uns mit warmer Schokolade stärken, erfahren wir von unserem Guide weitere Details über das Ökosystem des Meeres und auf welche Weise Wale Nahrung aufnehmen. Wir lernen, dass Wale mithilfe der Bartenplatten Krill, Plankton und andere Kleinorganismen aus dem Wasser filtern. Die Barten sind wie Haare und Fingernägel aus Keratin bestehend. Die Wale nehmen Wasser auf und pressen das Wasser mithilfe der Zunge wieder heraus. Hierbei wird die Nahrung mithilfe der Barten mit ihren feinen Fasern herausgefiltert. 

Glücklich und beseelt kommen wir im Hafen an und verlassen das Boot.

Wir sind von einem Gefühl der Begeisterung erfüllt und können das Erlebte noch gar nicht so recht erfassen.  Unser nächstes Ziel ist nun Brekka, unsere neue Unterkunft.

Bild von mir im Sicherheitsanzug auf dem Boot
Safety first!

Guesthouse Brekka

Das Guesthouse Brekka🔗 (Adaldalur 641 Brekka, Island) liegt an der Route 853, dem Hvammavegur. Es ist etwa 30 Kilometer von Húsavík entfernt. Wir fahren auf die Route Nr. 85 in südlicher Richtung. Nach einer Wegstrecke von 20 Kilometern befindet sich die Straße auf einer 90 Grad Kurve. Wir fahren an dieser Kreuzung auf die Route 845 (Aðaldalsvegur) ab. Nach 4 km biegen wir auf die Route 853 (Hvammavegur) ab, die uns zum Guesthouse Brekka führt.

Das Haupthaus befindet sich auf einem kleinen Berghang. Die Gästezimmer sind in Einzelholzhäusern untergebracht, die um das Haupthaus herum angeordnet sind. Der Inhaber des Guesthouses begrüßt uns sehr freundlich. Wie in den anderen Guesthouses melden wir uns für das Abendmenü an und reservieren uns einen Tisch.

Holzhäuser an einem Berghang - Unterkunft Brekka
Unterkunftsmöglichkeiten des Guesthouse Brekka

Wir beziehen eine Holzhaushälfte etwas weiter unten am Berghang. Als wir die Tür öffnen, sind wir von der Größe und dem Komfort des Raumes sehr beeindruckt. Unser Auto können wir direkt vor der Haustür abstellen.

Unser Auto parkt vor unserer Unterkunft in Brekka, einem roten Holzhaus.
Unsere Unterkunft in Brekka

Nachdem wir uns eingerichtet und unsere Fotos und Videos von der Walbeobachtung erst gesichtet haben, gehen wir zum Haupthaus, um dort zu Abend zu essen. Es gibt eine Pilzsuppe, Kabeljau mit Kartoffeln und Salat und zum krönenden Abschluss einen warmen hausgemachten Käsekuchen mit Früchten.  Der Gastwirt ist auch Koch des Guesthouse, und er hat den Tag für uns kulinarisch abgeschlossen. Das Essen ist hier ausgezeichnet.

Nach dem Essen genießen wir die Ruhe und die schöne Aussicht, als wir den Hang hinunter zu unserer Unterkunft laufen. 

Für uns steht fest, dass die Begegnung mit den Walen bei uns einen Eindruck fürs Leben hinterlassen hat.  Diese Erfahrung hat uns sensibilisiert, wie wichtig es ist, die Meere und ihre Bewohner zu schützen.

Das pflanzliche Plankton ist ein wichtiger Sauerstofflieferant. Jeder zweite Atemzug kommt vom Meer.  Zudem binden Wale während ihres langen Lebens Kohlenstoff in ihrem Körper. Da die friedlichen und ruhigen Meeressäuger die besten Klimaschützer der Welt sind, sollten wir auf sie achten und schützen.

Zwei Buckelwale
Ein auftauchender und ein abtauchender Buckelwal
Auftauchender Wal
Auftauchender Buckelwal
Auftauchende Buckelwale
Auftauchende Buckelwale
Abtauchender Buckelwal

Anbei eine Karte von Húsavík und Umgebung mit der Kennzeichnung unseres Guesthouse Brekka. Zum Rein- und Rauszoomen einfach auf die Karte klicken.


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#4 Auf nach Akureyri: Unvergessliche Erlebnisse im Norden Islands!

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Inhalt des Artikels


Bye bye Snæfellsnes, hallo Akureyri!

Es ist Tag 4 unserer Reise. Wir müssen schweren Herzens von der Halbinsel Snæfellsnes Abschied nehmen, die auf unserer Reise der westlichste Punkt auf Island war. Heute haben wir mit insgesamt 420 km eine der weitesten Strecken vor uns, da wir in den Norden Islands nach Akureyri fahren.

Route nach Akureyri © OpenStreetMap contributors🔗

Von unserem Guesthouse Kast fahren wir über die Route Nr. 54 zurück nach Borgarnes, um wieder auf unsere Ringstraße Nr. 1 zu gelangen. Sobald wir Borgarnes hinter uns gelassen haben, erstreckt sich eine Landschaft aus Bäumen und Wiesen. Wir bemerken, dass es sich häufig um junge Bäume handelt, da viele von ihnen bisher nicht ausgewachsen sind.

Blick auf den Vulkan Skarðsheiði
Blick auf den Vulkan Skarðsheiði

Auf der linken Seite der Ringstraße Nr. 1 befinden sich beeindruckende Berge mit Schneefeldern in ihren Gipfelbereichen.   Auf der rechten Seite erstrecken sich lang gezogene, flache und moosbewachsene Bergzüge. Neben der Straße befindet sich ein breites Flussbett aus Kieselstein und kleinen Wasserarmen.  Die Gegend wirkt wie eine Mischung aus Wildwest und Island.

Waldiges Weideland
Waldiges Weideland

Je höher die Ringstraße Nr. 1 führt, desto mehr Schneefelder liegen am Straßenrand.  Das einst so breite und flache Flussbett verändert sich und wird schmaler und canyonartig. Wir verlassen den Fluss nach der Umrundung eines Berges. Die Landschaft wird nun karg und weit. In der Nähe des Hrútafjörður nimmt die landwirtschaftlich genutzte Fläche zu. Die Landschaft ist geprägt von Weiden, Hügeln und Sümpfen, die sich im Hintergrund immer wieder mit hohen, beeindruckenden Bergzügen mit Schneekuppen abwechseln.

Bergzug mit Schneefeldern
Bergzug mit Schneefeldern
Impressionen von der Fahrt nach Akureyri
Bergzug im Norden
Bergzug im Norden
Landwirtschaftliches Gebiet in Island
Landwirtschaftliches Gebiet in der Nähe von Blönduós
Nordische Berglandschaft
Nordische Berglandschaft
Berghang im Norden Islands
Berghang im Norden Islands
Ein Fluss, der in einer Kurve fließt
Isländische Landschaft mit einem Fluss, der in einer Kurve fließt

Blönduós

In Blönduós kehren wir zum Mittagessen ein. Mittlerweile sind gut 260 km hinter uns und wir sehnen uns nach einer Erfrischung und etwas Bewegung.  Während wir uns dem kleinen Ort nähern, erblicken wir auf einer Anhöhe die architektonisch interessante Kirche von Blönduós. Die moderne Kirche von 1993 ähnelt einem Vulkankegel und wurde von Maggi Jónsson entworfen.

Kirche von Blönduós
Kirche von Blönduós

Die kleine Ortschaft Blönduós befindet sich am Húnafjörðu und wird durch den Fluss Blanda geteilt. Im Fluss liegt eine kleine Insel namens Hrútey. Die Insel ist über eine Brücke gut zu Fuß zu erreichen und bietet vielen Vogelarten Platz zum Leben und Brüten. Sie steht seit 1975 unter Naturschutz und ist mit Bänken, Wanderwegen und Erklärungstafeln ausgestattet. In der Zeit von Ende April bis Ende Juni ist die Insel aus Gründen der Vogelbrut gesperrt.

Akureyri, die Hauptstadt des Nordens

Nach der Pause fahren wir weiter in Richtung Akureyri weiter. Ab dem Mündungsgebiet des Flusses Héraðsvötn gelangen wir in die größte Gebirgslandschaft im Norden Islands, der Tröllaskagi (Trollhalbinsel). Die Landschaft ist geprägt von Bergen, die bis zu 1.500 m erreichen. Auch hier gibt es viele Wiesen und Felder, und es gibt immer wieder vereinzelte landwirtschaftliche Höfe.

Dann endlich ist es so weit: Nach der Umrundung des Berges Stórihnjúkur haben wir einen schönen Ausblick auf den Eyjafjörður. Er ist mit einer Länge von 60 km der längste Fjord Islands. Die Ringstraße Nr. 1 führt uns bergabwärts direkt in die Stadt Akureyri, der heimlichen Hauptstadt des Nordens. In diesem Gebiet wohnen etwa 20.000 Isländer. Das macht Akureyri zur viertgrößten Stadt Islands, jedoch zur zweitgrößten Stadt nach dem Ballungsgebiet Reykjavík. Akureyri bedeutet übersetzt „Ackerinsel“ und weist auch auf die landwirtschaftliche Lage der Stadt und ihrer Umgebung hin.  

Kurz hinter dem Stadteingang halten wir am Einkaufszentrum Glerártorg🔗 an. Aufgrund der ständigen Winde auf Island benötige ich eine Mütze für meine Ohren, die ich dort zum Glück bekomme.

Ein wunderschönes Landhotel

Unsere Unterkunft ist das Hótel Sveinbjarnargerdi🔗. Es ist etwa 15 km von Akureyri entfernt und liegt ruhig und idyllisch auf der östlichen Seite des Eyjafjörður. Da es noch früher Nachmittag ist, entscheiden wir uns zunächst unsere Zimmer zu beziehen, bevor wir Akureyri erkunden. Das Hotel befindet sich an der Route Nr. 83. Wir verlassen die Ringstraße Nr. 1 bei einem Kreisverkehr, der sich am gebührenpflichtigen Hvalfjarðargöng Tunnel befindet, durch den die Ringstraße Nr. 1 führt.

Wir werden sehr freundlich empfangen und bekommen ein Zimmer mit einem Blick auf den Fjord.  Das Hotelzimmer ist modern und die Einrichtung des übrigen Hotels entspricht diesem Stil. Bei unserem Rundgang treffen wir die Besitzerin des Hotels. Sie erzählt uns, dass der am Hotel angrenzende Hof sich und seine Gäste fast ausschließlich selbst versorgen kann. Sie betreiben einen Gemüsegarten und halten neben Hühnern auch Kühe. Es ist jederzeit möglich, sich das Gewächshaus anzuschauen. Wir sind begeistert von der Idee, dass Tourismus und Selbstversorgung in Einklang gebracht werden kann. 

Blick auf den Eyjafjödur vom Hótel Sveinbjarnargerdi
Blick auf den Eyjafjödur vom Hótel Sveinbjarnargerdi

Um das Hotel herum befinden sich ein großer Garten mit einem eigenen Hot Pot, einem Schwimmteich und einer kleinen Außensauna. Es gibt jederzeit Wasser und Kaffee, und es gibt einen gemütlichen Wintergarten, in dem sich neben verschiedenen Sitzmöglichkeiten auch ein Teleskop befindet.  Es ist ein Ort, an dem wir zur Ruhe kommen und Kraft schöpfen können. Nachdem wir einen Kaffee getrunken haben, werden wir die Erkundung der Stadt Akureyri beginnen.

Bummeln durch Akureyri

Die Stadt liegt etwa 15 Kilometer von hier entfernt. Nach dem Kreisverkehr, der uns wieder auf die Ringstraße in Richtung Akureyri führt, befindet sich ein Aussichtspunkt mit Parkmöglichkeit. Hier zu parken lohnt sich, denn wir befinden uns genau gegenüber der Stadt und können vom Hang aus direkt auf Akureyri und seine umliegenden Berge blicken. Der Ausblick ist fantastisch, vorausgesetzt, die Sicht ist klar. Nach der schönen Aussicht fahren wir weiter nach Akureyri.

Sicht auf Akureyri vom anderen Ufer
Sicht auf Akureyri vom anderen Ufer

Mit der Ringstraße überqueren wir den Eyjafjörður. Beim Überqueren sehen wir den Flughafen, der sich am Ende des Fjords befindet und seit 1954 besteht. Die Landebahn war zeitweise der direkte Ausweichflughafen für den Flughafen in Keflavik, als 2010 der Vulkan Eyjafjallajökull ausbrach. Er befindet sich ca. 3 km vom Stadtzentrum entfernt.

Auf der Drottningarbraut, kurz vor der Einfahrt zum Parkplatz, ist eine Ampel installiert, die anstelle des normalen Ampellichts ein Herzsymbol zeigt. Neben der beherzten Ampel befindet sich ein umstrickter Mülleimer. Akureyri scheint eine Stadt zu sein, in der kreative Menschen leben.

Es sind nur wenige Schritte, bis wir im Zentrum und in der Einkaufsstraße Hafnarstræti sind. Am Eingang der Hafnarstræti befindet sich ein großes Herz, mit dem sich die Touristen zur Erinnerung fotografieren lassen können. Es ist etwas kitschig, aber dennoch schön. Natürlich machen wir hier auch eine kurze Fotopause. 

Unweit des Herzens sehen wir das Wahrzeichen der Stadt, die moderne Kirche von Akureyri mit ihren Zwillingstürmen, die, wie so viele Kirchen in Island, auf einem Hügel gebaut ist. Sie ist über viele Treppenstufen zu erreichen, die von vielen Isländern für ihren Fitnesssport genutzt werden. Auch wir beabsichtigen, uns sportlich zu betätigen und gehen die zahlreichen Treppenstufen hinauf. Nach einem langen Aufstieg haben wir einen atemberaubenden Ausblick auf den Hafen und den Fjord.

Kirche von Akureyri
Kirche von Akureyri

Nach Abschluss unseres Treppenlaufs begeben wir uns durch die Hafnarstræti flanierend zurück in die Innenstadt. Hier stehen viele alte und bunte Holzhäuser, die liebevoll restauriert wurden.  Wir passieren viele gemütliche Cafés, kleine lokale Einkaufsläden und Restaurants. Am Ende der Hafnarstræti befindet sich ein Rondell. Es gibt hier ebenfalls viele Restaurants. Die ungewöhnliche Vielfalt an Restaurants erschwert uns die Entscheidung, wo wir zu Abend essen sollen.

Einkaufstraße Hafnarstræti in Akureyri
Hafnarstræti in Akureyri

Schließlich entscheiden wir uns für das Bautinn🔗, einem amerikanischen Restaurant, welches sich in einem der ältesten und historischsten Gebäude in Akureyri befindet, welches 1902 erbaut wurde. Das Essen ist frisch, lecker und absolut empfehlenswert. Wir sind begeistert. 

Restaurant Bautinn in Akureyri
Restaurant Bautinn in Akureyri

Nachdem wir uns im Bautinn gestärkt haben, machen wir einen weiteren Spaziergang in Richtung Fjord und Hafen. So kommen wir an dem wunderschönen Kaskadenbrunnen des Haus Sigurhæðir vorbei, in dem von 1903 bis zu seinem Tod im Jahre 1920 der Pfarrer und Dichter Matthías Jochumsson wohnte.

Haus Sigurhæðir mit Kaskadenbrunnen
Haus Sigurhæðir mit Kaskadenbrunnen

Das Haus liegt in der Hafnarstræti am Hang. Jochumsson hat Essays, Theaterstücke und Prosatexte verfasst. Er schrieb auch die Strophen zu Ehren des 1000. Jahrestags der Besiedlung Islands im Jahr 1874, die heute Teil der isländischen Nationalhymne sind.

An der Wasserkante entdecken wir eine Fähre der Hurtigruten. Akureyri ist ein beliebter Anlaufhafen für Kreuzfahrer, da der Hafen modern gebaut ist und viel Platz für Kreuzfahrtschiffe bietet.

Hafen in Akureyri
Hafen in Akureyri

Wir schlendern die Strandpromenade entlang bis zur Samkomubrú, einer Fußgängerbrücke. Sie sieht aus wie ein Steg, an dem Wikingerschiffe einst festgemacht wurden.  Sie ist jedoch erst im Jahr 2018 errichtet worden und dient als Aussichtsplattform.

Ein paar Meter von der Samkomubrú entfernt, kommen wir an der Skulptur „Sigling“, was übersetzt „Segeln“ bedeutet, vorbei. Die Sigling wurde, wie die in Reykjavik stehende Sun Voyager, von Jón Gunnar Árnason erstellt.

Skulptur Sigling
Skulptur Sigling

Wir beenden unseren Rundgang durch Akureyri und kehren wieder in unserem Hotel zurück.

Eine goldene Nacht

Der Abend ist angenehm. Wir genießen die Ruhe und den Garten und sind von der Aussicht auf den Fjord mit der untergehenden Sonne so begeistert, dass wir regelmäßig Fotos davon machen, ohne zu wissen, dass wir in den nächsten 5 Stunden einen der schönsten Sonnenuntergänge unseres Lebens erleben werden. Stunde für Stunde werden wir in einem immer intensiveren orangefarbenen Licht eingehüllt. Um 1 Uhr nachts machen wir das letzte Bild. Ein Wolkengebilde, das einem Wikingerschiff ähnelt und sich über die Bergspitze platziert, krönt den sagenhaften Blick auf den Fjord.

Beginnender Sonnenuntergang über dem Eyjafjörður
Beginn Sonnenuntergang
Fortschreitender Sonnenuntergang
Fortschreitender Sonnenuntergang
Sonne am Fuße eines Berges
Sonne am Fuße des Berges mit Beginn des Farbwechsels der Umgebung
Sonnenuntergang gegen Mitternacht - Sonne ist hinter dem Berg verschwunden
Sonnenuntergang gegen Mitternacht
Sonnenuntergang um 1 Uhr morgens
Sonnenuntergang um 1 Uhr morgens

Was für ein schöner Abschluss!


Anbei eine Karte von Akureyri. Zum Rein- und Rauszoomen einfach auf die Karte klicken.


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#3 Die Halbinsel Snæfellsnes: 8 Must-Sees für deinen Island-Trip

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Eine Runde Snæfellsnes, bitte!

Am 05.06.2022 ist Tag drei unserer Rundreise. Wir werden von der Sonne geweckt. Der Ausblick auf das Meer verspricht schon einen schönen Tag. Wir starten in der Früh mit einem deftigen Frühstück in den Tag. Mit vollem Magen machen wir uns auf den Weg und erkunden die Halbinsel Snæfellsnes. Auf Empfehlung unserer Unterkunft planen wir die Rundreise gegen den Uhrzeigersinn.

Rauðfeldsgjá-Schlucht

Wir fahren von der Route Nr. 54 wieder auf die Nr. 574. Entlang des blauen Meeres und der schönen Bergkette und kommen wir an die Breiðavík („Breitebucht“).

Aussicht Breitebucht
Aussicht Breiðavík

Wir erreichen unser erstes Ziel, die Rauðfeldsgjá-Schlucht.  Der Parkplatz ist etwas abseits der Nr. 574 gelegen. Von unserem Parkplatz aus wandern wir einen Hang zur Schlucht hinauf, der etwas unwegsamer ist.

Der Aufstiegspfad bietet einen atemberaubenden Blick auf die Breiðavík. Die Rauðfeldsgjá-Schlucht ist ein Gletscherspalt in einem Fels, der von einem Bach durchflossen wird. Durch diesen Felsspalt gelangen wir über größere Steine, die im Bach liegen, in die enge Schlucht hinein. Eine Felsöffnung ermöglicht es uns, den Himmel zu sehen und Möwen zu beobachten. Aufgrund der sonnigen Wetterlage ist die Schlucht nicht besonders dunkel. Die Dauerfeuchtigkeit hat zu einem moosbewachsenen Felsgestein geführt, das hübsch anzusehen, jedoch auch rutschig ist. Daher ist es ratsam, wasserfeste Schuhe und Wechselkleidung dabei zu haben.

Die Rauðfeldsgjá-Schlucht ist ein attraktiver Ausflugsort für Abenteurer mit Sinn für Entdeckungen.

Die Saga

Die Raufeldsgjá-Schlucht ist nicht nur eine schöne und beeindruckende Naturerscheinung. Und sie ist sogar ein Schauplatz in einer isländischen Saga.

Die Sagas* sind ein wichtiges Element der isländischen Kultur. Die mündliche Erzählung ist die Grundlage für die Romane der Isländer und ist der Vorreiter der historischen Romane.

Nach Überlieferung lebte Bárður Snæfellsás, der halb Mensch und halb Troll war, nach dem 9. Jahrhundert mit seinen schönen Töchtern in der Nähe von Laugarbrekka. Diese spielten eines Tages am Strand mit Rauðfeldur und Sölvi, die zwei Söhne seines Bruders Porkell, der in Arnarstapi lebte. Hierbei soll Rauðfeldur die älteste Tochter Helga auf einen Eisberg geschubst haben, auf dem sie bis nach Grönland trieb. Sie blieb unverletzt, doch Bárður war so erzürnt, dass er beide Brüder tötete. Rauðfeldur stieß er in die Schlucht, die seither den Namen Rauðfeldsgjá-Schlucht trägt. Sölvi stieß er vom Sölvahamar-Kliff. Nach diesem Zwischenfall wird berichtet, dass Bárður in den Snæfellsjökull gegangen und nicht mehr zurückgekehrt sei. Allerdings soll er bis heute über diese Gegend wachen, sodass man ihn gelegentlich noch sehen kann. 

Arnarstapi

Nur 5 km von der Rauðfeldsgjá-Schlucht entfernt, liegt der Fischerort Arnarstapi.

Arnarstapi
Arnarstapi

Schon vom Parkplatz aus sehen wir die große Steinfigur, die den Riesen Bárur Snfellsás darstellt.  Ein Weg führt uns vom Parkplatz zur Figur und weiter zur Felsenküste von Arnarstapi. 

Steinfigur Arnarstapi
Steinfigur in Arnarstapi

Von hier aus können wir zahlreiche Seevögel beim Nisten zusehen. Über Plattformen direkt an der Steilküste erhalten wir einen tollen Ausblick auf die jeweiligen Felswände, die aufgrund der stürmischen See über die Jahre vom Wasser geschliffen worden sind. So sind kleine Felsinseln und Höhlen entstanden, die bei den Seevögeln sehr beliebt sind.

Steilküste Arnarstapi
Steilküste Arnarstapi
Steilküste von Arnarstapi
Steilküste von Arnarstapi

Majestätisch ragt der bekannteste Lochfelsen, Gatklettur, aus dem Wasser. Trotz des sturmfreien Wetters hat das Wasser enorme Kraft und bricht beeindruckend an den Felsen.

Felsbogen Gatklettur
Felsbogen Gatklettur

Wir machen einen Spaziergang entlang der Küste, als wir inmitten des Bodens Löcher entdecken, in deren Innern ebenfalls Seevögel nisten.

Bodenlöcher in Arnarstapi
Bodenlöcher in Arnarstapi

Für einen Spaziergang an der Küste von Arnastapi empfiehlt es sich vor allem bei gutem Wetter Zeit einzuplanen, denn nicht nur die Küste, auch der Ausblick auf die Berge ist sehr beeindruckend.

Vulkankrater Saxhóll

Nach unserem Spaziergang verlassen wir die Ortschaft Arnastapi und fahren in den Nationalpark an den Lóndrangar vorbei zum Vulkankrater Saxhóll. Er gehört zum Vulkansystem des Snæfellsjökull und befindet sich im Westen von Snæfellsnes. Er zeichnet sich klar von der flachen, moosbewachsenen Lavalandschaft ab. Sein vulkanisches Gestein ist schwarz und rot und erhebt sich in die Höhe.

Vulkankrater Saxhóll
Vulkankrater Saxhóll

Es ist möglich, direkt am Vulkan zu parken. Von hier aus führt uns eine lange Stahltreppe auf den Krater hinauf. Schon beim Aufstieg peitscht uns der Wind kräftig ins Gesicht.

Stahltreppe, die uns auf den Krater führt
Stahltreppe zum Besteigen des Kraters

Glücklich endlich oben angekommen zu sein, wird uns mit einem traumhaften Ausblick belohnt. Von hier aus können wir weit in alle Himmelsrichtungen sehen: direkt auf den Snæfellsjökull, über die eindrucksvolle Lavalandschaft bis hin zur Küste mit Ihren schwarzen Küstenwänden und dem wunderschönen blauen Meer.

Wir freuen uns, dass wir den Saxhóll bei sonnigen und trockenen Wetter besteigen können, denn es gibt hier weit und breit keine Möglichkeit, sich vor Regen zu schützen. Am Ende der Treppe befindet sich eine noch nicht zu Ende gebaute Plattform aus Stahl. Von diesem Punkt aus führt uns ein Steinweg zum höchsten Punkt des Kraters, an dem eine Metallscheibe angebracht wurde, anhand derer man die Himmelsrichtungen sowie die Sehenswürdigkeiten und Berge dieser Aussicht ablesen kann.

Der Krater ist mit Gras, Moos und vereinzelt Blumen bewachsen. Schuhwerk mit guter Traktion ist hier zwingend notwendig, um in den Krater zu gelangen.

Vulkankrater Saxhóll
Vulkankrater Saxhóll

Der Vulkankrater Saxhóll ist ein attraktives Ausflugsziel allein aufgrund der Aussicht. Wir sind von der Faszination der Natur angezogen, da auf dem Lavagestein neben Moos auch rosa, weiß und gelb blühende Pflanzen wachsen.

Mittagessen in Ólafsvik

Nach unserer Besteigung des Saxhóll fahren wir an die Nordküste von Snæfellsnes weiter und verlassen den Nationalpark wieder. In Ólafsvik kehren wir für ein Mittagsessen in das REKS Restaurant🔗 ein. Das REKS ist ein gemütliches Lokal, in dem neben Pizza, Burgern und Pommes besondere Gerichte und außergewöhnliche, erfrischende Salatkombinationen angeboten werden. Außerdem haben sie auch sehr leckere Torten und einen sehr leckeren Espresso, der den müdesten Geist wieder aufweckt. Bei gutem und windstillem Wetter besteht die Möglichkeit, sich im Außenbereich mit dem Blick auf den Hafen zu setzen.

Hafen von Olafsvik
Hafen von Olafsvik
Häuser von Olafsvik
Häuser von Olafsvik

Während unserer Mittagspause hat sich die Wolkendecke verdichtet und es hat leicht zu nieseln begonnen. Trotzdem fahren wir frohen Mutes weiter, da das isländische Wetter für seine schnellen Wetterumschwünge bekannt ist.  Im Gegensatz zum Süden gibt es an der Nordküste von Snæfellsnes kaum landwirtschaftliche Flächen. Die Landschaft ist hier aufgrund von Bodenverhältnissen rauer. Der Süden der Halbinsel ist von einzelnen landwirtschaftlichen Höfen geprägt, während die Nordküste von kleineren Gemeinden und Ortschaften geprägt ist. 

Kirkjufell und der Kirkjufellsfoss

Wir fahren entlang hoher Berge, die mit zahlreichen Wasserfällen und wilder Steilküste geschmückt sind, und überqueren einige Flüsse. Bei Vallavik fängt es zu kurzweilig zu regnen an. Die Landschaft erinnert mich stellenweise an das schottische Hochland.

Bergzug auf dem Weg zum Kirkjufellsfoss
Bergzug auf dem Weg zum Kirkjufellsfoss

Die Küstenstraße ist steil und kurvig und ermöglicht uns immer wieder Ausblicke auf attraktive Strandabschnitte und an der Steilküste brechende Wellen. Plötzlich erhebt sich der Kirkjufell (Kirchberg) vor unseren Augen. Mit seinen 463 Metern wirkt er für uns anfangs wie eine Pyramide und zeichnet sich auch klar von der restlichen Landschaft ab. Als wir ihn umrunden und ihn in seiner gesamten Breite sehen, erinnert er uns an eine Haifischflosse.

Der Berg Kirkjufell ähnelt einer Haifischflosse.
Der Kirkjufell ähnelt einer Haifischflosse

Der Kirkjufell ist der Hausberg der Ortschaft Grundarfjörður und befindet sich in unmittelbarer Nähe des Kirkjufellsfosses. Ein Hinweisschild weist den Weg zum Parkplatz für den Kirkjufellsfoss. Der Parkplatz ist unser erster kostenpflichtiger Parkplatz auf Island, da er sich auf einem Privatgelände befindet. Der Preis beträgt 700 Kronen.  Unsere Zahlung kann bequem per QR-Code und Online-Überweisung erfolgen. Zu unserem Glück hat sich das Wetter etwas gebessert und es regnet nicht mehr so stark. Allerdings sind es vom Parkplatz aus ca. 150 m bis zum Kirkjufellsfoss. Daher ziehen wir uns wasserfeste Kleidung an. 

Kirkjufell und Kirkjufellsfoss - ein beliebtes Bildmotiv
Kirkjufell und Kirkjufellsfoss – ein beliebtes Bildmotiv

Der Fluss Kirkjufellsá stürzt hier in zwei Stufen über eine Gesamthöhe von 16 Metern in die Tiefe. Kurz danach mündet er in die Bucht des Grundarfjörður. Der Kirkjufellsfoss ist ein malerisches Naturschauspiel und zusammen mit dem Kirkjufell ein beliebtes Fotomotiv. Es ist möglich, auf der einen oder anderen Seite des Wasserfalls zu wandern. Wir sehen, dass es in Richtung Grundarfjörður einen weiteren kostenlosen Parkplatz gibt. Um den Kirkjufellsfoss zu erreichen, muss man von dort aus etwa eine halbe Stunde Fußmarsch machen.

Kirkjufellsfoss
Kirkjufellsfoss

Neben dem Kirkjufell und dem Kirkjufellsfoss bietet der Grundarfjörður sowie der dazugehörige Ort eine willkommene Abwechslung und laden zu einem Spaziergang ein. Ein weiterer Höhepunkt auf unserer Reise!

Blick auf den Fjord Grundarfjörður und den gleichnamigen Ort
Blick auf den Fjord Grundarfjörður und den gleichnamigen Ort

Bjarnarhöfn – ein Geschmackserlebnis der besonderen Art

Im Ort Grundarfjörður nutzen wir die Chance zu tanken. Anschließend fahren wir weiter in Richtung Kolgrafarfjörður.

Nachdem wir Grundarfjörður verlassen haben, nimmt der Regen zu und es wird immer düsterer. Es ist beeindruckend, wie sich die Landschaft durch die Veränderung des Lichts verändert.

Schlechtwetterfront bei Kolgrafarfjörður
Schlechtwetterfront bei Kolgrafarfjörður

Über den Kolgrafarfjörður führt uns eine Brücke. Wenige Minuten später beginnt eine grüne Lavalandschaft mit hellgrünem Moos. In Kombination mit dem Regen und Nebel hat man das Gefühl, dass in dieser Landschaft das Huldufólk – das „verborgene Volk“ leben könnte. Inmitten des Lavafelds weist uns ein Schild zu unserem nächsten Ziel, das zum Glück passend zum Wetter sich nicht draußen befindet. Wir wollen nach Bjarnarhöfn, um dort das Haifischmuseum zu besuchen.

Bjarnarhöfn liegt etwas abseits der Route 54 und ist einen Besuch wert, da hier ein familiärer Traditionsbetrieb die isländische Delikatesse Hákarl, den Gammelhai, über mehrere Generationen herstellt.

In einem Haifischmuseum auf dem Hof können wir alles über die Geschichte und Herstellung der typisch isländischen Delikatesse erfahren.

Guðjón Hildibrandsson ist mit seiner Familie hier ansässig. Ihre Arbeit setzt eine Tradition fort, die auf Island bereits seit über 400 Jahren besteht. Die Gammelhai-Tradition ist einzigartig, da der Grönlandhai, aus dem der Hákarl hergestellt wird, im Rohzustand für den Menschen hochgiftig ist. Dies liegt daran, dass er keine Nieren besitzt, mit denen er den Harnstoff und andere Stoffwechselgifte abbauen könnte. Dadurch sammeln sich diese für den Menschen unverträglichen Stoffe in seinem Fleisch an. Was für den Menschen hochgiftig ist, dient dem Hai als Isolation im kalten Wasser. 

Wie kam es zu der Tradition des Hákarl?

Bei einer Vorführung im Museum erfahren wir, dass in der Vergangenheit der Grönlandhai wegen des Öls in seiner Leber gefangen wurde. Da er für den Menschen hochgiftig war, wurde sein Fleisch als Müll behandelt und einfach im Boden vergraben. Vor circa 400 Jahren haben schwierige Lebensumstände und Hunger dazu geführt, dass jemand per Zufall das verrottende Fleisch gegessen und überlebt hat. Seitdem besteht die Tradition des fermentierten Hais.

Der Grönlandhai wird heutzutage lediglich als Beifang gefangen und nicht gezielt. Der gesamte Fermentierungsprozess dauert etwa sechs Monate. 

Hildibrandsson verarbeitet im Jahr ungefähr 60 Haie. Er erwirbt sie in Reykjavik und transportiert sie nach Bjarnarhöfn. Er zerteilt die Fische, die ungefähr 5–7 m lang sind, in 20–30 cm lange Rechtecke, stapelt sie in offenen Holzkisten und lagert sie für eine Dauer von 6 bis 9 Wochen in Kühlräumen. Während der Selbstgärung (Fermentierung) wird das Ammoniak, das sich in dem Fleisch befindet, freigesetzt. Durch die Lagerung in Kühlräumen verliert das Fleisch rund 30 % seiner Flüssigkeit und wäre nach der vorgegebenen Zeit bereits essbar.

Um die gewünschte Konsistenz des Fleisches zu erreichen, werden die Stücke anschließend in einer Trockenhütte getrocknet. Die Holzhütte ist zu allen Seiten offen, sodass das aufgehängte Fleisch an frischer Luft für weitere 6 Monate trocknen und reifen kann. Dadurch verliert das Fleisch weitere 50–70 % Flüssigkeit. Die Stücke sehen aus wie aufgehängte und geräucherte Schinkenstücke, da die äußere Schicht des Fleisches sich bräunlich verfärbt. Das innere Fleisch bleibt weiß.

Hákarl am Stück
Hákarl am Stück

Nach der Vorführung können wir das Fleisch probieren.  Es steht eine Schale mit Brotwürfeln und eine Schale mit den Fleischwürfeln auf dem Tisch. Zunächst verkosten wir ein Stück mit einem süßlichen Rugbraud, einem Roggenschwarzbrot. Mich überrascht, dass das Brot den Geschmack des Hákarl so sehr neutralisiert, dass ich ihn gar nicht schmecken kann.

Ich darf noch ein weiteres Mal probieren, natürlich ohne Brot! Anfänglich schmeckt er wie ein kräftiger Käse. Plötzlich schlägt der Geschmack in einen kräftigen Ammoniak-Nachgeschmack um, der sich in meinen Nasennebenhöhlen ausbreitet. Die Ausbreitung des Ammoniaks in der Nase ist auf jeden Fall der unangenehmere Teil des Probierens. Der Snack wird nicht mein Lieblingssnack sein, aber er schmeckt dennoch interessant.

Wer mag, kann zu dem Hákarl einen isländisch hochprozentigen Schnaps trinken, der mit „schwarzer Tod“ übersetzt wird. Wir entscheiden uns gegen den Schnaps, da wir ja noch weiterfahren wollen.

Trockenhaus in Bjarnarhöfn
Trockenhaus in Bjarnarhöfn

Nach dem Geschmacksexperiment folgt ein Nasenexperiment. Eigentlich ist die Nase schon durch die Verköstigung mit Ammoniak gefüllt, doch wir werden dazu eingeladen, um das Museum herum zur Trockenhütte zu gehen, um den Geruch der trocknenden Haifisch-Stücke wahrzunehmen.  Wir bemerken den Ammoniakgeruch zunächst nicht, aber als wir uns gegen den Wind stellen, strömt uns der bereits bekannte und scharfe Ammoniakgeruch entgegen.

Wir erfahren, dass lediglich 30 Prozent der fermentierten Haie für den Export bestimmt sind und die übrigen 70 Prozent für den isländischen Eigenbedarf verwendet werden. Diejenigen, die den Gammelhai für sich entdeckt haben, können im Museum direkt das Fleisch für zu Hause kaufen.

Für uns ist der Museumsbesuch eine unverzichtbare Erfahrung, die man in Island nicht verpassen sollte. Das Museum ist mit Liebe zum Detail aufgebaut und gibt viele informative Einblicke. Die Fragen werden beantwortet und die Möglichkeit, diese traditionelle isländische Spezialität zu probieren, macht den Museumsbesuch zu einem wahren Höhepunkt.

Stykkishólmur

Nach dem Besuch des Museums fahren wir wieder zurück auf die Route Nr. 54 nach Stykkishólmur. Die Stadt hat ca. 1.400 Einwohner und liegt im Norden der Halbinsel Snæfellsnes.

Stykkishólmur
Stykkishólmur

Das Wetter hat sich inzwischen aufgeklart und es gibt keinen Regen mehr. Es ist eine gute Voraussetzung, um einen Spaziergang zu machen. Als wir dann aus dem Auto steigen, weht uns ein ziemlich kräftiger und eiskalter Wind um die Nase. Tapfer machen wir einen Spaziergang an den Hafen. Neben frischem Fisch, den man direkt vom Fischerboot kaufen kann, ermöglicht dieser Hafen auch, per Fähre in die Westfjorde Islands zu gelangen.

Hafen in Stykkishólmur
Hafen in Stykkishólmur

Gleich hinter dem Hafen liegt schützend die Insel Súgandisey, die über einen Damm erreichbar ist. Bedauerlicherweise schützt sie uns nicht vor dem eisigen Wind. Daher betrachten wir sie nur von der Landseite.

Auf einem Hügel über der Stadt erhebt sich die beeindruckende und moderne Kirche Stykkishólmur. Die Kirche wurde im Jahr 1990 geweiht und wurde unter der Leitung des Architekten Jón Haraldsson erbaut. Sie ist ein Wahrzeichen der Stadt geworden.  

Kirche von Stykkishólmur
Kirche von Stykkishólmur

Klippe Gerðuberg

Nach dem Spaziergang durch Stykkishólmur wärmen wir uns erst einmal im Auto auf und fahren zu unserem vorletzten Ziel unserer Tagestour, zum Gerðuberg. Wir wechseln von der Nordküste von Snæfellsnes auf die Südseite von Snæfellsnes und fahren über die Verbindungsroute Nr. 56 wieder zurück auf die Südseite von Snæfellsnes auf die Route Nr. 54 zum Gerðuberg.

Der Gerðuberg ist eine langgestreckte Basaltsäulenwand, die unter Naturschutz steht. Die Basaltsäulen sind nahezu identisch in ihrer Form. Sie sind bis zu 1,5 m breit und etwa 7 bis 14 m hoch.  Wir können sie schon von der Straße aus gut sehen. 

Ytri Tunga

Unser letzter Zielort ist der Strand Ytri Tunga, der etwa 40 km vom Gerðuberg entfernt liegt. Das Besondere an diesem Strand ist, dass sich dort regelmäßig Seehunde auf den Felsstücken sonnen und man sie vom Strand aus beobachten kann, ohne sie zu stören.

Ytri Tunga
Ytri Tunga

Neben den Seehunden sind auch eine Vielzahl an Vogelarten vorhanden, die dort ihren Lebensraum haben.

Vögel am Ytri Tunga
Vögel am Ytri Tunga

Es ist besonders zur Sommerzeit wichtig, aufmerksam beim Spaziergang am Strand zu sein, da Vögel häufig ihre Nester in Grasbüscheln direkt hinter dem Strand bauen.

Vogelnest bei Ytri Tunga
Vogelnest bei Ytri Tunga

Wir beenden den erlebnisreichen Tag mit einem Ausblick auf das Meer, die Bergkette und vor allem auf den Snæfellsjökull, der sich im Abendlicht prächtig abzeichnet.

Abendstimmung am Snæfellsjökull
Abendstimmung am Snæfellsjökull

Nach einer Tour von etwa 250 Kilometern sind wir müde und glücklich. Wir fahren mit unglaublich vielen neuen Eindrücken zurück in unser Guesthouse Kast.


Halbinsel Snaefellsnes
Tagestour auf der Halbinsel Snæfellsnes © OpenStreetMap contributors🔗

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