Autor: Isabell (Seite 5 von 6)

#5 Húsavík – das Mekka der Wale

☛ Enthält Werbung

☛ Auf dieser Seite befinden sich externe Links, die Euch auf andere Webseiten weiterleiten. Diese haben wir gesondert mit einem 🔗 gekennzeichnet, sodass Ihr diese von anderen Links unterscheiden könnt. Bitte beachte, dass der folgende Link eine Webseite öffnet, für deren Inhalt wir nicht verantwortlich sind und auf die unsere Datenschutzbestimmung keine Anwendung findet.

Inhalt des Artikels

Vom grandiosen Sonnenuntergang noch berauscht, wachen wir am nächsten Morgen auf. Über Nacht ist es zu einem Wetterumschlag gekommen. An den Berghängen hängt ein feuchter Dunst, und es nieselt ein wenig. Trotz des unfreundlichen Wetters, das uns heute Morgen begrüßt hat, sind wir optimistisch, denn wir sind als Norddeutsche gut für Regentage wie diesen gewappnet.

Außerdem gilt die isländische Wetterregel:

„Wenn dir das Wetter nicht gefällt, dann warte fünf Minuten!“

Isländisches Sprichwort

Unsere erste Schwefeldusche

Nach dem Aufstehen nehmen wir unsere erste Dusche, die nach Schwefel riecht. Ungewöhnlich ist dieses für Island aufgrund der Wassergewinnung keineswegs. Der Schwefelgeruch entsteht, wenn das Wasser warm aus der Leitung kommt. Wenn man das Wasser von heiß auf kalt umstellt, verschwindet der Geruch. Auch wenn der Geruch gewöhnungsbedürftig ist, gilt, dass das Wasser immer trinkbar ist, unabhängig davon, ob es warm oder kalt aus der Leitung kommt. Die Wasserqualität in Island ist hervorragend.

Während des Frühstücks erfahren wir von unserem Reiseveranstalter, dass sich unsere nächste Unterkunft krankheitsbedingt geändert hat. Wir sind zu einer anderen Unterkunft umgebucht worden, die zum Glück in der Nähe der ursprünglichen liegt. Dies ist für uns von Vorteil, da wir unseren Tagesablauf nicht ändern müssen. Schließlich wollen wir heute in Húsavík unsere erste gebuchte Aktivität unternehmen, nämlich Wale beobachten. Dies ist unser erster geplanten Erlebnistour-Aufenthalt auf unserer Reise.

Die Qual der Wahl zum Wal

Vom Hótel Sveinbjarnargerdi aus gibt es zwei Möglichkeiten, um nach Húsavík zu kommen:

Variante 1:

Wir fahren die Route Nr. 83, an der das Hotel liegt, in Richtung Laufás weiter. Nach 2 km biegen wir auf die Route Nr. 84 ab, die uns nach ca. 13 km auf die Ringstraße Nr. 1 führt. Nach ca. 15 km, kurz hinter dem Ljósavatn biegen wir auf die Route Nr. 85 ab, die uns direkt nach Húsavík führt. Diese Variante ergibt eine Gesamtstrecke von 75 km.

Variante 1 für Húsavík
Variante 1 für die Fahrt nach Húsavík © OpenStreetMap contributors🔗

Variante 2:

Wir fahren die Route Nr. 83 in Richtung Akureyri bis zum Kreisverkehr, der uns wieder auf die Ringstraße Nr. 1 führt. Diese würde uns in Richtung Húsavík durch einen kostenpflichtigen (!) Tunnel führen. Diese Variante ergibt eine Gesamtstrecke von 80 km.

Variante 2 für Húsavík
Variante 2 für die Fahrt nach Húsavík © OpenStreetMap contributors🔗

Auf dem Weg nach Húsavík

Wir entscheiden uns für die erste Variante, und fahren um die Berge herum. Das Wetter ist regnerisch und trüb. Es klart sich jedoch für isländische Wetterverhältnisse typisch schnell wieder auf, als wir auf der Route Nr. 84 den ersten Berg umfahren.

Auf der anderen Seite des Berges erstreckt sich ein schönes Tal mit einem einzelnen Hof und dem Fluss Fnóská. Der Fluss hat in seiner Mitte viele kleine Inseln, die vielen Vögeln Lebensraum bieten. Wer also Naturliebhaber ist und Freude an der isländischen Landschaft, dem können wir die Routenvariante 1 sehr empfehlen.

Wir fahren an dem See Ljósavatn vorbei, nachdem wir die Ringstraße Nr. 1 von Norden her kommend befahren haben. Nach dem See biegen wir auf die Route 85 in Richtung Húsavík ab. Wir fahren durch eine ländliche Gegend, die sich ca. 18 km vor Húsavík in eine mystisch aussehende moosbewachsene Lavalandschaft verwandelt. Dann kommen wir direkt auf Húsavík zu.

Húsavík, was übersetzt „Häuserbucht“ bedeutet, ist eine traditionsreiche, hübsche Hafenstadt. Sie ist ein uraltes Siedlungsgebiet, welches 874 n. Chr. entstand. Aufgrund ihrer geografischen Lage gilt Húsavík als Hauptstadt für Walbeobachtungen.

Boote im Hafen der Stadt Húsavík. Im Hintergrund sind schneebedeckte Berge.
Der Hafen von Húsavík

Húsavík, ein Mekka für Wale

Die Hafenstadt liegt an der Bucht Skjálfandi. Skjálfandi bedeutet übersetzt „die Zitternde“. Aufgrund der zahlreichen unterirdischen Erdbeben, die anlässlich der tief im Meer liegenden aktiven Vulkanzone entstehen, erhielt die Bucht diesen Namen. Doch die Erdbewegungen am mittelatlantischen Rücken sind nicht die Ursache, warum die Wale hier so zahlreich erscheinen.

Es ist das Plankton, das die Wale anlockt. Die Skjálfandi-Bucht gehört zur Grönlandsee und erhält Süßwasser von zwei großen Flüssen, dem Quellfluss Laxá í Aðaldal und dem Gletscherfluss Skjálfandafljót. Die U-Form der Bucht begünstigt eine Anreicherung von Nährstoffen, was in Folge zu einer Anreicherung von Plankton führt. Dieses lockt vor allem im Sommer eine Vielzahl und Artenreichtum von Walen an.

Ganzjährig können Buckelwale, Grindwale, Minkwale, Orcas, Delfine und Seevögel beobachtet werden. Der Zeitraum von Juni bis September bietet sich besonders für Beobachtungen an. Die Wahrscheinlichkeit ist am höchsten, dass Wale zu sehen sind. Sie ist so groß, dass Besucher kostenfrei an einer weiteren Beobachtungstour teilnehmen können, falls kein Wal zu sehen sein sollte.

Ein malerischer Stadtkern

Unsere gebuchte Tour wird um 12:30 Uhr beginnen. Wir haben etwas mehr Zeit eingeplant, sodass wir die Stadt Húsavík näher kennenlernen können. Der Hafen ist der zentrale Punkt der Stadt. Hier finden wir auch die Büros der verschiedenen Anbieter von Whale Watching. Es gibt eine Vielzahl an Restaurants und Übernachtungsmöglichkeiten für Touristen sowie ein Souvenirshop und einzelne Geschäfte.

Die historische Húsavíkurkirkja befindet sich gegenüber dem Hafen, eine im Jahr 1907 erbaute Holzkirche. Von außen ist sie mit ihrem Turm wunderschön anzusehen. Mit ihrem Inneren überrascht sie uns mit ihrer eleganten Schlichtheit und einer schönen alten Orgel. Sie ist zu jeder Tageszeit zu besichtigen, was absolut empfehlenswert ist.

Künstliche Haifischflosse als Symbol für Húsavik und im Hintergrund eine isländische Kirche, die Húsavíkurkirkja
Húsavíkurkirkja

Húsavík bietet neben einem Walzentrum🔗 auch ein Museum der Stadtgeschichte und ihrer Entwicklung an. Die beiden Einrichtungen sind fußläufig vom Hafen zu erreichen.

Die Aussicht auf den Hafen und die Skjálfandi-Bucht ist atemberaubend, auch weil im Hintergrund noch schneebedeckte Berge zu sehen sind. Wir sind froh, dass sich das Wetter positiv entwickelt hat und können unsere Bootstour kaum erwarten.

Auf den Spuren der Wale

Es ist endlich so weit. Wir werden mit dem Anbieter North Sailing🔗 eine dreistündige Walbeobachtungstour auf einem traditionellen Eichenboot unternehmen. Zuerst werden wir mit warmen Overalls ausgestattet, die uns vor Kälte und Nässe schützen und im Falle einer Mann-über-Bord-Situation auch das Leben retten sollen. Wir hoffen, dass es nicht zu einem derartigen Ereignis kommt.

Foto von unserem Ausflugsschiff am Steg
Unser Ausflugsboot mit Schutzanzügen

Nachdem unser Boot den Hafen hinter sich gelassen hat und wir die Skjálfandi-Bucht in Richtung Grönland verlassen, werden wir von unserem englischsprachigen Guide in die Verhaltensregeln während der Tour eingewiesen. Wir erfahren außerdem alles über die Lebensweise und die Nahrungsweise der Wale.

Blick vom Wasser aus auf die Stadt Húsavík
Blick vom Wasser aus auf die Stadt Húsavík

Nach einer Stunde ist es dann tatsächlich so weit. Wir hören das erste Mal den Atem eines Wales. Es folgt eine Zeit, die für mich zu den eindrucksvollsten und erlebnisreichsten zählt, die ich je erlebt habe. Es erscheinen nacheinander drei Buckelwale, die begleitet wurden von Delfinen. Zunächst sehen wir sie von weit her und bewegen uns dann mit vorgegebenem Abstand hinterher. Dann plötzlich ändern alle drei Wale ihre Richtung und kommen direkt auf unser Boot zu. Es ist unbeschreiblich, drei Buckelwale so nahe erleben zu dürfen.

Hier ein kleiner Eindruck:

Buckelwale in freier Natur

Das Video wird von YouTube eingebettet und erst beim Klick auf den Play-Button geladen. Es gelten die Datenschutzerklärung von Google🔗.

Wir verbringen eine Stunde mit den Walen. Diese Zeit verfliegt zwar viel zu schnell, bleibt jedoch unvergesslich, da sie mit diesen stillen und sanften Meeresriesen verbunden ist. Obwohl wir gerne länger geblieben wären, ist es gut, dass die verschiedenen Anbieter von Walbeobachtungen strikte Verhaltensanweisungen haben und einhalten, sodass die Wale nicht durch zu viele Besucher/Boote gestresst werden.

Während unserer Rückfahrt in den Hafen erhalten wir eine warme Schokolade mit Zimtgebäck. Während wir uns mit warmer Schokolade stärken, erfahren wir von unserem Guide weitere Details über das Ökosystem des Meeres und auf welche Weise Wale Nahrung aufnehmen. Wir lernen, dass Wale mithilfe der Bartenplatten Krill, Plankton und andere Kleinorganismen aus dem Wasser filtern. Die Barten sind wie Haare und Fingernägel aus Keratin bestehend. Die Wale nehmen Wasser auf und pressen das Wasser mithilfe der Zunge wieder heraus. Hierbei wird die Nahrung mithilfe der Barten mit ihren feinen Fasern herausgefiltert. 

Glücklich und beseelt kommen wir im Hafen an und verlassen das Boot.

Wir sind von einem Gefühl der Begeisterung erfüllt und können das Erlebte noch gar nicht so recht erfassen.  Unser nächstes Ziel ist nun Brekka, unsere neue Unterkunft.

Bild von mir im Sicherheitsanzug auf dem Boot
Safety first!

Guesthouse Brekka

Das Guesthouse Brekka🔗 (Adaldalur 641 Brekka, Island) liegt an der Route 853, dem Hvammavegur. Es ist etwa 30 Kilometer von Húsavík entfernt. Wir fahren auf die Route Nr. 85 in südlicher Richtung. Nach einer Wegstrecke von 20 Kilometern befindet sich die Straße auf einer 90 Grad Kurve. Wir fahren an dieser Kreuzung auf die Route 845 (Aðaldalsvegur) ab. Nach 4 km biegen wir auf die Route 853 (Hvammavegur) ab, die uns zum Guesthouse Brekka führt.

Das Haupthaus befindet sich auf einem kleinen Berghang. Die Gästezimmer sind in Einzelholzhäusern untergebracht, die um das Haupthaus herum angeordnet sind. Der Inhaber des Guesthouses begrüßt uns sehr freundlich. Wie in den anderen Guesthouses melden wir uns für das Abendmenü an und reservieren uns einen Tisch.

Holzhäuser an einem Berghang - Unterkunft Brekka
Unterkunftsmöglichkeiten des Guesthouse Brekka

Wir beziehen eine Holzhaushälfte etwas weiter unten am Berghang. Als wir die Tür öffnen, sind wir von der Größe und dem Komfort des Raumes sehr beeindruckt. Unser Auto können wir direkt vor der Haustür abstellen.

Unser Auto parkt vor unserer Unterkunft in Brekka, einem roten Holzhaus.
Unsere Unterkunft in Brekka

Nachdem wir uns eingerichtet und unsere Fotos und Videos von der Walbeobachtung erst gesichtet haben, gehen wir zum Haupthaus, um dort zu Abend zu essen. Es gibt eine Pilzsuppe, Kabeljau mit Kartoffeln und Salat und zum krönenden Abschluss einen warmen hausgemachten Käsekuchen mit Früchten.  Der Gastwirt ist auch Koch des Guesthouse, und er hat den Tag für uns kulinarisch abgeschlossen. Das Essen ist hier ausgezeichnet.

Nach dem Essen genießen wir die Ruhe und die schöne Aussicht, als wir den Hang hinunter zu unserer Unterkunft laufen. 

Für uns steht fest, dass die Begegnung mit den Walen bei uns einen Eindruck fürs Leben hinterlassen hat.  Diese Erfahrung hat uns sensibilisiert, wie wichtig es ist, die Meere und ihre Bewohner zu schützen.

Das pflanzliche Plankton ist ein wichtiger Sauerstofflieferant. Jeder zweite Atemzug kommt vom Meer.  Zudem binden Wale während ihres langen Lebens Kohlenstoff in ihrem Körper. Da die friedlichen und ruhigen Meeressäuger die besten Klimaschützer der Welt sind, sollten wir auf sie achten und schützen.

Zwei Buckelwale
Ein auftauchender und ein abtauchender Buckelwal
Auftauchender Wal
Auftauchender Buckelwal
Auftauchende Buckelwale
Auftauchende Buckelwale
Abtauchender Buckelwal

Anbei eine Karte von Húsavík und Umgebung mit der Kennzeichnung unseres Guesthouse Brekka. Zum Rein- und Rauszoomen einfach auf die Karte klicken.


Größere Karte anzeigen

Schreibe gern einen Kommentar:
Die mit * gekennzeichneten Felder sind Pflichtfelder. Mehr Informationen findest Du hier: Datenschutzerklärung.

#4 Auf nach Akureyri: Unvergessliche Erlebnisse im Norden Islands!

☛ Enthält Werbung

☛ Auf dieser Seite befinden sich externe Links, die Euch auf andere Webseiten weiterleiten. Diese haben wir gesondert mit einem 🔗 gekennzeichnet, sodass Ihr diese von anderen Links unterscheiden könnt. Bitte beachte, dass der folgende Link eine Webseite öffnet, für deren Inhalt wir nicht verantwortlich sind und auf die unsere Datenschutzbestimmung keine Anwendung findet.

Inhalt des Artikels

Bye bye Snæfellsnes, hallo Akureyri!

Es ist Tag 4 unserer Reise. Wir müssen schweren Herzens von der Halbinsel Snæfellsnes Abschied nehmen, die auf unserer Reise der westlichste Punkt auf Island war. Heute haben wir mit insgesamt 420 km eine der weitesten Strecken vor uns, da wir in den Norden Islands nach Akureyri fahren.

Route nach Akureyri © OpenStreetMap contributors🔗

Von unserem Guesthouse Kast fahren wir über die Route Nr. 54 zurück nach Borgarnes, um wieder auf unsere Ringstraße Nr. 1 zu gelangen. Sobald wir Borgarnes hinter uns gelassen haben, erstreckt sich eine Landschaft aus Bäumen und Wiesen. Wir bemerken, dass es sich häufig um junge Bäume handelt, da viele von ihnen bisher nicht ausgewachsen sind.

Blick auf den Vulkan Skarðsheiði
Blick auf den Vulkan Skarðsheiði

Auf der linken Seite der Ringstraße Nr. 1 befinden sich beeindruckende Berge mit Schneefeldern in ihren Gipfelbereichen.   Auf der rechten Seite erstrecken sich lang gezogene, flache und moosbewachsene Bergzüge. Neben der Straße befindet sich ein breites Flussbett aus Kieselstein und kleinen Wasserarmen.  Die Gegend wirkt wie eine Mischung aus Wildwest und Island.

Waldiges Weideland
Waldiges Weideland

Je höher die Ringstraße Nr. 1 führt, desto mehr Schneefelder liegen am Straßenrand.  Das einst so breite und flache Flussbett verändert sich und wird schmaler und canyonartig. Wir verlassen den Fluss nach der Umrundung eines Berges. Die Landschaft wird nun karg und weit. In der Nähe des Hrútafjörður nimmt die landwirtschaftlich genutzte Fläche zu. Die Landschaft ist geprägt von Weiden, Hügeln und Sümpfen, die sich im Hintergrund immer wieder mit hohen, beeindruckenden Bergzügen mit Schneekuppen abwechseln.

Bergzug mit Schneefeldern
Bergzug mit Schneefeldern
Impressionen von der Fahrt nach Akureyri
Bergzug im Norden
Bergzug im Norden
Landwirtschaftliches Gebiet in Island
Landwirtschaftliches Gebiet in der Nähe von Blönduós
Nordische Berglandschaft
Nordische Berglandschaft
Berghang im Norden Islands
Berghang im Norden Islands
Ein Fluss, der in einer Kurve fließt
Isländische Landschaft mit einem Fluss, der in einer Kurve fließt

Blönduós

In Blönduós kehren wir zum Mittagessen ein. Mittlerweile sind gut 260 km hinter uns und wir sehnen uns nach einer Erfrischung und etwas Bewegung.  Während wir uns dem kleinen Ort nähern, erblicken wir auf einer Anhöhe die architektonisch interessante Kirche von Blönduós. Die moderne Kirche von 1993 ähnelt einem Vulkankegel und wurde von Maggi Jónsson entworfen.

Kirche von Blönduós
Kirche von Blönduós

Die kleine Ortschaft Blönduós befindet sich am Húnafjörðu und wird durch den Fluss Blanda geteilt. Im Fluss liegt eine kleine Insel namens Hrútey. Die Insel ist über eine Brücke gut zu Fuß zu erreichen und bietet vielen Vogelarten Platz zum Leben und Brüten. Sie steht seit 1975 unter Naturschutz und ist mit Bänken, Wanderwegen und Erklärungstafeln ausgestattet. In der Zeit von Ende April bis Ende Juni ist die Insel aus Gründen der Vogelbrut gesperrt.

Akureyri, die Hauptstadt des Nordens

Nach der Pause fahren wir weiter in Richtung Akureyri weiter. Ab dem Mündungsgebiet des Flusses Héraðsvötn gelangen wir in die größte Gebirgslandschaft im Norden Islands, der Tröllaskagi (Trollhalbinsel). Die Landschaft ist geprägt von Bergen, die bis zu 1.500 m erreichen. Auch hier gibt es viele Wiesen und Felder, und es gibt immer wieder vereinzelte landwirtschaftliche Höfe.

Dann endlich ist es so weit: Nach der Umrundung des Berges Stórihnjúkur haben wir einen schönen Ausblick auf den Eyjafjörður. Er ist mit einer Länge von 60 km der längste Fjord Islands. Die Ringstraße Nr. 1 führt uns bergabwärts direkt in die Stadt Akureyri, der heimlichen Hauptstadt des Nordens. In diesem Gebiet wohnen etwa 20.000 Isländer. Das macht Akureyri zur viertgrößten Stadt Islands, jedoch zur zweitgrößten Stadt nach dem Ballungsgebiet Reykjavík. Akureyri bedeutet übersetzt „Ackerinsel“ und weist auch auf die landwirtschaftliche Lage der Stadt und ihrer Umgebung hin.  

Kurz hinter dem Stadteingang halten wir am Einkaufszentrum Glerártorg🔗 an. Aufgrund der ständigen Winde auf Island benötige ich eine Mütze für meine Ohren, die ich dort zum Glück bekomme.

Ein wunderschönes Landhotel

Unsere Unterkunft ist das Hótel Sveinbjarnargerdi🔗. Es ist etwa 15 km von Akureyri entfernt und liegt ruhig und idyllisch auf der östlichen Seite des Eyjafjörður. Da es noch früher Nachmittag ist, entscheiden wir uns zunächst unsere Zimmer zu beziehen, bevor wir Akureyri erkunden. Das Hotel befindet sich an der Route Nr. 83. Wir verlassen die Ringstraße Nr. 1 bei einem Kreisverkehr, der sich am gebührenpflichtigen Hvalfjarðargöng Tunnel befindet, durch den die Ringstraße Nr. 1 führt.

Wir werden sehr freundlich empfangen und bekommen ein Zimmer mit einem Blick auf den Fjord.  Das Hotelzimmer ist modern und die Einrichtung des übrigen Hotels entspricht diesem Stil. Bei unserem Rundgang treffen wir die Besitzerin des Hotels. Sie erzählt uns, dass der am Hotel angrenzende Hof sich und seine Gäste fast ausschließlich selbst versorgen kann. Sie betreiben einen Gemüsegarten und halten neben Hühnern auch Kühe. Es ist jederzeit möglich, sich das Gewächshaus anzuschauen. Wir sind begeistert von der Idee, dass Tourismus und Selbstversorgung in Einklang gebracht werden kann. 

Blick auf den Eyjafjödur vom Hótel Sveinbjarnargerdi
Blick auf den Eyjafjödur vom Hótel Sveinbjarnargerdi

Um das Hotel herum befinden sich ein großer Garten mit einem eigenen Hot Pot, einem Schwimmteich und einer kleinen Außensauna. Es gibt jederzeit Wasser und Kaffee, und es gibt einen gemütlichen Wintergarten, in dem sich neben verschiedenen Sitzmöglichkeiten auch ein Teleskop befindet.  Es ist ein Ort, an dem wir zur Ruhe kommen und Kraft schöpfen können. Nachdem wir einen Kaffee getrunken haben, werden wir die Erkundung der Stadt Akureyri beginnen.

Bummeln durch Akureyri

Die Stadt liegt etwa 15 Kilometer von hier entfernt. Nach dem Kreisverkehr, der uns wieder auf die Ringstraße in Richtung Akureyri führt, befindet sich ein Aussichtspunkt mit Parkmöglichkeit. Hier zu parken lohnt sich, denn wir befinden uns genau gegenüber der Stadt und können vom Hang aus direkt auf Akureyri und seine umliegenden Berge blicken. Der Ausblick ist fantastisch, vorausgesetzt, die Sicht ist klar. Nach der schönen Aussicht fahren wir weiter nach Akureyri.

Sicht auf Akureyri vom anderen Ufer
Sicht auf Akureyri vom anderen Ufer

Mit der Ringstraße überqueren wir den Eyjafjörður. Beim Überqueren sehen wir den Flughafen, der sich am Ende des Fjords befindet und seit 1954 besteht. Die Landebahn war zeitweise der direkte Ausweichflughafen für den Flughafen in Keflavik, als 2010 der Vulkan Eyjafjallajökull ausbrach. Er befindet sich ca. 3 km vom Stadtzentrum entfernt.

Auf der Drottningarbraut, kurz vor der Einfahrt zum Parkplatz, ist eine Ampel installiert, die anstelle des normalen Ampellichts ein Herzsymbol zeigt. Neben der beherzten Ampel befindet sich ein umstrickter Mülleimer. Akureyri scheint eine Stadt zu sein, in der kreative Menschen leben.

Es sind nur wenige Schritte, bis wir im Zentrum und in der Einkaufsstraße Hafnarstræti sind. Am Eingang der Hafnarstræti befindet sich ein großes Herz, mit dem sich die Touristen zur Erinnerung fotografieren lassen können. Es ist etwas kitschig, aber dennoch schön. Natürlich machen wir hier auch eine kurze Fotopause. 

Unweit des Herzens sehen wir das Wahrzeichen der Stadt, die moderne Kirche von Akureyri mit ihren Zwillingstürmen, die, wie so viele Kirchen in Island, auf einem Hügel gebaut ist. Sie ist über viele Treppenstufen zu erreichen, die von vielen Isländern für ihren Fitnesssport genutzt werden. Auch wir beabsichtigen, uns sportlich zu betätigen und gehen die zahlreichen Treppenstufen hinauf. Nach einem langen Aufstieg haben wir einen atemberaubenden Ausblick auf den Hafen und den Fjord.

Kirche von Akureyri
Kirche von Akureyri

Nach Abschluss unseres Treppenlaufs begeben wir uns durch die Hafnarstræti flanierend zurück in die Innenstadt. Hier stehen viele alte und bunte Holzhäuser, die liebevoll restauriert wurden.  Wir passieren viele gemütliche Cafés, kleine lokale Einkaufsläden und Restaurants. Am Ende der Hafnarstræti befindet sich ein Rondell. Es gibt hier ebenfalls viele Restaurants. Die ungewöhnliche Vielfalt an Restaurants erschwert uns die Entscheidung, wo wir zu Abend essen sollen.

Einkaufstraße Hafnarstræti in Akureyri
Hafnarstræti in Akureyri

Schließlich entscheiden wir uns für das Bautinn🔗, einem amerikanischen Restaurant, welches sich in einem der ältesten und historischsten Gebäude in Akureyri befindet, welches 1902 erbaut wurde. Das Essen ist frisch, lecker und absolut empfehlenswert. Wir sind begeistert. 

Restaurant Bautinn in Akureyri
Restaurant Bautinn in Akureyri

Nachdem wir uns im Bautinn gestärkt haben, machen wir einen weiteren Spaziergang in Richtung Fjord und Hafen. So kommen wir an dem wunderschönen Kaskadenbrunnen des Haus Sigurhæðir vorbei, in dem von 1903 bis zu seinem Tod im Jahre 1920 der Pfarrer und Dichter Matthías Jochumsson wohnte.

Haus Sigurhæðir mit Kaskadenbrunnen
Haus Sigurhæðir mit Kaskadenbrunnen

Das Haus liegt in der Hafnarstræti am Hang. Jochumsson hat Essays, Theaterstücke und Prosatexte verfasst. Er schrieb auch die Strophen zu Ehren des 1000. Jahrestags der Besiedlung Islands im Jahr 1874, die heute Teil der isländischen Nationalhymne sind.

An der Wasserkante entdecken wir eine Fähre der Hurtigruten. Akureyri ist ein beliebter Anlaufhafen für Kreuzfahrer, da der Hafen modern gebaut ist und viel Platz für Kreuzfahrtschiffe bietet.

Hafen in Akureyri
Hafen in Akureyri

Wir schlendern die Strandpromenade entlang bis zur Samkomubrú, einer Fußgängerbrücke. Sie sieht aus wie ein Steg, an dem Wikingerschiffe einst festgemacht wurden.  Sie ist jedoch erst im Jahr 2018 errichtet worden und dient als Aussichtsplattform.

Ein paar Meter von der Samkomubrú entfernt, kommen wir an der Skulptur „Sigling“, was übersetzt „Segeln“ bedeutet, vorbei. Die Sigling wurde, wie die in Reykjavik stehende Sun Voyager, von Jón Gunnar Árnason erstellt.

Skulptur Sigling
Skulptur Sigling

Wir beenden unseren Rundgang durch Akureyri und kehren wieder in unserem Hotel zurück.

Eine goldene Nacht

Der Abend ist angenehm. Wir genießen die Ruhe und den Garten und sind von der Aussicht auf den Fjord mit der untergehenden Sonne so begeistert, dass wir regelmäßig Fotos davon machen, ohne zu wissen, dass wir in den nächsten 5 Stunden einen der schönsten Sonnenuntergänge unseres Lebens erleben werden. Stunde für Stunde werden wir in einem immer intensiveren orangefarbenen Licht eingehüllt. Um 1 Uhr nachts machen wir das letzte Bild. Ein Wolkengebilde, das einem Wikingerschiff ähnelt und sich über die Bergspitze platziert, krönt den sagenhaften Blick auf den Fjord.

Beginnender Sonnenuntergang über dem Eyjafjörður
Beginn Sonnenuntergang
Fortschreitender Sonnenuntergang
Fortschreitender Sonnenuntergang
Sonne am Fuße eines Berges
Sonne am Fuße des Berges mit Beginn des Farbwechsels der Umgebung
Sonnenuntergang gegen Mitternacht - Sonne ist hinter dem Berg verschwunden
Sonnenuntergang gegen Mitternacht
Sonnenuntergang um 1 Uhr morgens
Sonnenuntergang um 1 Uhr morgens

Was für ein schöner Abschluss!

Anbei eine Karte von Akureyri. Zum Rein- und Rauszoomen einfach auf die Karte klicken.


Größere Karte anzeigen

Schreibe gern einen Kommentar:
Die mit * gekennzeichneten Felder sind Pflichtfelder. Mehr Informationen findest Du hier: Datenschutzerklärung.

#3 Die Halbinsel Snæfellsnes: 8 Must-Sees für deinen Island-Trip

☛ Enthält Werbung

☛ Auf dieser Seite befinden sich externe Links, die Euch auf andere Webseiten weiterleiten. Diese haben wir gesondert mit einem 🔗 gekennzeichnet, sodass Ihr diese von anderen Links unterscheiden könnt. Bitte beachte, dass der folgende Link eine Webseite öffnet, für deren Inhalt wir nicht verantwortlich sind und auf die unsere Datenschutzbestimmung keine Anwendung findet.

In diesem Beitrag befinden sich Empfehlungs-Links (Affiliate-Links). Diese habe ich gesondert mit einem * gekennzeichnet, sodass Ihr diese von anderen Links unterscheiden könnt. Wenn Ihr auf einen mit * gekennzeichneten Empfehlungs-Link klickt und auf der Zielseite etwas kauft, erhalte ich eine kleine Provision. Es entstehen für euch keine Mehrkosten beim Kauf oder Preis, aber Ihr helft mir, diese Seite zu betreiben und den Blog und meine Arbeit zu unterstützen! Vielen lieben Dank!

Inhalt des Artikels

Eine Runde Snæfellsnes, bitte!

Am 05.06.2022 ist Tag drei unserer Rundreise. Wir werden von der Sonne geweckt. Der Ausblick auf das Meer verspricht schon einen schönen Tag. Wir starten in der Früh mit einem deftigen Frühstück in den Tag. Mit vollem Magen machen wir uns auf den Weg und erkunden die Halbinsel Snæfellsnes. Auf Empfehlung unserer Unterkunft planen wir die Rundreise gegen den Uhrzeigersinn.

Rauðfeldsgjá-Schlucht

Wir fahren von der Route Nr. 54 wieder auf die Nr. 574. Entlang des blauen Meeres und der schönen Bergkette und kommen wir an die Breiðavík („Breitebucht“).

Aussicht Breitebucht
Aussicht Breiðavík

Wir erreichen unser erstes Ziel, die Rauðfeldsgjá-Schlucht.  Der Parkplatz ist etwas abseits der Nr. 574 gelegen. Von unserem Parkplatz aus wandern wir einen Hang zur Schlucht hinauf, der etwas unwegsamer ist.

Der Aufstiegspfad bietet einen atemberaubenden Blick auf die Breiðavík. Die Rauðfeldsgjá-Schlucht ist ein Gletscherspalt in einem Fels, der von einem Bach durchflossen wird. Durch diesen Felsspalt gelangen wir über größere Steine, die im Bach liegen, in die enge Schlucht hinein. Eine Felsöffnung ermöglicht es uns, den Himmel zu sehen und Möwen zu beobachten. Aufgrund der sonnigen Wetterlage ist die Schlucht nicht besonders dunkel. Die Dauerfeuchtigkeit hat zu einem moosbewachsenen Felsgestein geführt, das hübsch anzusehen, jedoch auch rutschig ist. Daher ist es ratsam, wasserfeste Schuhe und Wechselkleidung dabei zu haben.

Die Rauðfeldsgjá-Schlucht ist ein attraktiver Ausflugsort für Abenteurer mit Sinn für Entdeckungen.

Die Saga

Die Raufeldsgjá-Schlucht ist nicht nur eine schöne und beeindruckende Naturerscheinung. Und sie ist sogar ein Schauplatz in einer isländischen Saga.

Die Sagas* sind ein wichtiges Element der isländischen Kultur. Die mündliche Erzählung ist die Grundlage für die Romane der Isländer und ist der Vorreiter der historischen Romane.

Nach Überlieferung lebte Bárður Snæfellsás, der halb Mensch und halb Troll war, nach dem 9. Jahrhundert mit seinen schönen Töchtern in der Nähe von Laugarbrekka. Diese spielten eines Tages am Strand mit Rauðfeldur und Sölvi, die zwei Söhne seines Bruders Porkell, der in Arnarstapi lebte. Hierbei soll Rauðfeldur die älteste Tochter Helga auf einen Eisberg geschubst haben, auf dem sie bis nach Grönland trieb. Sie blieb unverletzt, doch Bárður war so erzürnt, dass er beide Brüder tötete. Rauðfeldur stieß er in die Schlucht, die seither den Namen Rauðfeldsgjá-Schlucht trägt. Sölvi stieß er vom Sölvahamar-Kliff. Nach diesem Zwischenfall wird berichtet, dass Bárður in den Snæfellsjökull gegangen und nicht mehr zurückgekehrt sei. Allerdings soll er bis heute über diese Gegend wachen, sodass man ihn gelegentlich noch sehen kann. 

Arnarstapi

Nur 5 km von der Rauðfeldsgjá-Schlucht entfernt, liegt der Fischerort Arnarstapi.

Arnarstapi
Arnarstapi

Schon vom Parkplatz aus sehen wir die große Steinfigur, die den Riesen Bárur Snfellsás darstellt.  Ein Weg führt uns vom Parkplatz zur Figur und weiter zur Felsenküste von Arnarstapi. 

Steinfigur Arnarstapi
Steinfigur in Arnarstapi

Von hier aus können wir zahlreiche Seevögel beim Nisten zusehen. Über Plattformen direkt an der Steilküste erhalten wir einen tollen Ausblick auf die jeweiligen Felswände, die aufgrund der stürmischen See über die Jahre vom Wasser geschliffen worden sind. So sind kleine Felsinseln und Höhlen entstanden, die bei den Seevögeln sehr beliebt sind.

Steilküste Arnarstapi
Steilküste Arnarstapi
Steilküste von Arnarstapi
Steilküste von Arnarstapi

Majestätisch ragt der bekannteste Lochfelsen, Gatklettur, aus dem Wasser. Trotz des sturmfreien Wetters hat das Wasser enorme Kraft und bricht beeindruckend an den Felsen.

Felsbogen Gatklettur
Felsbogen Gatklettur

Wir machen einen Spaziergang entlang der Küste, als wir inmitten des Bodens Löcher entdecken, in deren Innern ebenfalls Seevögel nisten.

Bodenlöcher in Arnarstapi
Bodenlöcher in Arnarstapi

Für einen Spaziergang an der Küste von Arnastapi empfiehlt es sich vor allem bei gutem Wetter Zeit einzuplanen, denn nicht nur die Küste, auch der Ausblick auf die Berge ist sehr beeindruckend.

Vulkankrater Saxhóll

Nach unserem Spaziergang verlassen wir die Ortschaft Arnastapi und fahren in den Nationalpark an den Lóndrangar vorbei zum Vulkankrater Saxhóll. Er gehört zum Vulkansystem des Snæfellsjökull und befindet sich im Westen von Snæfellsnes. Er zeichnet sich klar von der flachen, moosbewachsenen Lavalandschaft ab. Sein vulkanisches Gestein ist schwarz und rot und erhebt sich in die Höhe.

Vulkankrater Saxhóll
Vulkankrater Saxhóll

Es ist möglich, direkt am Vulkan zu parken. Von hier aus führt uns eine lange Stahltreppe auf den Krater hinauf. Schon beim Aufstieg peitscht uns der Wind kräftig ins Gesicht.

Stahltreppe, die uns auf den Krater führt
Stahltreppe zum Besteigen des Kraters

Glücklich endlich oben angekommen zu sein, wird uns mit einem traumhaften Ausblick belohnt. Von hier aus können wir weit in alle Himmelsrichtungen sehen: direkt auf den Snæfellsjökull, über die eindrucksvolle Lavalandschaft bis hin zur Küste mit Ihren schwarzen Küstenwänden und dem wunderschönen blauen Meer.

Wir freuen uns, dass wir den Saxhóll bei sonnigen und trockenen Wetter besteigen können, denn es gibt hier weit und breit keine Möglichkeit, sich vor Regen zu schützen. Am Ende der Treppe befindet sich eine noch nicht zu Ende gebaute Plattform aus Stahl. Von diesem Punkt aus führt uns ein Steinweg zum höchsten Punkt des Kraters, an dem eine Metallscheibe angebracht wurde, anhand derer man die Himmelsrichtungen sowie die Sehenswürdigkeiten und Berge dieser Aussicht ablesen kann.

Der Krater ist mit Gras, Moos und vereinzelt Blumen bewachsen. Schuhwerk mit guter Traktion ist hier zwingend notwendig, um in den Krater zu gelangen.

Vulkankrater Saxhóll
Vulkankrater Saxhóll

Der Vulkankrater Saxhóll ist ein attraktives Ausflugsziel allein aufgrund der Aussicht. Wir sind von der Faszination der Natur angezogen, da auf dem Lavagestein neben Moos auch rosa, weiß und gelb blühende Pflanzen wachsen.

Mittagessen in Ólafsvik

Nach unserer Besteigung des Saxhóll fahren wir an die Nordküste von Snæfellsnes weiter und verlassen den Nationalpark wieder. In Ólafsvik kehren wir für ein Mittagsessen in das REKS Restaurant🔗 ein. Das REKS ist ein gemütliches Lokal, in dem neben Pizza, Burgern und Pommes besondere Gerichte und außergewöhnliche, erfrischende Salatkombinationen angeboten werden. Außerdem haben sie auch sehr leckere Torten und einen sehr leckeren Espresso, der den müdesten Geist wieder aufweckt. Bei gutem und windstillem Wetter besteht die Möglichkeit, sich im Außenbereich mit dem Blick auf den Hafen zu setzen.

Hafen von Olafsvik
Hafen von Olafsvik
Häuser von Olafsvik
Häuser von Olafsvik

Während unserer Mittagspause hat sich die Wolkendecke verdichtet und es hat leicht zu nieseln begonnen. Trotzdem fahren wir frohen Mutes weiter, da das isländische Wetter für seine schnellen Wetterumschwünge bekannt ist.  Im Gegensatz zum Süden gibt es an der Nordküste von Snæfellsnes kaum landwirtschaftliche Flächen. Die Landschaft ist hier aufgrund von Bodenverhältnissen rauer. Der Süden der Halbinsel ist von einzelnen landwirtschaftlichen Höfen geprägt, während die Nordküste von kleineren Gemeinden und Ortschaften geprägt ist. 

Kirkjufell und der Kirkjufellsfoss

Wir fahren entlang hoher Berge, die mit zahlreichen Wasserfällen und wilder Steilküste geschmückt sind, und überqueren einige Flüsse. Bei Vallavik fängt es zu kurzweilig zu regnen an. Die Landschaft erinnert mich stellenweise an das schottische Hochland.

Bergzug auf dem Weg zum Kirkjufellsfoss
Bergzug auf dem Weg zum Kirkjufellsfoss

Die Küstenstraße ist steil und kurvig und ermöglicht uns immer wieder Ausblicke auf attraktive Strandabschnitte und an der Steilküste brechende Wellen. Plötzlich erhebt sich der Kirkjufell (Kirchberg) vor unseren Augen. Mit seinen 463 Metern wirkt er für uns anfangs wie eine Pyramide und zeichnet sich auch klar von der restlichen Landschaft ab. Als wir ihn umrunden und ihn in seiner gesamten Breite sehen, erinnert er uns an eine Haifischflosse.

Der Berg Kirkjufell ähnelt einer Haifischflosse.
Der Kirkjufell ähnelt einer Haifischflosse

Der Kirkjufell ist der Hausberg der Ortschaft Grundarfjörður und befindet sich in unmittelbarer Nähe des Kirkjufellsfosses. Ein Hinweisschild weist den Weg zum Parkplatz für den Kirkjufellsfoss. Der Parkplatz ist unser erster kostenpflichtiger Parkplatz auf Island, da er sich auf einem Privatgelände befindet. Der Preis beträgt 700 Kronen.  Unsere Zahlung kann bequem per QR-Code und Online-Überweisung erfolgen. Zu unserem Glück hat sich das Wetter etwas gebessert und es regnet nicht mehr so stark. Allerdings sind es vom Parkplatz aus ca. 150 m bis zum Kirkjufellsfoss. Daher ziehen wir uns wasserfeste Kleidung an. 

Kirkjufell und Kirkjufellsfoss - ein beliebtes Bildmotiv
Kirkjufell und Kirkjufellsfoss – ein beliebtes Bildmotiv

Der Fluss Kirkjufellsá stürzt hier in zwei Stufen über eine Gesamthöhe von 16 Metern in die Tiefe. Kurz danach mündet er in die Bucht des Grundarfjörður. Der Kirkjufellsfoss ist ein malerisches Naturschauspiel und zusammen mit dem Kirkjufell ein beliebtes Fotomotiv. Es ist möglich, auf der einen oder anderen Seite des Wasserfalls zu wandern. Wir sehen, dass es in Richtung Grundarfjörður einen weiteren kostenlosen Parkplatz gibt. Um den Kirkjufellsfoss zu erreichen, muss man von dort aus etwa eine halbe Stunde Fußmarsch machen.

Kirkjufellsfoss
Kirkjufellsfoss

Neben dem Kirkjufell und dem Kirkjufellsfoss bietet der Grundarfjörður sowie der dazugehörige Ort eine willkommene Abwechslung und laden zu einem Spaziergang ein. Ein weiterer Höhepunkt auf unserer Reise!

Blick auf den Fjord Grundarfjörður und den gleichnamigen Ort
Blick auf den Fjord Grundarfjörður und den gleichnamigen Ort

Bjarnarhöfn – ein Geschmackserlebnis der besonderen Art

Im Ort Grundarfjörður nutzen wir die Chance zu tanken. Anschließend fahren wir weiter in Richtung Kolgrafarfjörður.

Nachdem wir Grundarfjörður verlassen haben, nimmt der Regen zu und es wird immer düsterer. Es ist beeindruckend, wie sich die Landschaft durch die Veränderung des Lichts verändert.

Schlechtwetterfront bei Kolgrafarfjörður
Schlechtwetterfront bei Kolgrafarfjörður

Über den Kolgrafarfjörður führt uns eine Brücke. Wenige Minuten später beginnt eine grüne Lavalandschaft mit hellgrünem Moos. In Kombination mit dem Regen und Nebel hat man das Gefühl, dass in dieser Landschaft das Huldufólk – das „verborgene Volk“ leben könnte. Inmitten des Lavafelds weist uns ein Schild zu unserem nächsten Ziel, das zum Glück passend zum Wetter sich nicht draußen befindet. Wir wollen nach Bjarnarhöfn, um dort das Haifischmuseum zu besuchen.

Bjarnarhöfn liegt etwas abseits der Route 54 und ist einen Besuch wert, da hier ein familiärer Traditionsbetrieb die isländische Delikatesse Hákarl, den Gammelhai, über mehrere Generationen herstellt.

In einem Haifischmuseum auf dem Hof können wir alles über die Geschichte und Herstellung der typisch isländischen Delikatesse erfahren.

Guðjón Hildibrandsson ist mit seiner Familie hier ansässig. Ihre Arbeit setzt eine Tradition fort, die auf Island bereits seit über 400 Jahren besteht. Die Gammelhai-Tradition ist einzigartig, da der Grönlandhai, aus dem der Hákarl hergestellt wird, im Rohzustand für den Menschen hochgiftig ist. Dies liegt daran, dass er keine Nieren besitzt, mit denen er den Harnstoff und andere Stoffwechselgifte abbauen könnte. Dadurch sammeln sich diese für den Menschen unverträglichen Stoffe in seinem Fleisch an. Was für den Menschen hochgiftig ist, dient dem Hai als Isolation im kalten Wasser. 

Wie kam es zu der Tradition des Hákarl?

Bei einer Vorführung im Museum erfahren wir, dass in der Vergangenheit der Grönlandhai wegen des Öls in seiner Leber gefangen wurde. Da er für den Menschen hochgiftig war, wurde sein Fleisch als Müll behandelt und einfach im Boden vergraben. Vor circa 400 Jahren haben schwierige Lebensumstände und Hunger dazu geführt, dass jemand per Zufall das verrottende Fleisch gegessen und überlebt hat. Seitdem besteht die Tradition des fermentierten Hais.

Der Grönlandhai wird heutzutage lediglich als Beifang gefangen und nicht gezielt. Der gesamte Fermentierungsprozess dauert etwa sechs Monate. 

Hildibrandsson verarbeitet im Jahr ungefähr 60 Haie. Er erwirbt sie in Reykjavik und transportiert sie nach Bjarnarhöfn. Er zerteilt die Fische, die ungefähr 5–7 m lang sind, in 20–30 cm lange Rechtecke, stapelt sie in offenen Holzkisten und lagert sie für eine Dauer von 6 bis 9 Wochen in Kühlräumen. Während der Selbstgärung (Fermentierung) wird das Ammoniak, das sich in dem Fleisch befindet, freigesetzt. Durch die Lagerung in Kühlräumen verliert das Fleisch rund 30 % seiner Flüssigkeit und wäre nach der vorgegebenen Zeit bereits essbar.

Um die gewünschte Konsistenz des Fleisches zu erreichen, werden die Stücke anschließend in einer Trockenhütte getrocknet. Die Holzhütte ist zu allen Seiten offen, sodass das aufgehängte Fleisch an frischer Luft für weitere 6 Monate trocknen und reifen kann. Dadurch verliert das Fleisch weitere 50–70 % Flüssigkeit. Die Stücke sehen aus wie aufgehängte und geräucherte Schinkenstücke, da die äußere Schicht des Fleisches sich bräunlich verfärbt. Das innere Fleisch bleibt weiß.

Hákarl am Stück
Hákarl am Stück

Nach der Vorführung können wir das Fleisch probieren.  Es steht eine Schale mit Brotwürfeln und eine Schale mit den Fleischwürfeln auf dem Tisch. Zunächst verkosten wir ein Stück mit einem süßlichen Rugbraud, einem Roggenschwarzbrot. Mich überrascht, dass das Brot den Geschmack des Hákarl so sehr neutralisiert, dass ich ihn gar nicht schmecken kann.

Ich darf noch ein weiteres Mal probieren, natürlich ohne Brot! Anfänglich schmeckt er wie ein kräftiger Käse. Plötzlich schlägt der Geschmack in einen kräftigen Ammoniak-Nachgeschmack um, der sich in meinen Nasennebenhöhlen ausbreitet. Die Ausbreitung des Ammoniaks in der Nase ist auf jeden Fall der unangenehmere Teil des Probierens. Der Snack wird nicht mein Lieblingssnack sein, aber er schmeckt dennoch interessant.

Wer mag, kann zu dem Hákarl einen isländisch hochprozentigen Schnaps trinken, der mit „schwarzer Tod“ übersetzt wird. Wir entscheiden uns gegen den Schnaps, da wir ja noch weiterfahren wollen.

Trockenhaus in Bjarnarhöfn
Trockenhaus in Bjarnarhöfn

Nach dem Geschmacksexperiment folgt ein Nasenexperiment. Eigentlich ist die Nase schon durch die Verköstigung mit Ammoniak gefüllt, doch wir werden dazu eingeladen, um das Museum herum zur Trockenhütte zu gehen, um den Geruch der trocknenden Haifisch-Stücke wahrzunehmen.  Wir bemerken den Ammoniakgeruch zunächst nicht, aber als wir uns gegen den Wind stellen, strömt uns der bereits bekannte und scharfe Ammoniakgeruch entgegen.

Wir erfahren, dass lediglich 30 Prozent der fermentierten Haie für den Export bestimmt sind und die übrigen 70 Prozent für den isländischen Eigenbedarf verwendet werden. Diejenigen, die den Gammelhai für sich entdeckt haben, können im Museum direkt das Fleisch für zu Hause kaufen.

Für uns ist der Museumsbesuch eine unverzichtbare Erfahrung, die man in Island nicht verpassen sollte. Das Museum ist mit Liebe zum Detail aufgebaut und gibt viele informative Einblicke. Die Fragen werden beantwortet und die Möglichkeit, diese traditionelle isländische Spezialität zu probieren, macht den Museumsbesuch zu einem wahren Höhepunkt.

Stykkishólmur

Nach dem Besuch des Museums fahren wir wieder zurück auf die Route Nr. 54 nach Stykkishólmur. Die Stadt hat ca. 1.400 Einwohner und liegt im Norden der Halbinsel Snæfellsnes.

Stykkishólmur
Stykkishólmur

Das Wetter hat sich inzwischen aufgeklart und es gibt keinen Regen mehr. Es ist eine gute Voraussetzung, um einen Spaziergang zu machen. Als wir dann aus dem Auto steigen, weht uns ein ziemlich kräftiger und eiskalter Wind um die Nase. Tapfer machen wir einen Spaziergang an den Hafen. Neben frischem Fisch, den man direkt vom Fischerboot kaufen kann, ermöglicht dieser Hafen auch, per Fähre in die Westfjorde Islands zu gelangen.

Hafen in Stykkishólmur
Hafen in Stykkishólmur

Gleich hinter dem Hafen liegt schützend die Insel Súgandisey, die über einen Damm erreichbar ist. Bedauerlicherweise schützt sie uns nicht vor dem eisigen Wind. Daher betrachten wir sie nur von der Landseite.

Auf einem Hügel über der Stadt erhebt sich die beeindruckende und moderne Kirche Stykkishólmur. Die Kirche wurde im Jahr 1990 geweiht und wurde unter der Leitung des Architekten Jón Haraldsson erbaut. Sie ist ein Wahrzeichen der Stadt geworden.  

Kirche von Stykkishólmur
Kirche von Stykkishólmur

Klippe Gerðuberg

Nach dem Spaziergang durch Stykkishólmur wärmen wir uns erst einmal im Auto auf und fahren zu unserem vorletzten Ziel unserer Tagestour, zum Gerðuberg. Wir wechseln von der Nordküste von Snæfellsnes auf die Südseite von Snæfellsnes und fahren über die Verbindungsroute Nr. 56 wieder zurück auf die Südseite von Snæfellsnes auf die Route Nr. 54 zum Gerðuberg.

Der Gerðuberg ist eine langgestreckte Basaltsäulenwand, die unter Naturschutz steht. Die Basaltsäulen sind nahezu identisch in ihrer Form. Sie sind bis zu 1,5 m breit und etwa 7 bis 14 m hoch.  Wir können sie schon von der Straße aus gut sehen. 

Ytri Tunga

Unser letzter Zielort ist der Strand Ytri Tunga, der etwa 40 km vom Gerðuberg entfernt liegt. Das Besondere an diesem Strand ist, dass sich dort regelmäßig Seehunde auf den Felsstücken sonnen und man sie vom Strand aus beobachten kann, ohne sie zu stören.

Ytri Tunga
Ytri Tunga

Neben den Seehunden sind auch eine Vielzahl an Vogelarten vorhanden, die dort ihren Lebensraum haben.

Vögel am Ytri Tunga
Vögel am Ytri Tunga

Es ist besonders zur Sommerzeit wichtig, aufmerksam beim Spaziergang am Strand zu sein, da Vögel häufig ihre Nester in Grasbüscheln direkt hinter dem Strand bauen.

Vogelnest bei Ytri Tunga
Vogelnest bei Ytri Tunga

Wir beenden den erlebnisreichen Tag mit einem Ausblick auf das Meer, die Bergkette und vor allem auf den Snæfellsjökull, der sich im Abendlicht prächtig abzeichnet.

Abendstimmung am Snæfellsjökull
Abendstimmung am Snæfellsjökull

Nach einer Tour von etwa 250 Kilometern sind wir müde und glücklich. Wir fahren mit unglaublich vielen neuen Eindrücken zurück in unser Guesthouse Kast.

Halbinsel Snaefellsnes
Tagestour auf der Halbinsel Snæfellsnes © OpenStreetMap contributors🔗
Schreibe gern einen Kommentar:
Die mit * gekennzeichneten Felder sind Pflichtfelder. Mehr Informationen findest Du hier: Datenschutzerklärung.

#2 Krass: Der unvergessliche Trip zur Halbinsel Snæfellsnes im chilligen Westen Islands

☛ Enthält Werbung

☛ Auf dieser Seite befinden sich externe Links, die Euch auf andere Webseiten weiterleiten. Diese haben wir gesondert mit einem 🔗 gekennzeichnet, sodass Ihr diese von anderen Links unterscheiden könnt. Bitte beachte, dass der folgende Link eine Webseite öffnet, für deren Inhalt wir nicht verantwortlich sind und auf die unsere Datenschutzbestimmung keine Anwendung findet.

In diesem Beitrag befinden sich Empfehlungs-Links (Affiliate-Links). Diese habe ich gesondert mit einem * gekennzeichnet, sodass Ihr diese von anderen Links unterscheiden könnt. Wenn Ihr auf einen mit * gekennzeichneten Empfehlungs-Link klickt und auf der Zielseite etwas kauft, erhalte ich eine kleine Provision. Es entstehen für Euch keine Mehrkosten beim Kauf oder Preis, aber Ihr helft mir, diese Seite zu betreiben und den Blog und meine Arbeit zu unterstützen! Vielen lieben Dank!

Inhalt des Artikels

Die isländische Sonne begrüßt uns nach einer erholsamen Nacht. Nach dem Duschen starten wir den Tag mit einem Frühstück. Der Frühstücksraum des Hotels ist im Parterre. Auf der kleinen, gemütlichen Terrasse kann man frühstücken.  Es ist allerdings bisher nicht warm und windig, und wir so frühstücken im Raum, der sich schnell mit Touristen füllt.

Nach dem leckeren Frühstück checken wir aus dem Hotel aus, und beschließen bei dem herrlichen Sonnenschein noch einen Spaziergang zum Meer zu machen. Es scheint, dass das Meer in der Nähe des Hotels ist, das auf einem Hang liegt. So starten wir voller Tatendrang den Spaziergang. Wir erkennen jedoch schnell, dass dieser Eindruck täuscht. Wir beschließen, statt zum Meer zu gehen, in die Laugardalur abzubiegen und dort eine kleine Erkundungstour zu machen. Im Anschluss unserer Runde möchten wir uns noch um einige Einkäufe kümmern und unser erstes Etappenziel im Westen Islands erreichen.

Der Stadtteil Laugardalur

Unser Hotel befindet sich in der Nähe des Stadtteils Laugardalur, der „Tal der heißen Quellen“ genannt wird. In diesen heißen Quellen wuschen sich früher die Frauen traditionell ihre Wäsche.

Im Stadtteil gibt es heute viele Einfamilienhäuser mit Schulen und den wunderschönen Laugavegur-Park, in dem sich mitunter der botanische Garten von Reykjavik sowie viele Sport- und Freizeiteinrichtungen befinden. Wir kommen an dem Freiluftthermalbad Laugardalslaug🔗 vorbei, welches das ganze Jahr über geöffnet ist. Das Nationalstadion Laugardalsvöllur, welches von vielen als Fußballstadion bekannt ist, da es eine geringe Steigung auf einer Spielhälfte hat, liegt am Park.

Stadion Laugardalsvöllur
Stadion Laugardalsvöllur

Nach unserer morgendlichen Wanderung fahren wir mit dem Auto weiter. Unsere erste Station ist der ca. 350 m entfernte Supermarkt Netto, wo wir uns mit einem Notproviant sowie Wasser eindecken.

Der nächste Halt ist auch noch in Reykjavik, nämlich im Sportgeschäft „Sports Direct“. Hier kauft Thies schnell noch eine Badehose für die Hot Pots. Es sei angemerkt, dass die Preise in diesem Land deutlich höher sind als in unserem Heimatland. 

Gut vorbereitet kann unser Island Abenteuer endlich beginnen.

Raus aus Reykjavik, rein ins Abenteuer

Route Reykjavik nach Snæfellsnes
Route Reykjavík nach Snæfellsnes © OpenStreetMap contributors

Das Navigationsgerät leitet uns schnell und sicher auf die Ringstraße Nr. 1. Wir haben Reykjavik noch gar nicht verlassen, da sind wir auch schon vom Fahrspurassistenten unseres Autos genervt. Er nimmt seinen Job sehr genau. Leider wird sich das auf dem Rest der Reise nicht ändern, denn wir bekommen ihn einfach nicht deaktiviert.

Die zweispurigen Kreisverkehre stellen für uns auch noch heute Morgen eine Herausforderung dar. Dank des guten morgendlichen Kaffees meistern wir diese Hürden ohne Unfall. Während wir Reykjavik verlassen, sehen wir an den Berghängen unterschiedliche Baustile von Wohnsiedlungen. Die Stadt präsentiert sich uns modern und jung.

Je weiter wir von Reykjavik wegkommen, desto ruhiger wird das Verkehrsgeschehen und desto grüner wird die Landschaft. Das Meer zeigt sich uns in seinem leuchtendsten Blau, die Küsten mit einem saftigsten Grün und die Straßenrändern abwechselnd mit blauen Lupinen und gelben Löwenzahn. Ich hätte nicht gedacht, dass Island so farbenprächtig ist. 

Auf der anderen Straßenseite befinden sich hohe Berge, auf deren Gipfeln noch einige Schneefelder liegen. Ab einer gewissen Höhe weicht das Gras immer mehr dem Moos, welches wiederum in Richtung Bergspitze dem vulkanischen Gestein weicht. Islandpferde, Schafe und Kühe grasen auf den Weiden, die sich am Fuß der Berge befinden. Die Natur hat uns schon jetzt in ihren Bann gezogen.

Berghänge auf der Fahrt nach Borgarnes
Berghänge auf der Fahrt nach Borgarnes
Berghang auf der Fahrt nach Borgarnes
Berghang auf der Fahrt nach Borgarnes
Berghänge auf der Fahrt nach Borgarnes
Berghänge auf der Fahrt nach Borgarnes

Hinter jedem Berg, den wir umfahren, zeigt sich uns eine neue Landschaft.  Da uns nicht immer offizielle Parkbuchten zur Verfügung stehen und das „plötzliche am Straßenrand stehen bleiben“ von der isländischen Polizei nicht gern gesehen wird, ist es wichtig, dass der Beifahrer immer ein Handy zur Hand hat, um diese faszinierende Naturbilder festzuhalten.

Hvalfjörður

Bei Saurbær verlassen wir die Ringstraße und fahren auf der Route Nr. 47 weiter, die uns entlang des Hvalfjörður, was übersetzt „Walfjord“ bedeutet, führt. Alternativ zur Fahrt auf der Landstraße Nr. 47 können Sie auf der Ringstraße Nr. 1 bleiben und über einen gebührenpflichtigen 6-km-Tunnel in Richtung Akranes fahren. Das verkürzt die Strecke um 50 Kilometer und bringt eine Zeitersparnis von etwa einer Stunde. 

Da uns unser Reiseanbieter den Tipp gegeben hat, die Fahrt entlang des Hvalfjörður zu unternehmen, wenn das Wetter sonnig und trocken ist, unternehmen wir den Abstecher um den Fjord herum.

Impression Landschaft
Ausblick auf den Hvalfjörður

Der Hvalfjörður ist ein 30 km langer Fjord. Lange Zeit diente er als Treibjagdgebiet für Walfangschiffe. Die Walfangstationen existieren nach wie vor und können besichtigt werden. Allerdings sind sie nicht mehr in Gebrauch und stehen leer.

Nicht nur der Walfang hat seine Spuren im Fjord hinterlassen. Im Zweiten Weltkrieg haben die Alliierten hier eine Militärbasis errichtet. Die Beschilderung an der Bucht Hvammsvik informiert über die Stützpunkte der Briten und Amerikaner.

Die Landschaft am Hvalfjörður ist abwechslungsreich und atemberaubend. Wir fahren an den Hängen hoher Berge entlang, sehen schöne Buchten mit einer Vielzahl an Vogelarten, entdecken Ufern mit tollen Stränden und sehen kraftvolle Flüsse und Wasserfälle.

Es ist eine schöne Landschaft, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Die Aussicht ist derart atemberaubend, dass man sich beim Fahren kaum auf die Straße konzentrieren kann. Allerdings ist es ein Muss, um die Strecke zu bewältigen, da frei laufende Schafe sich nur allzu gern auf der Straße sonnen.

Entlang der Route Nr. 47 gibt es regelmäßig Parkbuchten, die es uns erlauben, die Natur zu genießen und die Beine zu vertreten. Da sich unsere nächste Unterkunft auf der Halbinsel Snæfellsnes befindet und wir uns mit der Zeiteinteilung bisher nicht sicher sind, nutzen wir die Gelegenheit, die uns die Parkbuchten bieten.

An den Wegschildern sind Hinweise auf Wanderwege rund um den Hvalfjörður angebracht, sodass man diese wunderschöne Landschaft auch zu Fuß oder mit dem Rad erkunden kann. Wer die Landschaft rund um den Hvalfjörður gern mit einem ortskundigen Tourguide erleben möchte, findet verschiedene Anbieter von geführten Touren, die teilweise auch direkt von Reykjavik aus beginnen.

Unser erster Halt am Fjord ist ein wunderschönes Vogelschutzgebiet.  Es befindet sich etwas abseits des Parkplatzes, sodass wir uns ein wenig die Beine vertreten können. Ideal, um meiner Fotoleidenschaft zu frönen. Im Fjord befinden sich einige kleine flache, mit Rasen bedeckte Inseln, auf denen die Vögel ungestört leben und brüten können.

Vogelschutzgebiet am Hvalfjörður
Lupinen am Hvalfjörður

Von unserem Ufer aus können wir dank des guten Wetters auf den Ort Grundartangi mit seinem Aluminiumwerk und dem Ferrosiliciumwerk blicken. Im Hintergrund sehen wir die Berge Akrafjall (586 m) und Hafnarfjall (844 m).

Ausblick auf Grundartangi
Ausblick auf das Vogelschutzgebiet und Grundartangi

Neben der großen Vielfalt an Vogelarten gibt es eine abwechslungsreiche und bunte Flora. Am Parkplatz stehen Informationstafeln, die uns über die hiesige Vogel- und Pflanzenarten aufklären. Da wir im Juni reisen, erleben wir diese Landschaft in voller Pracht.

Auf der Weiterfahrt passieren wir den Laxfoss. Es ist ein breiter, über mehrere Stufen gehender Wasserfall, der sein Wasser von den zwei Flüssen Norðurá und Grímsá erhält. Es gibt eine Parkmöglichkeit direkt an der Brücke, über die man den Laxfoss überqueren kann. Sie ist einspurig und sehr schmal gebaut. Daher sollte man beim Fotografieren besonders aufmerksam sein, da gelegentlich auch Lastwagen vorbeifahren.

Brücke am Laxfoss
Brücke am Laxfoss
Kleiner Fels im Laxfoss
Kleiner Fels im Laxfoss
Wasserstufen des Laxfoss
Wasserstufen des Laxfoss

Ein weiterer schöner Wasserfall, der Fossarett, ist nicht weit entfernt. Er liegt direkt an der Route Nr. 47 und wir können ihn gut über eine Holzbrücke zu Fuß erreichen. Er ist umgeben von Lupinen, was ihn wunderhübsch erscheinen lässt. Auf dem Weg zum Fossarett sehen wir an einer Ruine von einem ehemaligen Gebäude. Die Natur hat sie weitestgehend zurückerobert, sodass sie schon sehr alt zu sein scheint.

Fossarett
Fossarett
Kaskaden des Fossarett
Kaskaden des Fossarett
Hvalfjörður am Fossarett
Hvalfjörður am Fossarett
Route 47 am Fossarett
Route 47 am Fossarett

Borgarnes und die Snúður

Nach dem Fossarett fahren wir die Route Nr. 47 weiter und genießen die wunderschöne Landschaft und das sonnige Wetter. Am Ende des Fjordes kreuzt die Ringstraße Nr. 1 unseren Weg und so biegen wir in Richtung Borgarnes ab.

Am Ortseingang von Borgarnes befindet sich ein Einkaufszentrum und die Bäckerei Geirabakarí Kaffihús🔗. Da es schon Mittag ist, kehren wir dort ein. 

In Island ist es üblich, dass man eine Nummer zieht und dann wartet, bis die eigene Nummer aufgerufen wird. Dann können wir unsere Bestellung abgeben. Bereits während der Wartezeit haben wir die riesigen Snur, isländische Zimtschnecken, in der Theke entdeckt. Es gibt sie in unterschiedlichen Variationen, mit Glasuren wie Schokolade oder Karamell. Und so kommt es, dass wir nicht umhinkommen, zumindest eine der großen Zimtschnecken als Dessert für uns beide zu kaufen. Unserer Meinung nach ein absolutes Muss. Sie sind frisch und wunderbar köstlich.

Das Geirabakarí Kaffihús liegt direkt am Wasser und bietet sowohl innen als auch außen Sitzgelegenheiten an. Vom Café aus haben wir einen herrlichen Ausblick auf das Meer und die Berge. Gegenwärtig herrscht Ebbe und einige Besucher nutzen die Gelegenheit, barfuß durch das Watt zu laufen.

Ebbe am Hvalfjörður
Ebbe am Hvalfjörður
Ebbe in Borganes
Ebbe in Borgarnes

Neben der Bäckerei gibt es einen Supermarkt, Bekleidungsgeschäfte, Restaurant und Tankstelle. Das ist ideal für einen Zwischenstopp.

Ankunft auf der Halbinsel Snæfellsnes

Wir setzen unsere Reise mit neuen Kräften und erfrischt fort, verlassen die Ringstraße Nr. 1 am Kreisverkehr in Borgarnes und biegen auf die Route Nr. 54 ab. Die Route führt auf einer asphaltierten Straße um die gesamte Halbinsel Snæfellsnes herum. Unsere Unterkunft befindet sich im Süden der Halbinsel und so lernen wir Snæfellsnes vom Süden aus kennen.

Südseite der Halbinsel Snæfellsnes
Südseite der Halbinsel Snæfellsnes
Basaltformationen
Basaltformationen
Südseite der Halbinsel Snæfellsnes
Südseite der Halbinsel Snæfellsnes

Hinter Borgarnes gelegen, befindet sich das Moorland Mýrar. Das Land ist reich an Seen und Flüssen, in denen es vorwiegend Forellen und Lachse gibt. Die Landschaft ist ein landwirtschaftlich genutztes Gebiet. Wir begegnen immer wieder einzelnen Höfen. Die Berge sind mit ihren vielen Wasserfällen sehr beeindruckend.  Sie erstrecken sich mittig über die gesamte Länge der Halbinsel Snæfellsnes.

Snæfellsjökull, eine literarische Inspiration

Snæfellsjökull
Snæfellsjökull

Am westlichen Ende des Berglandes befindet sich der 1.446 m hohe Stratovulkan Snæfellsjökull (übersetzt: Schneeberggletscher) mit seiner imposanten weißen Schneekuppe. Er ist vor über 700.000 Jahren entstanden und man sagt ihm nach, dass er besondere spirituelle Energien besitzen soll.

Der markante Gletscher spielt in vielen Sagen eine Rolle und inspiriert noch heute manchen Schriftsteller.

Wer das Buch „Eine Reise zum Mittelpunkt der Erde“ von dem französischen Schriftsteller Jules Verne gelesen hat, war in seiner Fantasie bereits auf dem Snæfellsjökull. Die Romanhelden des Buches haben ihn bestiegen und sind über seinen Krater hinaus in die Unterwelt zur Erdmitte getaucht. 

Der isländische Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger Halldór Laxness hat den Snæfellsjökull in mehreren seiner Romane als Vorlage genutzt. So ist er unter anderem Schauplatz des Romans „Am Gletscher“* und dient als Vorlage für seine Beschreibung in seinem Roman „Weltlicht“*:

„Wo der Gletscher aufragt, hört das Land auf, irdisch zu sein, und die Erde hat Anteil am Himmel, dort wohnen keine Sorgen mehr, und deshalb ist die Freude nicht nötig, dort herrscht allein die Schönheit, über jede Forderung erhaben.“

„Weltlicht“ von Halldór Laxness

Guesthouse Kast

Unser Weg führt uns direkt auf den Snæfellsjökull zu. An der Bergseite sind gelegentlich interessante Basaltformationen zu sehen. Die Küstenregion ist gesäumt von wunderschönen Strandabschnitten.

Die Entfernung zwischen Borgarnes und dem Guesthouse Kast🔗 beträgt ca. 90 km. Wir sind mit dem Auto etwa eine Stunde unterwegs. Das Gästehaus liegt etwas abseits der Route 54 an einem unbefestigten, aber gut befahrbaren Weg, direkt an einer Bergkette.

Da wir um 15 Uhr ankommen, ist der kostenlose Parkplatz vor dem Guesthouse noch leer. Wir werden im Haupthaus sehr höflich empfangen und erhalten den Schlüssel zu unserem Zimmer, das wir für zwei Nächte gebucht haben.

Das Guesthouse ist ein flaches Gebäude. Die Zimmer befinden sich links und rechts neben dem Haupthaus. Sie sind über eine langgestreckte, große Holzterrasse verbunden.  Neben der Rezeption befindet sich im Haupthaus der Essensraum, in dem wir sowohl Frühstück als auch Abendessen einnehmen werden. Das WLAN ist hier frei zugänglich.

Unsere Zimmer bieten einen direkten Blick auf das Meer. Vom Badezimmer aus können wir wiederum direkt auf den Berghang schauen.  Wir sind begeistert. Nach dem Auspacken nehmen wir uns einige Minuten Zeit, um uns frisch zu machen, bevor wir unsere ersten Erkundungen auf der Halbinsel beginnen können. 

Eine Rundtour um den Snæfellsjökull

Zuerst passieren wir das Geothermalbad Lýsuhólslaug🔗, das nur 350 m vom Gästehaus entfernt ist. Das Schwimmbad ist im Sommer von Juni bis August geöffnet und zeichnet sich dadurch aus, dass das Wasser grün ist, da es mit Mineralien und Algen angereichert ist, was für die Haut besonders gesund ist.

Bevor wir wieder auf die Route Nr. 54 abbiegen, kommen wir an einem Reitstall vorbei. Auf den Wiesen tummeln sich viele Islandpferde in einer bunt gemischten Herde. Etwa 10 km vom Guesthouse entfernt, gelangen wir an einen Wasserfall namens Bjarnafoss. Der Wasserfall hier fällt insgesamt 80 m über zwei Stufen und ist in der Sonne ein wahrer Blickfang.

Bjarnafoss
Bjarnafoss

Unsere erste Erfahrung mit dem Hochland

Nach dem Wasserfall verlassen wir die Route Nr. 54 und biegen auf die Route Nr. 574 ab, um an der Küste entlangzufahren. An einer weiteren Kreuzung angekommen, nehmen wir aus Versehen die Route F570, die uns, statt zum Meer, steil in das Bergland um den Snæfellsjökull herum führt. Glücklicherweise ist die Straße für unser Auto passierbar.

Durch die ungeplanten Änderungen unserer Reiseroute haben wir nun die einmalige Möglichkeit den Gletscher Snæfellsjökull vom Landesinneren aus zu bewundern. Da können wir jedem Reisenden empfehlen. Die Berge, die den Gletscher umgeben, sind teilweise mit Schneefeldern bedeckt und bewachsen mit Moos. Ein Anblick, der sich sehen lassen kann. Zu diesen einmaligen Natureindrücken kommt hinzu, dass wir auf der Strecke völlig allein sind. Es ist weit und breit kein Mensch noch Auto zu sehen.

Landseite Snæfellsjökull
Landseite Snæfellsjökull

Die Route F570 führt uns steil bergauf und ebenso steil bergab an die Nordküste der Halbinsel. Während wir serpentinenartig hinabfahren, haben wir einen schönen Blick auf das Meer und die ersten Küsten der Westfjorde. 

Vor dem Ort Olafsvik kehren wir auf unsere ursprüngliche Route, die Nr. 574, zurück. Von hier aus fahren wir westwärts zum Snæfellsjökull-Nationalpark.

Immer der Küste entlang

Olafsvik ist ein größerer Ort mit einem Supermarkt, Tankstelle, Einkaufsläden und Gastronomie. In dieser Stadt leben etwa 1.000 Menschen. Dank guter Fischbestände gibt es noch heute eine Fischverarbeitungsindustrie. Zudem besitzt Olafsvik einen hübschen Naturhafen. An den Hängen sieht man die typischen, bunten Häuser auf der Insel.

Unser Weg führt uns weiter Richtung des Leuchtturms Öndverdarnes. Unser Ziel ist der Strand Skarðsvík. Er liegt westlich am Fuß des Snæfellsjökull im Nationalpark. Um am Skarðsvík ankommen zu können, fahren wir durch die Dörfer Vik und Hellissandur. Die Gegend beider Dörfer zeichnet sich dadurch aus, dass sie an einem der größten Vogelbrutgebiete liegen, in dem viele Küstenseeschwalben ihr Zuhause haben. Die Verkehrsschilder fordern uns auf, unsere Geschwindigkeit zu reduzieren, da insbesondere die Küstenseeschwalben tief fliegen. 

Bei Hellissandur befinden wir uns schon im Nationalpark, der eine Fläche von etwa 170 km² hat und 2001 eröffnet wurde. Wir fahren durch eine weite Lavalandschaft, die mit verschiedenen Moosen bewachsen ist.

Skarðsvík

Die Lavalandschaft erscheint uns wie eine andere Welt. Vor dem Weg, der uns direkt zum Strand führt, passieren wir eine riesige Wetterstation, die sich gut in die futuristische Landschaft einfügt. 

Dann kommen wir endlich am Parkplatz des Skarðsvík an. Es ist ein außergewöhnlicher Strand. Er befindet sich in einer Umgebung aus schwarzem und rötlichem Lavagestein. Der Strand unterscheidet sich in der Farbe von dem in Island eher typischen schwarzen Sand. Eine Holztreppe führt zum Strand hinunter. Die Lavagesteine sind sehr porös, weshalb man in dem Sand unterschiedliche ockerfarbene, rötliche und dunkle Steine findet.

Lavaküste von Skarðsvík
Lavaküste von Skarðsvík
Lavaküste von Skarðsvík
Lavaküste von Skarðsvík
Ausblick auf das Meer bei Skarðsvík
Ausblick auf das Meer bei Skarðsvík

Sobald ich am Strand angekommen bin, ziehe ich meine Schuhe aus und gehe ins Wasser. Die Luft hat einen salzigen und klaren Geschmack. Das Wasser ist eiskalt. Es ist für mich eine wahre Wohltat nach einem langen Tag in den Schuhen.

Lóndrangar

Wir fahren weiter zu den Lóndrangar, zwei aus Basalt bestehende Felsspitzen, die ursprünglich Teil eines Kraters waren, dessen Bestandteile über die Zeit abgetragen wurden. Diese Felsnadeln sind 75 m und 61 m hoch. Von dem Parkplatz aus kann man die beiden Felsenadeln über einen Küstenwanderweg erreichen. Außerdem wurden Plattformen an der Küste angebracht, von denen man aus eine Vielzahl von Seevögeln, Enten und Gänse beobachten kann. 

Lóndrangar mit Wanderweg
Lóndrangar mit Wanderweg

Die Jahrhunderte währende Einwirkung der Meereskraft hat die Basaltgesteine der schwarzen Steilküste geformt. Im Meer finden sich Felsbögen, Meeresklippen und Buchten mit Höhlen. Unter anderem finden sich auch noch Reste von Kratern und Lavakanälen im Wasser. Alle diese Plätze dienen den Seevögeln als wichtige Brutstätten.

Küste bei den Lóndrangar
Küste bei den Lóndrangar
Küste bei den Lóndrangar
Küste bei den Lóndrangar
Meeresklippen bei den Lóndrangar
Meeresklippen bei den Lóndrangar
Lavalandschaft bei den Lóndrangar
Lavalandschaft bei den Lóndrangar

Aufgrund unserer Reservierung für das Abendessen bei unserer Anmeldung im Guesthouse, kehren wir zurück. Uns erwartet ein köstliches Menü bestehend aus frischem Kabeljau, Salat und Kartoffeln und einem leckeren Schokoladenkuchen als Dessert. Das Essen im Guesthouse Kast ist auf jeden Fall eine Empfehlung wert.

Trotz der noch vorhandenen Tageshelligkeit sind wir von der Fülle an Eindrücken, der klaren Meeresluft und dem leckeren Essen müde. Wir freuen uns, morgen einen weiteren Tag auf der Halbinsel zu verbringen, um noch mehr zu entdecken.

Nachthelligkeit auf Island
Nachthelligkeit auf Island

Anbei eine Karte von Snæfellsness mit der Kennzeichnung unseres Guesthouse Kast. Zum Rein- und Rauszoomen einfach auf die Karte klicken.


Größere Karte anzeigen

Schreibe gern einen Kommentar:
Die mit * gekennzeichneten Felder sind Pflichtfelder. Mehr Informationen findest Du hier: Datenschutzerklärung.

#1 Welcome to Reykjavik

☛ Enthält Werbung

☛ Auf dieser Seite befinden sich externe Links, die Euch auf andere Webseiten weiterleiten. Diese haben wir gesondert mit einem 🔗 gekennzeichnet, sodass Ihr diese von anderen Links unterscheiden könnt. Bitte beachte, dass der folgende Link eine Webseite öffnet, für deren Inhalt wir nicht verantwortlich sind und auf die unsere Datenschutzbestimmung keine Anwendung findet.

Inhalt des Artikels

Es ist endlich so weit: Heute geht die Reise nach Island los. Die Taschen sind gepackt, der Akku des Handys ist aufgeladen und das digitale Boardticket von Icelandair ist gespeichert. Ich fahre mit dem Bus und der Bahn zum Helmut-Schmidt-Flughafen, wo ich mich mit meinem Reisepartner Thies treffe.

Wir beobachten aufgeregt, nachdem wir die Sicherheitskontrolle hinter uns gebracht haben, den Trubel auf dem Flughafen und freuen uns auf unseren Flug. Die Flugverbindung zwischen Hamburg und Keflavik wird ab Juni 2022 saisonal angeboten und wir werden mit der ersten Maschine der Saison 2022 nach Keflavik fliegen.

Um 14:10 Uhr geht es los. Unser Flug dauert insgesamt 3:20 Stunden. Aufgrund der Zeitverschiebung von zwei Stunden werden wir gegen 15:40 Uhr isländischer Zeit eintreffen.

Während wir uns dem Keflavik Airport nähern, erhalten wir bereits einen ersten Eindruck von der Halbinsel Reykjanes, die sich im Südwesten Islands befindet. Es ist empfehlenswert, einen Fensterplatz oder zumindest einen Mittelplatz mit nettem Sitznachbarn zu buchen, um Island von oben sehen zu können. Der Blick aus der Vogelperspektive ist sehr eindrucksvoll.

Ankunft Keflavik Airport

Keflavik Airport
Endlich angekommen!

Bei der Landung unserer Maschine fallen mir wunderschöne blaue und violetten Lupinen am Rand der Flugbahn auf. Es handelt sich um Alaska-Lupinen, die nach dem Zweiten Weltkrieg per Flugzeug in Island eingeführt wurden, um die Bodenerosion zu stoppen.

Auf unserer Rundreise sehen wir, dass sich die Alaska-Lupinen auf Island sehr wohlfühlen und sich weitflächig ausbreiten. Die Schafe mögen die Lupinen nicht fressen, weshalb die Ausbreitung der Lupinen bei den Isländern unter Beobachtung steht, um zu vermeiden, dass die heimische Pflanzenwelt von ihnen bedroht wird.

Alaska-Lupinen
Alaska-Lupinen

Bevor wir zum Kofferabgabeschalter des Flughafens gelangen, müssen wir durch den Duty-free-Shop gehen. Dank der hohen Alkoholsteuer in Island nutzen viele Mitreisende die Möglichkeit, sich „günstig“ mit Alkohol einzudecken. Immerhin zählt Island zu den Ländern mit den höchsten Alkoholsteuern in Europa. 

Wie hoch diese ist, erfahren wir bereits gleich an unserem ersten Abend in Reykjavik.  Für ein Bier zahlen wir in unserem Restaurant jeweils 9 Euro. Unser bisher kostspieligstes Bier! Ein Glas Wein kostet zwischen 10 und 15 Euro.

Nachdem wir unser Gepäck in Empfang genommen haben, gehen wir zu unserer Autovermietung, die sich gleich am Ausgang des Flughafens befindet. Da wir unser Mietauto über Thies gebucht haben, kaufe ich am Schalter der Autovermietung die Zweitfahrer-Option hinzu (Stand 2022: 43 Euro bei Hertz), sodass wir uns während unserer Reise beim Fahren abwechseln können. So können wir sicher sein, dass wir beide einen entspannten Urlaub haben.

Zusätzlich zur Zweitfahrer-Versicherung werden uns weitere Versicherungsoptionen mit höheren Schadenssummen angeboten, die auf unwegsamen Straßenstrecken entstehen können. Wir entscheiden uns jedoch dagegen, da wir uns vorgenommen haben, unsere erste Tour in Island ohne Offroad-Strecken zu planen und gehen zu unserem Auto.

Von Keflavik nach Reykjavik

Fahrt von Keflavik nach Reykjavik
Erste Fahrt nach Reykjavik © OpenStreetMap contributors🔗

Unsere erste Unterkunft befindet sich etwa eine Dreiviertelstunde Fahrtzeit entfernt. Kaum haben wir den Parkplatz in Keflavik verlassen, befinden wir uns auch schon in unserem ersten zweispurigen Kreisverkehr, der für uns ungewohnt und herausfordernd ist (siehe Verkehrsregelung).

Wir reisen mit dem Auto über die Route Nr. 41 in das ca. 50 km entfernte Reykjavik. An diesem Weg sind auch wieder viele Lupinen zu sehen. Wir fahren an einer Lavalandschaft entlang, die sowohl kahl als auch mit Moos bedeckt sein kann. Dabei können wir die ersten Berge mit schneebedeckten Spitzen in der Ferne erkennen. Die Lavalandschaft schließt mit einer rauen Küste und vereinzelten Strandabschnitten in einem wunderschönen tiefblauen Meer ab.

Lavalandschaft auf der Fahrt nach Reykjavik
Lavalandschaft auf der Fahrt nach Reykjavik

Die Aluminiumfabrik von Hafnarfjödur befindet sich an der Route Nr. 41 direkt am Meer und ist mit den ersten Wohnsiedlungen umgeben, die inmitten der Lavalandschaft errichtet wurden.

Aluminiumwerk Hafnarfjödur
Aluminiumwerk Hafnarfjödur

Je näher wir der Hauptstadt kommen, desto dichter wird die Besiedlung und desto voller werden die Straßen mit Fahrzeugen. Nachdem wir Hafnarfjödur hinter uns gelassen haben, fahren wir an den Vororten Garðabær und Köpavogur vorbei in die Stadt Reykjavik. In der Metropole Reykjavik wohnen rund 65 % der Einwohner Islands.

Unsere erste Unterkunft in Reykjavik

Wir werden unsere erste Nacht in dem Hotel Lotus🔗 verbringen. Das Hotel ist modern und stilvoll und wurde mit modernen Kunstbildern unterschiedlicher Stile liebevoll dekoriert. Unser Hotelparkplatz befindet sich direkt vor dem Eingang und ist für alle Hotelgäste kostenfrei nutzbar.

An der Rezeption werden wir freundlich empfangen. Wir erhalten die Zimmernummer und einen Code, mit dem wir die Tür öffnen können. Dieses Schließsystem ist für uns besonders vorteilhaft, da wir weder Schlüssel noch Chipkarte mit uns führen müssen, wenn wir in das Zentrum von Reykjavik gehen. Das System erleichtert außerdem das Auschecken und macht es dadurch unkomplizierter, da wir am nächsten Tag unabhängig von der Besetzung am Empfangstisch das Hotel verlassen können.

Frühstücksraum im Hotel Lotus
Frühstücksraum im Hotel Lotus

Das Zimmer ist in einem geschmackvollen Ambiente eingerichtet und bietet für eine Nacht ausreichend Platz. Aufgrund eines Missverständnisses bei der Buchung wurde das Bett für eine Person vorbereitet. Dieses haben wir schnell ausgeräumt, und die Empfangsdame hat die Bettwäsche für die zweite Person umgehend aufgefüllt.

Wir sind erleichtert, endlich unseren Zielort erreicht zu haben. Wir machen im Hotel unsere erste Erfahrung mit dem WLAN-freundlichen Island. In kürzester Zeit ist die Verbindung hergestellt und die ersten Nachrichten an die Familie gesendet.

Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase bereiten wir uns auf unser erstes Erkundungsabenteuer in Reykjaviks Zentrum vor. Das Hotel liegt nur ca. 2,6 km vom Zentrum entfernt und ist somit in gut 30 Minuten zu Fuß zu erreichen, was uns nach dem Flug und der Autofahrt sehr gelegen kommt.

Auf dem Parkplatz überprüfen wir die Routenbeschreibung, die uns das Navigationsgerät auf dem Handy anzeigt. Wir wirken offenbar so verloren, dass die Inhaberin des Hotels Lotus anhält und uns sehr freundlich ihre Hilfe anbietet. Sie bietet an, uns in das Zentrum zu fahren. Ihre liebenswürdige, aufrichtige und herzliche Art hat uns so positiv überwältigt, dass wir ihr Angebot angenommen haben.

Auf der Fahrt in die Stadt tauschen wir uns mit ihr über dies und das aus. Wir erfahren, dass während unseres Aufenthalts in Reykjavik ein Kunstfestival🔗stattfindet, was sich zu einem Besuch lohnen würde. Neben Tipps für Reykjavik, wie ein morgendliches Bad im Freiluftthermalbad Laugardalslaug🔗, erhalten wir von ihr gute Wetterprognosen für unsere morgige Route auf die Halbinsel Snæfellsnes.

Obwohl unser Englisch anfänglich etwas eingerostet ist, können wir uns mit Ihr hervorragend verständigen. Ihre herzliche Art hat uns schnell erreicht und so fühlten wir uns in Island angekommen und herzlich willkommen geheißen.

Reykjavik – Das erste Kennenlernen

Wir steigen am Laugavegur aus. Der Laugavegur ist die bedeutendste Einkaufsstraße von Reykjavik. Der Laugavegur ist der „Weg der heißen Quellen“. Die Straße hat ihren Namen erhalten, da früher die Frauen hier entlanggingen, um ihre Wäsche in den warmen Quellen im Laugardalur-Tal zu waschen. An diesem Ort erinnert heute nichts mehr an einen Weg zum Wäschewaschen. Der Laugavegur ist ein lebhaftes und buntes Einkaufsviertel. Diese Gegend ist voller Geschäfte, Restaurants, Cafés, Galerien und Boutiquen. Die bunten Häuser entlang der Straßen verleihen der Stadt einen skandinavischen und fröhlich-frischen Charakter.

Wir beschließen uns erst einmal Bargeld zu holen, sodass wir Trinkgeld zahlen und um einen Notgroschen in der Tasche zu haben. Daher biegen wir in die erste Regenbogenstraße der Welt, dem Skólavörðustígur, ein. Sie ist ein Symbol der Gleichstellung für die LGBT-Community. Hier findet die jährliche Gay Pride mit gut 100.000 Besuchern statt. Die Zahl der Einwohner von Island in Betracht ziehend, ist die Isländische Gay Pride ein Zeichen der Offenheit und Aufgeschlossenheit der Isländer.

Skólavörðustígur, die erste Regenbogenstraße, mit der Hallgrímskirkja, das Wahrzeichen von Reykjavik
Skólavörðustígur, die erste Regenbogenstraße, mit der Hallgrímskirkja, das Wahrzeichen von Reykjavik

Wir erreichen die Hallgrímskirkja, das Wahrzeichen der Stadt, indem wir den Skólavörðustígur hinaufgehen. Ihr Turm ist 75 Meter hoch und überragt die Dächer der Stadt Reykjavik deutlich. Die Hallgrímskirkja ist sowohl durch ihre Lage als auch durch ihre Höhe ein eindrucksvolles Wahrzeichen von Reykjavik. Ihre Vorderseite hat die Form und Farbe eines Gletschers. Ihre Architektur ist geprägt von der für Island typischen Basaltsäulen.

Auf dem Vorplatz der Hallgrímskirkja steht eine Statue, die Leifur Eiríksson darstellt, der 1021 als erster Europäer Amerika betreten haben soll.

Da die Wolken sich ziehen, verschieben wir den Kirchen- und Turmbesuch auf das Ende unserer Reise, mit der Hoffnung bei gutem Wetter einen tollen Überblick über Reykjavik zu erhalten.

Wir beschließen, zu Abend zu essen. Die Zahl der Restaurants im und um den Laugavegur ist für uns ein wenig überwältigend. Wir entscheiden uns am Ende dafür, unsere Reise mit Fish und Chips zu beginnen. In dem gemütlich eingerichteten Reykjavik Fish Restaurant🔗 genießen wir das leckere Essen und stoßen mit dem ersten isländischen Bier auf unseren Urlaub an. Es ist das teuerste Ankunftsbier, das wir bisher hatten. Es war trotzdem köstlich!

Zwei Gläser Bier - Unser erstes isländisches Bier
Unser erstes isländisches Bier

Zunächst ist das Umrechnen der Isländischen Krone in Euro (Juni 2022 1,00 € = ca. 140 ISK) sehr ungewöhnlich, aber mit der Zeit wird es zunehmend vertrauter. Wir sind begeistert von der isländischen Herzlichkeit und werden sehr freundlich bedient.

Nach dem köstlichen Mahl schlendern wir durch die Häuserreihen hinab zum Meer. An der Sæbraut passieren wir die Sun Voyager, eine aus Edelstahl gefertigte Skulptur mit einer Höhe von 18 Metern. Die Statue wurde im Jahr 1986 zu Ehren des 200-jährigen Bestehens der isländischen Hauptstadt Reykjavik von dem Künstler Jón Gunnar Árnason erschaffen.

Blick auf die Sun Voyager
Panoramablick Sun Voyager

Das Bild, das mir in den Sinn kommt, ist das eines Wikingerbootes. Die Sun Voyager ist jedoch kein Wikingerschiff, sondern ein fiktives Boot, das das Versprechen unentdeckten Landes und einen Traum von Hoffnung, Fortschritt und Freiheit symbolisiert. Von der Sun Voyager aus, blicken wir auf die Harpa, das modernes Konzerthaus von Reykjavik, welches am Hafen liegt.

Wir freuen uns, den Blick auf das Meer und den Hausberg Esja genießen zu können, der mit 914 Metern zu den höchsten Erhebungen in der Umgebung der Hauptstadt gehört und eines der beliebtesten Ausflugsziele der Isländer ist.

Hausberg von Reykjavik, die Esja
Hausberg von Reykjavik, die Esja

Wir entscheiden uns aufgrund unserer Erschöpfung in das Hotel zurückzukehren. Es ist schon spät, aber die Dunkelheit lässt noch auf sich warten, was für die Sommerzeit in Island typisch ist. Ein Blick auf die Wetterapp verrät uns, dass es im Juni für lediglich 2 Stunden in der Nacht dunkel wird. Es ist daher sehr angenehm, dass wir im Hotelzimmer verdunkelnde Gardinen haben.

Ich bin müde und zufrieden, als ich meinen ersten Reisebericht in mein Tagebuch schreibe, nicht ahnend, dass das Tagebuch aufgrund der Fülle an Eindrücken und Erlebnissen noch notwendig für mich sein wird.

Góða nótt!

Anbei eine Karte von Reykjavik mit der Kennzeichnung unseres Hotel Lotus. Zum Rein- und Rauszoomen einfach auf die Karte klicken.


Größere Karte anzeigen

Schreibe gern einen Kommentar:
Die mit * gekennzeichneten Felder sind Pflichtfelder. Mehr Informationen findest Du hier: Datenschutzerklärung.
« Ältere Beiträge Neuere Beiträge »

© 2025 Nordishbybella

Theme von Anders NorénHoch ↑

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner